Errettung - Biblische Begriffe

Biblische Begriffe: Errettung

Über die Errettung nachzudenken, ist auch für uns als Errettete wichtig und gesegnet. Ganz besonders wird uns dadurch der Retter-Gott selbst wieder groß. Diese kleine Studie soll Anstöße zum weiteren eigenen Nachdenken über dieses schöne, aber auch nicht ganz leichte Thema geben. Deshalb sollte die geöffnete Bibel unbedingt mit benutzt werden!

1. Zielsetzung

Das Wort Gottes benutzt etliche Ausdrücke, um uns den Reichtum der ,,Guten Botschaft" zu entfalten. Einige dieser Begriffe wollen wir kurz auflisten. Danach wollen wir untersuchen, welche unterschiedlichen Bedeutungen das Wort „Errettung" im Neuen Testament hat. Und schließlich sollen diese Überlegungen mit dazu beitragen, das Wort Gottes auf unser Leben als Christen anzuwenden (das sind die unterlegten „Texte zum Nachdenken" nach den einzelnen Abschnitten).

2. Der Reichtum des Evangeliums

Die Bibel beschreibt sowohl unsere Vergangenheit vor unserer Bekehrung als auch Gottes Antwort und den daraus für uns folgenden Segen mit verschiedenen Begriffen. Als Gesamtheit zeigen sie uns Gottes unendliche Gnade, die Er Sündern gegenüber betätigt. Die Liste soll nur einen kleinen Einblick in Gottes Reichtum geben:

Unsere Vergangenheit Gottes Antwort
Schuld Vergebung(Eph 1,7)
Feinde Gottes  Versöhnung (Röm 5,10)
Sündigende Menschen Sühnung (1. Joh 4,10)
Verurteilt/Verdammnis Rechtfertigung (Röm 3,20.23.24)
Geknechtet/versklavt Befreiung/Erlösung (Röm 6,17.18)
Tod Leben (1. Joh 4,9)
Verloren

Erretung (1. Joh 4,14)

  • vom Zorn Gottes (1. Thess 1,10)
  • von der Macht der Sünde (Röm 8,2)
  • von dem Leib der Sünde (Röm 8,23)
Unheilig, verderbt Heiligung/Absonderung für Gott (1. Petrus 1,2)
Beschmutzt, verunreinigt Reinigung (1. Joh 1,9)

Außerdem:

Gott schenkt Buße (d.i. Sinnesänderung) (Röm2,4)

Gott gibt Neues Leben (Joh 3,16)

Gott sendet den Heiligen Geist (2.Kor.1.22)

Danken wir Gott täglich für Seinen Reichtum, den Er uns geschenkt hat?

3. Bedeutungen von ,,Errettung"

Im NT wird das gr. Wort ,,soteria"durch die Worte „Heil", „Seligkeit" oder „Errettung" wiedergegeben. Je nach dem Zusammenhang wird der Begriff in einer bestimmten Bedeutung benutzt. Es ist nützlich und wichtig, diese zu unterscheiden. Vier Haupt-Bedeutungen wollen wir hier kurz skizzieren, um in der Gnade unseres Heilandes und in der Freude unseres Heils zu wachsen:

  • Errettung für die Ewigkeit
  • Errettung von der Macht der Sünde
  • Tägliche Errettung
  • Zukünftige Errettung

3.1. Errettung fürdie Ewigkeit

  • Gott ist ein Retter-Gott (1. Tim 2,3)
  • Der Herr Jesus ist Heiland (=Retter) (Luk 2,11 etc.)
  • Jeder, der an Jesus Christus als Erlöser und Retter glaubt, ist gerettet aus Gnade, mittels des Glaubens (Eph 2,8)
  • Wir tragen die Errettung der Seele schon jetzt davon (1. Petr 1,9)
  • Weitere Stellen: Tit 3, 3-5 ; 2. Tim 1,9

Gott will, daß alle Menschen errettet werden. Wollen wir es auch? Was tun wir dafür?!

 Wie komme ich zur Freude an dieser Errettung?

  • Viele Menschen haben dem Herrn Jesus Ihre Sünden bekannt, aber sie zweifeln an der Echtheit der Bekehrung etc. Sie wissen gar nichts von Errettung und Befreiung von der Macht der Sünde.
  • Gott hat alles getan, nämlich im Herrn Jesus auf Golgatha, aber außerhalb von uns selbst (Röm 8,3). Unsere Sicherheit ruht nicht auf unseren Gefühlen, sondern auf dem Vertrauen auf die Aussagen in Gottes Wort. Das gibt dann echtes Glück. Wir freuen uns, weil wir es aus Gottes Wort wissen, und nicht, weil wir es im Inneren fühlen!
  • Die Frau (Markus 5,25-34),die zu dem Herrn Jesus kam in der Volksmenge und Ihn anrührte, „merkte am Leibe, dass sie von der Plage geheilt war". Doch Gefühl und Erfahrung sind ein schwankendes Fundament für die Gewissheit des Heils. Deshalb wollte der Herr Jesus die Frau sehen und sprechen. Er sagte Zu ihr: ,,Tochter, dein Glaube hat dich geheilt (gerettet); geh hin in Frieden und sei gesund von deiner Plage" (Vers 34).- Jetzt hatte sie ein Wort des Herrn.

Freuen wir uns: weil wir in guter Stimmung sind und „stürzen wir danach wieder „ab"? Oder freuen wir uns, weil wir Christus als Erretter kennen, der alles getan?

3.2. Errettung von der Macht der Sünde

In Röm 7 wird jemand beschrieben, der völlig verzweifelt ist, weil er das Gute tun will, aber das Böse praktiziert. Er ruft ganz am Boden aus: "Ich elender  Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?" (Vers 24). Die in ihm wohnende Sünde macht ihm so furchtbar zu schaffen.

  • Manche erleben dies einige Zeit nach der Bekehrung und erleben dann die Befreiung.
  • Wir alle müssen immer wieder auf der Hut sein, nicht die in uns wohnende Sünde regieren zu lassen.
  • Wie geht das? Paulus antwortet in Röm 7,25: „Ich danke Gott durch Christus, unseren Herrn." Das heißt: Wenn wir uns an Christus klammern, sind wir in Sicherheit vor der Sünde. Immer, wenn wir zur Sünde verleitet werden, dürfen wir zum Herrn beten: „Ich danke Dir, dass Du mir jetzt durch den Heiligen Geist Kraft gibst, nein zur Sünde zu sagen."

Wie praktizieren wir Erretung von der Macht der Sünde? Welchen ,,Kapitän" in uns fördern wir? Beten wir in solchen Krisen aufrichtig zum Herrn um Seine Hilfe?

3.3. Tägliche Errettung

  • Der Herr Jesus ist jetzt im Himmel, um uns sicher zu bewahren, zu erretten, und zwar in den täglichen Gefahren in Bezug auf unseren Körper, unsere Seele und unseren Geist. Er vermag uns völlig zu erretten (Heb 7,25).

Wie erleben wir tägliche Bewahrung? Der Herr errettet die, die zu Gott beten (Heb 7,25) und Ihm ihre Probleme etc. nennen. Gott rettet anders, als wir es manchmal denken (Krankheit, Sorgen etc.).

3.4. Zukünftige Errettung

  • Der Herr Jesus kommt als Retter und verwandelt unseren Körper, der jetzt noch nicht befreit, erlöst, errettet ist, zur Gleichförmigkeit mit Seinem Leib der Herrlichkeit um (Phil 3,21).
  • Wir werden bewahrt (bis)zur Errettung (1. Petr 1,5).
  • Wir wachsen zur Errettung (1.Petrus 2,2), d.h. bis wir das Ziel erreicht haben.
  • Der Herr Jesus wird bald „ohne Sünde" (d.h. das Thema „Sünde wird dann nicht mehr erörtert) zu unserer Errettung erscheinen (Heb 9,28).
  • Paulus litt um der Auserwählten willen, damit sie die Errettung erlangten (2. Tim 2,10), d.h. er setzte sich für sie ein, damit sie das Ziel erreichten.
  • Ein ähnlicher Gedanke steht in Phil 2,12: Die Philipper sollten ihre eigene Errettung mit Furcht und Zittern bewirken (= "kultivieren", d.h. alles Störende entfernen und das Vorzüglichere erstreben). Vorher kümmerte sich Paulus darum; jetzt mußten sie es selbst tun, denn es war noch ein Stück Glaubenskampf zu bewältigen. Die Aufforderung „bewirkt euer eigenes Heil" steht im Gegensatz zum Wirken des Apostels Paulus für sie, nicht zum Wirken Gottes in ihnen. Jetzt waren sie selbst gefragt (wie auch wir heute), auch wenn Gott in ihnen und in uns das Wollen und Wirken bewirkt (Vers 13). Wenn die Bibel von unserer Stellung in Christus als dem Ergebnis der vollbrachten Erlösung redet, dann gibt es kein Wenn und Aber oder irgendwelcheWarnungen. Diese finden wir aber sehr wohl. wenn es um unsere Verantwortung als Christenh in dieser Welt geht.

Freuen wir uns auf die "totale" Errettung?  Lasse ich Gott in mir das Wollen erwirken? Kultiviere ich die Errettung?

3.5. Weitere Bedeutungen

  • 1. Petrus 3,18 und Apg 2,38.40: Durch die Taufe werden wir (äußerlich) von dieser Welt/ von diesem "bösen Geschlecht" gerettet.

Erst durch die christliche Taufe werde ich (vor Menschen) Christ! Ist das erfolgt?

  • Röm 10,9-10: Hier wird ein ähnlicher Aspekt wie in 1. Petr 3 formuliert: Wir glauben mit dem Herzen und werden errettet. Andererseits haben wir auch mit dem Mund diesen Glauben zu bekennen, und das Ergebnis ist Errettung. Beides gehört zusammen.

Sprechen wir über unseren Glauben?

  • In einem mehr allgemeinen Sinn wird das Wort „Heil" in Judas, Vers 3 (gemeinsames Heil) benutzt und fasst die ganze christlicheLehre zusammen.
  • In der Offenbarung wird Gott ,,Heil gewünscht, d.h. die Befreiung der Erde von allem Bösen, wie schon Jakob betete: „Auf Deine Rettung harre ich" (1. Mo 49,18). Stellen: Offb 7,10; 19,1.
  • Matthäus 24,13: „Wer aber ausharrt bis ans Ende, wird errettet werden": Diese Stelle besagt überhaupt nicht, dass Menschen, die neues Leben empfangen haben, wieder verloren gehen können. Es geht um Jünger in der zukünftigen Drangsalszeit für Gottes irdisches Volk ausharren sollen, um die Errettung, nämlich den Eingang in das Friedensreich, erleben zu können.

Wenn wir so ein wenig über Errettung in ihren verschiedenen Bedeutunqen nachdenken, wird uns gleichzeitig unser „großer Gott und Heiland (=Retter) Jesus Christus" (Tit 2,13) groß. Ihn dürfen wir mit unseren Worten und durch unser Leben für Seine Retterliebe preisen!