Zum Nachdenken

Sympathie - die einzige Entscheidungsgrundlage für Freundschaften

In der Welt ist es üblich, Freunde danach auszusuchen, ob sie zu einem passen oder nicht. Für uns hingegen sollte es keine Frage sein, dass eine Freundschaft mit Menschen, die unseren Herrn und Heiland mit Füßen treten, nicht nach Gottes Gedanken ist (2. Kor 6, 14).


Zwei Gruppen

Oft scheint es aber, dass die Beziehungen unter Gläubigen nach gleichen Gesichtspunkten abgewogen werden. Wenn ich der Reihe nach meine Freunde durchgehe, stelle ich fest, dass ich einen engeren Kontakt mit ihnen pflege, weil sie mir sympathisch sind. Und so umgibt sich jeder von uns gern mit solchen Menschen, die er anziehend findet. Oft sind es aber menschliche Charakterzüge, ähnliche Sichtweisen oder deckungsgleiche Interessengebiete, die uns die andere Person angenehm machen. Wir unterscheiden zwischen solchen, die uns sympathisch und solchen, die uns unsympathisch sind.

 

Eine Unterscheidung nach Gottes Gedanken?

Wovon lassen wir uns leiten, wenn wir andere Personen in diese zwei Kategorien einordnen? Gott richtet Aufforderungen an uns, die sich nicht auf eine bestimmte Personengruppe beschränken, die uns besonders sympathisch ist:

  • „Liebt einander mit Inbrunst (anhaltend, beharrlich) aus reinem Herzen." 1. Petr 1,22
  • „In der Bruderliebe seid herzlich gegeneinander." Röm 12.10
  • „Dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder liebe." 1. Joh 4,21

Die Bruderliebe erweist sich gegen alle Kinder Gottes gleichermaßen und ist nicht abhängig davon, ob wir den anderen mögen oder nicht. Wir sehen das Werk Gottes in dem anderen, und lieben ihn als einen Mitbruder.

 

Maßstäbe für Freundschaften

Nun können wir nicht Freundschaften mit allen Gläubigen unterhalten. Wir umgeben uns daher gern mit Menschen, die wir sympathisch finden, und Gott sagt uns nicht, dass wir dies nicht tun dürfen. Wir sollten uns aber fragen, welche Ziele wir mit den Freundschaften, die wir pflegen, verfolgen.

Ist es nur der gemeinsame Spaßfaktor, die Unterhaltung über Ausbildung, Beruf, Freundschaften, Fußball und Formel 1, oder der nächste Urlaub? Ist Gottes Wort nie ein Gesprächsthema? Wir sollten göttliche Grundsätze bei unseren Freundschaften beachten. Christus möchte der Mittelpunkt in unserem Leben sein, und damit auch in unseren Freundschaften! Wunderst Du Dich darüber, dass der Herr Jesus nie zu einem Thema unter Euch wird? Vielleicht solltest Du einmal den Anfang machen und Deinen Freunden eine Frage zu einem Bibelvers stellen - Du wirst sehen, wie inhaltsreich ein sonst oberflächlicher Abend auf einmal werden kann.


Freundschaft - ein Beispiel aus der Schrift

Als David vom Kampf gegen Goliath zu-rückkam, „verband sich die Seele Jonathans mit der Seele Davids:" (1. Sam 18,1). David hatte einen großen Sieg gegen den mächtigen Feind des Volkes Gottes errungen. Die Grundlage der Freundschaft zwischen diesen beiden war, dass Jonathan in David jemand erkannt hatte, der im Namen Gottes seinen Weg ging und in IHM seine Kraft fand im Kampf gegen Goliath. Die Folge war, dass Jonathan eine tiefe Zuneigung zu David entwickelte.


Schluss

Wir wollen uns gegenseitig ermuntern, zu allen Kindern Gottes eine aufrichtige und anhaltende Liebe zu praktizieren. Sie hängt nicht von dem anderen ab, sondern gründet sich allein darauf, dass Christus ihn geliebt und sich selbst für ihn hingegeben hat (Eph 5,2).

Selbst bei Freundschaften unter Gläubigen können uns menschliche Gründe leicht in die Irre führen. Lasst uns vielmehr Freundschaften pflegen, die uns gemeinsam auch in geistlicher Hinsicht von Nutzen sind. Das ist für den Herrn eine Freude und für uns ein bleibender Gewinn.