Vom Hören zum Tun - Unser Umgang mit Gottes Wort
Vom Hören zum Tun
Unser Umgang mit Gottes Wort
Wir sind natürlich alle von der Wichtigkeit von Gottes Wort überzeugt. Deshalb lesen wir es, hören es und denken darüber nach. Aber Gott will, dass Sein Wort mehr ist als nur eine regelmäßige, wichtige Lektüre für uns. „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich ..., damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig geschickt" (2. Tim. 3.16.17).
Die Bibel. Gottes Wort, möchte uns verändern, uns ausrüsten und befähigen für die Aufgaben, die Gott uns übertragen möchte. Der Herr Jesus hat in verschiedenen Gleichnissen genau diese Problematik angesprochen: Wie reagieren wir auf das Wort Gottes? Wie gehen wir mit dem um, was Gott uns sagen lässt?
Manche Aussagen der Schrift behandeln das Verhältnis von ,,Hören" und "Tun" bzw. von "richtigem" und ,"falschem" Hören. In ihnen geht es im Prinzip um die grundsätzliche Annahme von Gottes Wort, d.h. um die Frage, ob ein Mensch das Wort Gottes annimmt und es tut, um so das Heil in Christus zu ergreifen, oder ob er es nicht tut und somit ewig verloren geht. Das soll uns aber nicht davon abhalten, die Herausforderung dieser Worte des Herrn auch einmal ganz praktisch auf unseren Umgang mit Gottes Wort anzuwenden.
Der Blick in den Spiegel (Jak1,22-25)
Bevor wir uns die erwähnten Gleichnisse des Herrn ansehen. sei ein Abschnitt aus dem Jakobusbrief zitiert. Die Kernaussage dieses Textes steht gleich am Anfang. "Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen". Hören des Wortes Gottes ohne Tun bleibt wirkungslos, wie ein flüchtiger Blick in den Spiegel. Wie man es bei Jakobus gewohnt ist, lässt sein Urteil an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Ein solches Verhalten ist - Selbstbetrug,
Auf das richtige Fundament kommt es an (Mt 7,2427)
Das Gleichnis ist vielen sicher gut bekannt. Vielleicht haben wir auch früher das Kinderlied gesungen, in dem es heißt "doch das Haus auf dem Fels blieb stehn, - und das Haus auf dem Sand fiel um". Wer ist denn nach den Worten des Herrn ein Mann, der sein Haus auf Felsen bzw. auf Sand baut? ,,Jeder nun, der irgend diese meine Worte hörtund sie tut ..."; ,,Jeder nun, der irgend diese meine Worte hört und sie nicht tut ...". Was bedeutet das für uns als Christen? Nur gelebtes Wort Gottes gibt uns Halt und Stabilität in den Stürmen des Lebens. Eine rein theoretische Kenntnis des Wortes Gottes kann keinen Halt geben.
Auf den richtigen Boden kommt es an (Lk 8.4-15)
In diesem Gleichnis geht es um den Samen. der auf verschiedenen Boden fällt. Dabei gibt es verschiedene Dinge, die ein fruchtbringendes Aufgehen des Samens verhindern können. "Der Same ist das Wort Gottes" (V. 11) und die verschiedenen Ackerböden reden von den verschiedenen Herzenszustanden in bezug auf den Umgang mit Gottes Wort. Eins haben nämlich alle gemeinsam: Sie alle haben das Wort gehört. Aber was ist die Folge?
Einen Propheten aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, gleich mir, wird der Herr, dein Gott, dir erwecken; auf ihn sollt ihr hören (5. Mo 18,15).
Ein festgetrampelter Boden lässt das Wort Gottes abprallen (V. 5 und 12)
Ist mein Herz auch schon so "festgetrampelt" durch andere Dinge, die täglich über meinen "Herzensboden" laufen, dass Gottes Wort nicht mehr eindringen kann und bei mir das rechte Tun auslösen kann? Vorsicht, der Teufel ist unterwegs, um den Samen wegzuschnappen. Wenn auch ein solcher Herzenszustand nicht generell dein Leben kennzeichnet - kann es nicht vielleicht sein, dass du in einem ganz bestimmten Punkt durch deine eigene (eigenwillige) Meinung so "festgetrampelt" bist, dass Gott bei diesem Thema anscheinend nicht mehr an dich "rankommt"? Sobald die Sprache auf diesen Punkt kommt, denkst du "Ach, schon wieder". hörst kaum noch richtig zu und bald kommen auch die "Vögel", und die Sache ist wieder vergessen. Der Herr macht in diesem Gleichnis deutlich: Frucht für Gott bringt eine solche Einstellung nicht.
Gottes Wort hat keine Tiefenwirkung (V.6 und 13)
Damit Gottes Wort in deinem Leben Wirkung haben kann, muss es in deinem Herzen "Wurzeln schlagen". Oberflächliche und vorübergehende Begeisterung reicht da nicht aus. Lassen wir Gottes Wort wirklich in uns eindringen, so dass es in unserem Leben zur Tat wird? Wenn Sein Wort nicht in uns "verwurzelt" ist, d.h. unser Handeln beeinflusst und prägt, dann sind wir solche ,,Schön-Wetter-Christen", wie in diesem Gleichnis, die das Wort ,.mit Freuden aufnehmen" - zumindest solange alles glatt geht. Aber wenn dann der Glaube auf die Probe gestellt wird und es "Gegenwind" gibt, wird sich zeigen, ob Gottes Wort wirklich ,,tief verwurzelt" ist in deinem Leben. Nicht dein ,.Hören" sondern dein "Tun" wird dies offenbar machen.
Gottes Wort bekommt Konkurrenz (V. 7 und 14)
Hier ist die Bodenbeschaffenheit ja ganz in Ordnung, aber da wächst auch noch anderes, das den aufgegangenen Samen erstickt: die Dornen. Der Herr Jesus erklärt die Dornen mit drei Ausdrücken: Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens. Mir scheinen diese drei Ausdrücke geradezu unser heutiges soziales Umfeld zu beschreiben. Beginnen wir von hinten:
Vergnügen - leben wir nicht in einer .,Spaßgesellschaft"? Hauptsache, es macht Spaß. Steht da nicht irgendwo in der Bibel etwas von Menschen. die ,,das Vergnügen mehr lieben als Gott"? Ja. das sind die Menschen am Ende der christlichen Gnadenzeit (2. Tim. 3.4). Das ist genau die Zeit. in der wir leben. Ich bin immer wieder beeindruckt. mit welcher Aktualität Gottes Wort zu uns redet.
Reichtum - das Warenangebot in unserer Wohlstandsgesellschaft ist unübersehbar. Doch dass Geld und Besitz nicht glücklich machen, sollte sich inzwischen herumgesprochen haben. Hat es auch! Eine zur Zeit in den Medien gefeierte Sängerin singt in einem ihrer Lieder von einer Frau. die alles hatte. was man sich erträumt: Geld, Luxus, Verehrer. Ist sie jetzt glücklich? Warum heißt es dann in dem Lied weiter: "Wenn da wirklich nichts mehr fehlt in meinem Leben. woher kommen denn die Tränen in der Nacht?" Also doch nicht alles Gold. was glänzt? Nein, Reichtum kann die Bedürfnisse einer Seele nicht stillen.
Sorgen dieses Lebens - mir scheint es hierbei nicht so sehr um Sorgen bei Krankheit. Not und Problemen zu gehen, sondern, in Verbindung mit den beiden anderen Begriffen, eben um die "Sorgen dieses Lebens", d.h. die Sorge, etwas zu verpassen, zu kurz zu kommen, wenn man nicht auch dieses oder jenes besitzt oder mitmacht.
Vor einigen Tagen stand in einer Tageszeitung ein Artikel über die Konsumgewohnheiten von Jugendlichen unter der Überschrift "Wer's nicht hat, der kommt nicht an" und einen Tag später folgte ein Artikel mit dem Titel: "Kinder stehlen, um dazuzugehören". Das sind auch die "Sorgen dieses Lebens". Was wir jetzt beschrieben haben, ist "die Welt" in unseren Tagen. Aber ist das alles ohne Wirkung an uns abgeprallt? Oder wuchern diese "Dornen des Zeitgeistes" auch in meinem und deinem Herzen? Dann trifft uns hoffentlich das Wort unseres Herrn. der hier sagt: In solch einem Leben wird die Frucht für mich erstickt.
Das in der guten Erde aber sind diese, die in einem redlichen und guten Herzen das Wort bewahren, nachdem sie es aber gehört haben, und die Frucht bringen mit Ausharren (Lk 8,15).
Gottes Wort trägt reichlich Frucht (V 8 und 15)
Gott hat auch Herzen, wo Sein Wort auf zubereiteten Boden fällt und viel Frucht bringt. Ich denke, da möchten wir alle gerne zugehören. Was nennt der Herr Jesus denn als Voraussetzung dafür?
- das Wort hören
- das Wort bewahren
- das Wort tun - und so Frucht bringen mit Ausharren
"Ja, vielmehr glückselig die, die das Wort Gottes hören und bewahren" (Lk 11,28). "... Gottes Wort, das auch in euch, den Glaubenden wirkt"(1.Thes 2.13)
Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen. (Jak 1,22)
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