Post von Euch - Wozu Prophetie
Post von Euch
Wozu Prophetie? (Heft 1/2001)
Im letzten Heft von "Folge mir nach" ist Armin Unterberg der wichtigen Frage nachgegangen, warum wir uns als Christen eigentlich mit der biblischen Prophetie beschäftigen sollen. Es wurde eine Reihe von wichtigen Gründen erläutert, über die es sich lohnt, intensiv nachzudenkenken. Diese
Frage stellt sich um so mehr, als die Versammlung/Gemeinde Gottes, wenn wir sie gemäß dem ewigen Ratschluss Gottes sehen, nicht unmittelbar Gegenstand biblischer Prophetie ist. Die uns in der Prophetie angekündigten Ereignisse finden ja erst dann statt, wenn die Gläubigen der Gnadenzeit, die diese Versammlung bilden, zu dem Herrn entrückt sind. Aber obwohl wir nicht direkt davon betroffen sind, gibt es eben doch - wie klar aufgezeigt wurde - gute Gründe, sich trotzdem mit der biblischen Prophetie zu beschäftigen.
Als kleine Ergänzung zu den gemachten Ausführungen möchte ich kurz auf einen Vers am Anfang und auf einem Vers am Ende der Offenbarung hinweisen. Dieses Buch beschäftigt sich ja bekanntlich wie kein anderes Buch des Neuen Testamentes fast ausschliesslich mit dem Thema Prophetie. Im ersten Kapitel wird dem Schreiber Johannes ausdrücklich gesagt: "Glückselig der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren was in ihr geschrieben ist: denn die Zeit ist nahe" (Offenbarung 1,3). Jeder Bibeltext, den wir lesen, ist mit Segen verbunden, aber an keiner Stelle wird so deutlich darauf hingewiesen, wie gerade zu Beginn der Offenbarung. Gott will uns offensichtlich klar machen, dass wir die Worte der Weissagung - das ist die Prophetie - nicht gering achten sollen. Auch wenn uns das Lesen der Offenbarung vielleicht mehr Mühe macht als das Lesen anderer Bibelbücher, so verbindet Gott gerade damit ein ganz besonderes Versprechen.
Am Ende des Buches der Offenbarung lesen wir dann folgende bemerkenswerte Aussage: "Denn der Geist der Weissagung ist das Zeugnis Jesu" (Offenbarung 19. 10). Damit wird nichts anderes ausgesagt, als dass das Studium der Prophetie uns näher zu unserem Herrn bringt und uns mit ihm beschäftigt. Das Studium der Prophetie macht uns unseren Herrn und Heiland größer: Der Mittelpunkt aller Weissagungen Gottes ist die Person des Herrn Jesus. Letztlich geht es immer um Ihn, und es ist das Bemühen des Geistes Gottes, uns auch in dem prophetischen Wort seine Person größer und wichtiger zu machen. Ziel aller Ereignisse, die uns in der Prophetie geschildert werden, ist das Reich unseres Herrn Jesus Christus, das einmal auf dieser Erde gegründet werden wird. Alles zielt darauf hin. dass Er in Macht und Herrlichkeit auf dieser Erde erscheinen wird, um sein Reich aufzurichten und die Regierung auf einer Erde anzutreten, auf der einmal sein Kreuz gestanden hat. Es ist wohl wahr, dass wir unseren Herrn Jesus auch in einem anderen Charakter kennen und dass das Reich auf dieser Erde nicht unsere endgültige und eigentliche Bestimmung ist1. Aber lässt es unsere Herzen nicht höher schlagen, wenn unserem Herrn auf dieser Erde, wo er bis heute immer noch der Verworfene ist, alle Ehre zu Teil werden wird? Was muss es für Ihn sein, erneut auf dieser Erde zu erscheinen - nicht mehr in Niedrigkeit und Armut - sondern geehrt und verherrlicht von allen. Wenn wir so versuchen. ein wenig mehr an Ihn und an seine Empfindungen zu denken. wird uns das prophetische Wort - auch wenn es zugegebenermaßen auf den ersten Blick manchmal schwieriger erscheint als andere Bibeltexte - wichtiger werden. Gott möchte uns immer Freude geben, wenn wir sein Wort lesen und Er möchte uns immer die Person seines Sohnes wichtiger machen. Wir wollen immer versuchen. IHN in seinem Wort zu finden. Als der Herr Jesus auf dieser Erde war. sagte er einmal den Juden: ..Ihr erforscht die Schriften ... und sie sind es, die von mir zeugen" (Joh. 5.39). Das gilt ganz besonders für das prophetische Wort.
1 Wohl werden wir mit dem Herrn Jesos im tausendjährigen Reich herrschen aber die eigentliche Bestimmung des Christen ist weder dar 1000 Jahre dauernde Friedensreich noch die neue Erde auf der einmal Gerechtigkeit und Frieden wohnen werden Christen gehören einer ganz anderen Schöpfung an. Wir werden einmal im Vaterhaus die ewige Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn genießen, ein Gedanke, der weit über das hinausgeht was biblische Prophetie - die es immer mit der Erde zu tun hat - uns vermitteln kann.
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