Zum neuen Jahr

Zum Neuen Jahr

Vor uns liegt das erste Heft von Folge mir nach für das Jahr 2001. Ein untrüglicher Beweis dafür, dass ein neues Jahr begonnen hat. Manche Neujahrskarte ist in den letzten Tagen eingetroffen, andere Freunde und Bekannte haben sich per Fax oder E-mail gemeldet. Die Wünsche zum neuen Jahr sind ganz unterschiedlich. „Viel Glück", „viel Erfolg". „alles Gute" usw. steht auf den vorgedruckten Karten. „Gottes Segen zum neuen Jahr" findet man auf vorgedruckten Karten eher seltener. Auch persönlich haben wir in der Neujahrsnacht die besten Wünsche ausgetauscht.

Was verbinden wir eigentlich mit diesen Wünschen? In vielen Fällen ist es nicht mehr als Höflichkeit, die einfach zum guten Ton gehört. In anderen Fällen sind die Wünsche aber auch ehrlich gemeint. Natürlich haben wir alle Vorstellungen darüber, was das neue Jahr uns bringen soll. Je nach Alter und Lebenssituation sind unsere Vorstellungen ganz unterschiedlich. Wenn du noch zur Schule gehst, wünschst du dir vielleicht bessere Noten oder einen ordentlichen Schulabschluss. Der Berufsanfänger denkt an eine Arbeitsstelle und seine mögliche Karriere, das junge Mädchen hofft auf einen Partner, der Geschäftsmann möchte Erfolg im Beruf und die Eltern gesunde Kinder. Unser ganzes Leben besteht aus Hoffnungen, aus Wünschen und vielleicht auch aus guten Vorsätzen. Von einem Jahreswechsel zum anderen hoffen wir, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen.

Ist es nicht eigentlich erstaunlich, dass wir unser Leben lang hinter allen möglichen Dingen herlaufen und am Ende vielleicht doch mit leeren Händen dastehen? Der Jahreswechsel erinnert uns besonders an die Vergänglichkeit. Unser Leben ist kurz, zu kurz, um nur mit Dingen beschäftigt zu sein, die uns doch kein wirkliches Glück und keine echte Befriedigung bringen können. Wer jung ist, das Leben vor sich sieht und Ziele vor Augen hat, denkt darüber vielleicht auf den ersten Blick etwas an-ders. Und doch - wir wollen den Anfang des neues Jahres für eine Standortbestimmung nutzen. Jeder für sich persönlich.

In der Bibel werden auch manche gute Wünsche ausgetauscht. Nicht gerade Neujahrswünsche, aber doch Wünsche, über die es sich lohnt nachzudenken. An ein Beispiel möchte ich gern erinnern. Der alte Apostel Johannes schreibt an seinen Freund Gajus folgendes:

Mir scheint, dass der Apostel Johannes die Dinge einerseits sehr natürlich sieht und andererseits einen klaren Blick für das Wesentliche beweist. Er wünscht seinem Freund nicht nur persönliches Wohlergehen und Gesundheit, sondern denkt besonders an das Wohlergehen seiner Seele. Das ist es, was wir im neuen Jahr brauchen. Oft wünscht man sich Gesundheit, Erfolg, Glück und alles Gute, aber geht es uns auch und vor allem darum, dass es unserer Seele gut geht, dass wir innerlich und geistlich gesund sind? Diesen Wunsch dürfen wir zuerst für uns selbst, dann aber auch für unsere Glaubensgeschwister haben, mit denen Gott uns zusammengestellt hat. Mit dieser Perspektive vor Augen dürfen wir gespannt darauf warten, was der Herr Jesus im Jahr 2001 mit jedem von uns persönlich vorhat.

 


Gib uns Gnade,

o Herr, die Weit durch Deine Augen zu sehen.

Gib uns, dass wir nicht nur Massen sehen, sondern die Einzelnen, wie Du sie sahst, und ihnen irgendwie dienen.

Gib uns, unsere Herzen und Hände als Teil Deiner Antwort auf die Not der Menschen zu sehen.

Gib uns, unsere Existenz hier in der Zeit zu erkennen als die Erfüllung Deines Plans für unser Kommen in diese Welt.

Hilf uns unsere Prioritäten im Licht der Ewigkeit abzuwägen und nicht nach dem, was wir hier in der Zeit sehen können.

Lehre uns, danach zu trachten Diener zu sein - zu aller Zeit und um jedem Preis.

Herr, möge es unser innerer Wunsch sein, dass, was auch immer für Ergebnisse kommen mögen, es alles zu Deiner Ehre, ja zu Deiner Ehre allein sei.

 

F. Carlson

Evangelist in der Karibik. besonders im Bereich der Bibel- Verbreitung und von Bibel-Lernprogrammen tätig (Coarse Clay, Owosso, Michigan, 1991, S. 204)