Zum Nachdenken
Simon Petrus - oder wie der Herr uns verändern möchte
AIs Andreas den Herrn Jesus kennengelernt hatte, konnte er von dem, was er gesehen hatte, nicht schweigen. Er findet zuerst seinen Bruder Simon und berichtet ihm, was er erlebt hatte: .Wir haben den Messias gefunden!" Das war eine Sensation! Das war die Erfüllung eines großen Wunsches für ieden treuen Juden. Das musste auch Simon sehen! So kommt er zu dem Herrn Jesus. Und was erlebt er da?
Die erste Begegnung (Joh 1,40-42)
Voll Spannung wird sich Simon auf den Weg gemacht haben. Der Bericht seines Bruders hatte seine Neugier geweckt. Wer würde der Mann sein, den er gleich sähe? Was würde dieser ihm sagen? Mit diesen Gedanken tritt Simon dem fremden Mann gegenüber. Sie hatten noch nie miteinander gesprochen und doch spricht ihn der Fremde mit seinem Namen an: „Du bist Simon, der Sohn Jonas". Geht das mit rechten Dingen zu? Woher kannte ihn der Mann? Doch damit nicht genug. Der Blick des Mannes ruht auf ihm, während Er zu ihm sagt: „Du wirst Kephas heißen, was übersetzt wird: „Stein".
Der Mann, den Simon kennen lernen wollte. wusste bereits, wer Ihm da gegenüber stand. Und Er kündigte ihm an, dass er einmal einen anderen Namen tragen würde. Was mag Simon da gedacht haben? Ob er bemerkt hat, dass der Messias ihn schon kannte, bevor er ihn gesehen hatte? Ob er verstanden hat, dass Er ihn verändern wollte?
Simon lernt den Meister kennen (Joh 6,67-69; Mt 16,15-18)
Einige Zeit später - Simon hat jetzt schon manche Erfahrung mit seinem Meister gemacht - hören wir aus seinen Worten, dass er diesen ehemals fremden Mann schon besser kennengelernt hat. Der Herr stellt den Jüngern eine Frage, die an ihr Herz und an ihre Gewissen gerichtet ist: „Wollt ihr etwa auch weggehen?" Simon antwortet Ihm aus ganzem Herzen: „Herr, zu wem sollen wir gehen, du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist." Die Erkenntnis seines Meisters führt Petrus dazu, dass er bei ihm bleiben möchte, auch wenn viele andere weggingen.
Wieder sind einige Monate vergangen. Abermals stellt der Herr eine Frage. Wieder ist es Petrus, der die Antwort geben kann. „Wer sagt ihr, dass ich sei?" ..Du bist der Christus. der Sohn des lebendigen Gottes". Der Herr Jesus spricht ihn daraufhin erneut als Simon. den Sohn von Jonas an. ,Simon, das weißt du nicht aus dir selbst und du kannst es auch nicht von anderen Menschen gelernt haben. Das hat dir mein Vater, der in den Himmeln ist, gesagt.' Und wieder erinnert der Herr ihn an seinen neuen Namen. Jetzt sagt Er nicht mehr, dass er einmal Petrus heißen würde.
Jetzt sagt Er „du bist Petrus". Aus Simon war Petrus geworden, ein lebendiger Stein! Bei Simon hatte eine gewaltige Veränderung stattgefunden. Er war zu einem lebendigen Stein - zu einem Menschen mit ewigem Leben - geworden.
Simon war Petrus geworden. Und er hatte seinen Meister besser kennengelernt. Aber er würde sich selbst noch besser kennenlernen müssen!
Petrus lernt sich selber kennen (Lk 24,34; Joh 21,15-19 )
Mit einem Herz, das für den Meister brannte, sagte Petrus im Brustton der Überzeugung: ‚Wenn auch alle Anstoß an dir nehmen - ich nicht! Ich werde dich nicht ver-leugnen, auch wenn es den Tod für mich bedeuten würde!'
Nur wenige Stunden später wusste Petrus es besser. Getroffen durch den Blick des leidenden Meisters verlässt er den Hof des Hohenpriesters und weint bitterlich. Wie war das möglich gewesen? Wie hatte das geschehen können? Er liebte seinen Meister doch so! Petrus beginnt, sich selbst kennenzulernen. In den nächsten Tagen lernt er so manche wichtige Lektion über sich selbst. Der Herr Jesus selbst sucht ihn auf. Ganz allein. Etwas später, am Ufer des Sees von Tiberias, vor sechs anderen Jüngern, spricht Er ihn wieder mit seinem alten Namen an: „Simon, Sohn Jonas, liebst du mich mehr als diese?" Das war es! Nicht seine Liebe zu dem Meister wird in Frage gestellt. In dem „mehr als diese", in seiner Selbsteinschätzung gegenüber anderen liegt die tiefe Lektion!
Dann folgt die zweite Frage: „Simon, Sohn Jonas, liebst du mich?" Warum fragt der Meister noch einmal? Möchte Er wirklich wissen, ob diese göttliche Liebe im Herz von Petrus ist? Und dann zum dritten Mal: ..Si-mon, Sohn Jonas, hast du mich lieb?" Jetzt ist Petrus da angekommen, wo der Herr ihn haben wollte. Traurig ist er darüber, dass er Anlass zu dieser Frage gegeben hatte. Rückhaltlos öffnet er sich dem Meister und sagt: „Du weißt alles, du erkennst, dass ich dich lieb habe." Ja, nicht mehr seine Meinung über sich zählte, sondern was der Herr von ihm wusste.
Petrus hatte sich selbst kennenlernen müs-sen. Und hier zeigt der Herr Jesus ihm die Wurzel dessen, was ihn zu Fall gebracht hat-te: sein Selbstvertrauen, dass er in sich selbst Gutes sah, sich für besser als andere hielt. Und dann deutet Er an, dass der Veränderungsprozess, der bei Petrus schon so weit fortgeschritten war, noch weiter gehen würde „Wenn du alt geworden bist ...". Und was wird das Ende sein? Mit seinem Tod würde Petrus Gott verherrlichen!
Und wir?
So wie der Herr Jesus Simon verändert hat, so möchte Er auch dich und mich verändern. Er will aus dem, was du von Natur bist. einen neuen Menschen schaffen - eben aus Simon einen Petrus machen, einen lebendigen Stein. Er schenkt dem verlorenen Sünder, der tot für Gott ist, ewiges Leben. Und dann möchte Er, dass du Ihn - deinen Heiland und Herrn - näher kennenlernst. Das wird nicht ohne Wirkung auf dein Leben bleiben. Je mehr wir Ihn erkennen, desto mehr werden wir uns verändern - desto mehr werden wir Ihm ähnlich werden. Aber wir sollen uns auch selbst kennen lernen. Denn je mehr wir uns selbst kennen lernen und unser Unvermögen, desto mehr werden wir spüren, dass wir ohne Ihn nichts tun können. Und nur in seiner Kraft werden wir zu dem werden, was Er aus uns machen möchte.
Petrus hat beides gelernt. In seinem zweiten Brief stellt er sich vor als Simon Petrus. Er hat nicht vergessen, was er in sich selbst ist - der Simon. Aber er lebte auch in dem Bewusstsein, was der Herr aus ihm gemacht hatte - Petrus.
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