What would Jesus do - Armbänder

Liebes „Folge mir nach"-Team,

Mich beschäftigt schon seit einiger Zeit die biblische Beurteilung zu den „What would Jesus do"-Armbändern. Ich finde, als Christ sollte man doch aus dem Herzen heraus sich fragen, was unser Herr Jesus in der jeweiligen Situation tun würde.

Jedoch besagt die folgende Bibelstelle etwas anderes: 4. Mose 15,38-40.

Ich werde von meiner Schwester - selbst WWJD-Armbandträgerin - zu meinem 15. Geburtstag so ein Armband geschenkt bekommen. Ich möchte sie natürlich nicht verletzen, wenn ich sage, ich möchte es nicht. Meine Befürchtung besteht auch darin, dass andere Christen oder auch (noch!) Ungläubige an diesem Armband festmachen, dass ich Christ bin. Dabei möchte ich doch durch mein Verhalten und meine Ansichten als Christ erkannt werden. Ich kenne einige meiner Mitschüler, die solch ein Armband tragen, dabei aber keine entschiedenen Christen sind. Ich fürchte mich auch etwas davor, dann mit ihnen in „einen Topf geschmissen zu werden"

Anja S., Pausa

Liebe Anja,

du hattest nach dem Gebrauch von WWJD-Armbändern gefragt. Und ich möchte dir gleich zu Beginn sagen, dass ich dir nicht sagen kann und will: Du darfst ein Armband tragen oder Du darfst das nicht. Im Gegenteil müssen wir lernen, persönlich auf die Hand unseres Gottes zu schauen und in der Verantwortung Ihm gegenüber zu handeln. So sind die nachfolgenden Gedanken lediglich als Anstoß gedacht.

Bei WWJD ist aus einem zweifellos guten Gedanken eine ganze „Bewegung" geworden. Darin sehe ich das eigentliche Problem. Positiv ist, dass Christen bereit sind, ihren Glauben nach außen zu tragen. Positiv ist auch der Ansatz, den Herrn in allen Entscheidungen zu befragen. - Ich erinnere mich an eine Zeit, als ich das Elternhaus verlassen und in ein Internat gehen musste. Meine Eltern waren auch Christen, aber sie ermahnten mich nur selten, doch auch Christ zu werden. Nur zu dieser Gelegenheit sagte meine Mutter zu mir: „Frage im-mer, bei allem, was du tust, was der Herr Jesus dazu sagen würde." Das war ein echter „Volltreffer" und hat mich begleitet - auch wenn ich heute sagen muss, dass ich Ihn dann doch manches Mal nicht gefragt habe.

Soweit das Positive. Folgendes macht mich bei WWJD nachdenklich.

1. Die WWJD-Welle ist auf dem Weg, sich zu einem lukrativen Geschäft zu entwik-keln, d. h. der Kommerz-Gedanke spielt eine nicht unwesentliche Rolle.
2. Werden ungläubige Menschen erken-nen, dass ich in allem Jesus folgen möchte, wenn sie auf meinem Armband WWJD lesen - können sie mit den Buchstaben überhaupt etwas anfangen?
3. Wenn es nicht für die anderen gedacht ist, sondern zu meiner eigenen Ermuti-gung, dann frage ich mich, ob es wirklich ein wirkungsvolles Hilfsmittel ist. Die Entscheidungen, dem Herrn Jesus konsequent nachzufolgen - und das betrachte ich als wesentliches Argument -, fallen bekanntlich im Herzen. Daniel trug kein WWJD-Armband, sondern nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht mit der Tafelkost des Königs zu verunreinigen.

Letztlich werden der Zustand unseres Herzens und die Echtheit unserer Zuneigungen zu unserem himmlischen Herrn über die Qualität unserer Nachfolge entscheiden. Irgendwann wird auch die WWJD-Welle abgenutzt sein - was bleibt, sind die Entscheidungen des Herzens.

Nebenbei: Gott hat uns Christen ein eindeutiges Erkennungsmerkmal gegeben: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt" (Joh 13,35). Haben wir da vielleicht Nachholbedarf?

Liebe Anja, lass dich ermuntern, konsequent dem Herrn Jesus zu folgen. Er ist nichts weniger zufrieden als mit deinem Herzen. Echte Hingabe wird Er dann nicht unbelohnt lassen.

Klaus Güntzschel

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