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Was bedeutet es, daß der Herr Jesus geboren wurde

Frage: „Ich habe eine Schulkameradin, die den ‚Zeugen Jehovas angehört. Sie behauptet, der Herr Jesus sei selbst von Gott dem Vater erschaffen worden. Kann es sein, dass der Herr Jesus irgendwie geboren wurde, weil das an einer Stelle auch steht: ,... da war ich geboren' oder... war ich Schoßkind bei Gott? Oder auch in Johannes 1,1: ,Im Anfang war das Wort. Oder ist der Herr Jesus auch schon ewig da wie der Vater? Ich habe noch keine richtige Stelle dazu gefunden. Dass der Herr Jesus Gott ist, ist ja aus 1. Johannes 5,20 und Johannes 1,1ff. klar, aber mit der anderen Frage komme ich noch nicht ganz klar."
A. Gerlach, Jena
1. Im Anfang war der Herr Jesus |
Er war immer da, so weit man zurückdenken kann; Er ist nicht geworden, sondern war da |
2. Und der Herr Jesus war bei Gott | Er ist immer in der Gegenwart Gottes gewesen |
3. Und der Herr Jesus war Gott | Er selbst war und ist Gott - und Gott hat weder einen Anfang noch ein Ende |
4. Alles wurde durch den Herrn Jesus, und ohne den Herrn Jesus wurde auch nicht eines, das geworden ist | Er ist der Schöpfer des gesamten Universums, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge (vgl. Kol 1,16; Heb 1,2) |
Antwort: Es ist richtig, dass der Herr Jesus geboren wurde, aber es ist genauso eindeutig, dass sich das ausschließlich auf seine Menschwerdung bezieht (Mt 1; Lk 1,35; Lk 2; siehe auch besonders Psalm 2.7). Bei Erklärungen zu Sprüche 8, wo es ja primär um die Weisheit geht, müssen wir sehr vorsichtig sein, wenn wir das auf den Herrn Jesus beziehen. Bruder Hans-Joachim Kuhley hat darüber einmal in Folge mir nach, Heft 5/97, ausführlich geschrieben.
Als der ewige Sohn Gottes existierte der Herr Jesus vor seiner Menschwerdung und hat Er keinen Anfang. Die deutlichste Stelle ist Johannes 1,1-3: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist." Wenn man einmal statt "Wort" bzw. „dasselbe" hier der Herr Jesus" einfügt, wird das ganz klar (siehe untenstehende Tabelle).
Eine weitere wichtige Stelle bezüglich der ewigen Existenz des Herrn Jesus ist Römer 9,5: deren die Väter sind und aus denen, dem Fleisch nach, der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. " Hier wird genauso eindeutig die Gottheit des Menschen Jesus Christus be-zeugt. Dasselbe gilt auch für den Vers in 1. Johannes 5,20, den du selbst zitiert hast: „in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Eine andere wichtige Stelle finden wir in Hebräer 1,8: „Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches." Hier steht ausdrücklich, dass Gott in Bezug auf den Sohn diese Worte gesprochen hat (Zitat aus Psalm 45,7.8). Hier ist also von dem Herrn Jesus als Gott die Rede, dessen Thron von Ewigkeit zu Ewigkeit ist. Wenn sein Thron weder Anfang noch Ende hat, dann natürlich auch Er selbst.
In Hebräer 1,12 wird Psalm 102 auf den Herrn Jesus bezogen und ausdrücklich gesagt: „Du aber bist derselbe", das ist ein Name Gottes als der ewig Unveränderliche. Es ist das Zeugnis der gesamten Heiligen Schrift, dass Gott weder Anfang noch Ende hat, und das gilt uneingeschränkt für den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Es ist ein Gott, aber offenbart in drei Personen.
Der eingeborene Sohn
Was bedeutet nun der Ausdruck „der eingeborene Sohn"? Sagt die Schrift damit nicht doch, dass der Herr Jesus „geboren" wurde? Nein, durchaus nicht. Dieser Name oder Ausdruck enthält drei wichtige Wahrheiten über den Herrn Jesus:
1. ein =Er ist der Einzige, Einzigartige
2. geboren = Er hat dieselbe Natur, dasselbe Wesen wie Gott
3. Sohn = Er ist dem Vater gleich in der Gottheit
Der Erstgeborene
Ein weiterer Titel oder Name des Herrn wird von Irrlehrern wie z. B. den Zeugen Jehovas falsch verstanden: der „Erstgeborene". Hier vier Stellen, wo wir diesen Titel finden:
- „Denn welche er zuvorerkannt hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern" (Röm 8,29).
- „Der das Bild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene aller Schöpfung" (Kol 1,15).
- „Und er ist das Haupt des Leibes, der Versammlung, der der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe" (Kol 1,18).
- „Wenn er aber den Erstgeborenen wiederum in den Erdkreis einführt, spricht er: ,Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten'" (Heb 1,6).
Der Titel „Erstgeborener" kommt im Alten Testament sehr häufig vor und bezeichnet nicht nur die Geburtsfolge, sondern auch eine verliehene Vorrangstellung (Ps 89,27); in Bezug auf Christus bedeutet dieser Titel seine absolute Vorrangstellung als Mensch. Wäre der Herr als Letzter in die Schöpfung eingetreten, so nähme Er doch diese Vorrangstellung als Erstgeborener ein. Im Alten Testament bekam der Erstgeborene ein doppeltes Teil (5. Mo 21,17). Das Erstgeburtsrecht war „übertragbar" (1. Mo 25, 33). Salomo war der zehnte Sohn Davids, und doch hat Gott ihn zum Erstgeborenen gemacht (Ps 89,27). In Kolosser 1,18 heißt es von dem Herrn, dass Er diese Vorrangstellung ebenfalls in der Welt der Auferstehung einnimmt. Es wäre unsinnig, das auf eine Geburt zu beziehen, denn aus Toten kann man nicht geboren werden, sondern nur auferstehen.
Übrigens bezieht sich der Titel , Eingeborener" immer auf den Herrn Jesus als ewiger Gott, so wie sich „Erstgeborener" immer auf Ihn als Mensch bezieht (vgl. Lk 2,7).
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