Taufe - ist die Taufe notwendig zur Errettung

 

Fragen:

1. Frage: 1. Petrus 3,20.21: Ist die Taufe zur Errettung notwendig, oder wie ist die Stelle zu verstehen?

2. Frage: Römer 6: Ist die Taufe tatsächlich das Begräbnis des alten Menschen oder nur ein Sinnbild dafür, was bei der Bekehrung geschehen ist?
N. Fleps, Hardthausen

1. Antwort: Die eindeutige Antwort ist Ja, weil es so in Gottes Wort steht: „Welches Gegenbild auch euch jetzt errettet, das ist die Taufe." Die Frage ist allerdings, was Errettung an dieser Stelle bedeutet. Wir finden den Begriff nämlich in unterschiedlichen Zusammenhängen wie z.B. Errettung aus Gefahren und von schlechten und bösen Menschen (2. Thes 3,2), Errettung von den Sünden (Mt 1,21), Errettung aus der Gewalt der Finsternis (Kol 1,13), Errettung der Seelen (1. Pet 1,9) oder Errettung von dem kommenden Zorn (1. Thes 1,10). Viele Stellen des Neuen Testaments zeigen nun unmissverständlich, dass jemand allein durch den Glauben an den Herrn Jesus und sein vollbrachtes Werk - verbunden mit einem aufrichtigen Bekenntnis der Sünden - errettet wird (Apg 16,31), und für diese ewige Errettung braucht niemand getauft zu werden. Der Schächer am Kreuz durfte aus dem Mund des Herrn Jesus hören, dass er noch an demselben Tag mit Ihm im Paradies sein würde (Lk 23,43), obwohl er nie getauft worden ist.

Ist die Taufe notwendig zur Errettung?

 

Dennoch ist die Taufe eine wichtige Sache, weil der Herr sie angeordnet hat (Mt 28,19), wie uns auch die vielen Stellen in der Apostelgeschichte und in den Briefen zeigen. Die Taufe hat es jedoch nur mit der Erde zu tun, nicht mit dem Himmel und der ewigen Errettung. Die Taufe ist ein Bekenntnis zu Christus, dass jemand Ihm hier auf der Erde nachfolgen will; sie ist der Beginn der christlichen Laufbahn. Sie macht jemanden zu einem Jünger Christi und bringt ihn dadurch in eine Stellung des Segens hier auf der Erde. Allein in diesem Sinn bewirkt sie Errettung für mich.

Theoretisch wäre es denkbar, dass ein Mensch dem Herrn Jesus nachfolgen will und sich taufen lässt, ohne in seinem Herzen zu glauben. Inwieweit er die Kraft dazu hat, steht auf einem anderen Blatt. Wer jedoch nach christlichen Grundsätzen sein Leben einrichtet, erfährt dadurch großartige Segnungen für diese Erde. Gott betrachtet ihn - was seine Stellung auf der Erde betrifft - als Christ (wenn auch als Namenschrist, wodurch jemand seine Verantwortung vor Gott nur erhöht).

Die eigentliche Bedeutung der Stelle für uns als Gläubige ist natürlich, dass jemand, der sich taufen lässt, dadurch ein gutes Gewissen vor Gott begehrt. Das ist ein Begehren, das mich vor vielem Bösen bewahrt. Dazu gibt Gott seinen Segen, oder anders ausgedrückt: Errettung.

Vielleicht klingt das alles etwas theoretisch, doch der Schlüssel liegt darin, dass wir gut verstehen, dass Errettung im Neuen Testament eben nicht immer dieselbe Bedeutung hat. Ich empfehle Dir ein Studium der Wörter „retten, erretten, Errettung". Wie wir schon oben gesehen haben, ist „Errettung" manchmal einfach: Errettung aus schwierigen Umständen. Meistens ist „Errettung" übrigens im Neuen Testament eine zukünftige Sache, weil die völlige Errettung auch unseren Leib miteinschließt, also die Auferstehung oder Verwandlung unseres Leibes.

2. Antwort: In Römer 6 gebraucht der Apostel Paulus die Taufe, der die Gläubigen in Rom sich unterzogen hatten, als Illustration einer sehr wichtigen christlichen Wahrheit. Wer an den Herrn Jesus als seinen Erretter glaubt, wird in den Augen Gottes mit Ihm einsgemacht. Von dieser Einsmachung mit Christus in seinem Tod ist die Taufe ein Bild. Die Taufe ist also ein Begräbnis, doch zugleich ein Sinnbild für die Wahrheit, dass jemand durch den Glauben an den Herrn Jesus mit Christus gestorben und begraben ist. Natürlich geschieht im Augenblick der Taufe nichts mit einem Men-schen. Sie markiert äußerlich den Beginn der Jüngerschaft.