Das persönliche Grußwort

Ist es möglich, dass man allein durch Bekennen vor Gott Vergebung all seiner Sünden empfängt? Braucht man sich wirklich vorher nicht zu ändern - nicht irgendwie zu verbessern? Nein! Spielt es keine Rolle, ob man sich als junger Mensch bekehrt oder auf dem Sterbebett? Nein, was die Vergebung der Sünden betrifft, gibt es keinen Unterschied. Vergebung - was ist das für ein gewaltiges Wort!

Ich hätte gern die Empfindungen des Lahmen gewusst, als er von vier Freunden zu dem Herrn Jesus getragen wurde und aus seinem Mund das Wort hörte: „Kind, deine Sünden sind vergeben" (Mk 2,5). Die Schuld vor Gott war wohl seine eigentliche Krankheit, sonst wäre der Herr kaum zuerst auf dieses Problem eingegangen.

Doch wie steht es mit uns als Gläubigen in der Familie, in der Ehe, in der Gemeinde, oder wo auch sonst? Fällt es uns nicht manchmal sehr schwer zu sagen: „Ich habe mich falsch verhalten, ich bitte um Verzeihung"? - Und wie ist es, wenn jemand anders uns um Verzeihung bittet? Können wir dann vergeben und auch vergessen, d. h. die Sache als ein für allemal erledigt betrachten und nie wieder anrühren? Und wenn wir jemand verzeihen, tun wir es dann auch nicht von oben herab? Bekenntnis und Vergebung sind absolut nötig, um zerbrochene Beziehungen wieder in Ordnung zu bringen.

Neben dem Thema der Vergebung behandelt dieses Heft wieder eine ganze Reihe von Themen, die keinen direkten Zusammenhang haben. Der Artikel über Frauendienste ist als Ergänzung zu dem Artikel Die Beteiligung der Frau in den Versammlungen (Heft 6/99) gedacht. 

Noch eine generelle Bemerkung zu der Beantwortung von Fragen: Wir haben den Eindruck, dass manche zurückhaltend sind, Fragen zu stellen, weil sie davon ausgehen, dass sie je nach Erscheinen der Hefte mehrere Wochen warten müssen, bis sie die entsprechende Antwort in Händen haben. Wir sind bemüht, dem Fragesteller möglichst innerhalb weniger Tagen vorab zu schreiben. Der Abdruck von Frage zu Antwort erfolgt, falls wir den Eindruck haben, dass sich der Leserkreis für die Antwort interessiert, dann zu späterem Zeitpunkt. 

Wir wünschen euch viel Freude beim Lesen dieses Heftes und Gottes Segen. Oder kommt die Freude beim Lesen des Wortes Gottes nicht auf, weil da noch etwas vor Gott zu bekennen ist, oder auch vor Menschen? Dann schieb es nicht auf!