Mein Knecht David

Mein Knecht David (2. Samuel 2)

David als König über Juda - Der Streit zwischen Joab und Abner

Nach dem Klagelied über Saul und Jonathan fragt David den HERRN, ob und wohin er hinaufziehen soll. Er bekommt eine Antwort. Es ist wichtig, den Herrn immer zu fragen, ob ich etwas tun soll, und auch, wie ich es tun soll. Ich darf den Herrn um ganz konkrete Anweisungen bitten. David lobt die Männer von Jabes für das, was sie an Saul, ihrem Herrn, getan hatten. Es war eine Tat, die auch dem Herrn wohlgefällig war. Nachdem Saul nun tot ist, drängt David sich den Männern von Jabes nicht auf. Er sagt ihnen nur, dass er König von Juda ist. Das scheint mir auch eine gute Anweisung für unsere Zeit der Verwirrung zu sein, wo viele noch sehen müssen, wie sich die Lage verändert hat. Wir können niemand zu einer Entscheidung zwingen, aber wir können wohl zeigen, wem wir in Wahrheit folgen wollen.

Abner kann nicht von dem Haus Sauls loskommen. Er macht den Sohn Sauls, Isboseth, zum König über Israel. Das war im Widerspruch zu dem Willen Gottes, aber Gott ließ es zu. Das Königtums Davids über Israel ist ein Prozess, aus dem wir viel lernen können. Was für einen Sinn hatte der Vorschlag Abners, zwölf junge Männer aus jedem Heer miteinander kämpfen zu lassen? Und Joab macht es nicht besser; er stimmt dem Vorschlag zu. Das Gefecht findet statt, und es gibt keine Uberlebenden. Es gibt keine Gewinner, nur Verlierer. Dann entbrennt der Streit zwischen den beiden Lagern. Joab ist der Stärkere.

Wenn Abner auch auf der falschen Seite kämpft, so ist er doch ein ehrlicher Kämpfer. Er versucht Asael, der offensichtlich unbewaffnet ist, zu überreden, hinter ihm weg zu gehen, weil er ihn sonst töten müsse. Hinter Asael sieht Abner auch Joab. Aber Asael hört nicht auf Abner und wird getötet. Wir sehen also, dass auch Davids Männer teilweise unverständig handeln. Joab setzt die Verfolgung fort. Die Nacht beginnt und bietet Abner die Gelegenheit, seine Männer wieder zu sammeln. In Vers 26 hören wir die anklagende Frage Abners an Joab: „Soll das Schwert immerfort fressen?" Und das können wir auch auf unsere Zeit und Situation übertragen. Wie viele sind schon für das Zeugnis Gottes aufgrund von Streitigkeiten zwischen Brüdern verlorengegangen! Wie gut, dass wir jederzeit - auch heute - wieder ganz zu dem Herrn und zu seinem Wort umzukehren dürfen, um von Ihm zu lernen, der sanftmütig und von Herzen demütig ist, und in dieser Gesinnung in der Wahrheit zu wandeln.

Joab beendet die Verfolgung und kehrt nach Hebron zurück: "Und das Licht brach ihnen an zu Hebron". Das ist ein schöner Zusammenhang. Hebron bedeutet „Gemeinschaft". Gemeinschaft mit Gott ist nur im Licht möglich. Dass es Licht wurde, hatte auch etwas mit dem Beginn eines neuen Zeitabschnitts für das Volk Gottes zu tun. Die ersten Sonnenstrahlen der Befestigung des Königtums Davids werden sichtbar. Leider ist Joab kein Mann, in dessen Leben man viel von einem Umgang mit Gott erkennen kann. Er scheint eher jemand zu sein, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Das werden wir später noch deutlich sehen.