Das persönliche Grußwort
Der Mann konnte einem leid tun - er war blind. Als Kinder haben wir uns mal unterhalten, was wohl schlimmer wäre - blind oder taub. Ich glaube, wir konnten uns damals nicht einigen, denn ich wollte gern die Sonne sehen, aber auch Musik hören können. Nicht hören oder nicht sehen können erschien mir sehr schlimm, fast nicht zum Aushalten. Einer von diesen bedauernswerten Menschen hatte eine Begegnung mit Jesus. Zunächst wusste er wahrscheinlich überhaupt nicht, wer ihm näher kam und was er tat. Jemand strich einen Brei auf seine Augen, und plötzlich - ja, mit einem Mal konnte er sehen. Er sah zum ersten Mal seine Mutter und seinen Vater, er sah seine Hände, er konnte die Sonne sehen - können wir uns sein Glück vorstellen?
Aber da waren Leute, Pharisäer, denen passte das nicht. Irgendwie konnten sie das in ihrem Denkgebäude nicht unterbringen. Ein Blindgeborener geheilt? An einem Sabbat? Wahrscheinlich war der überhaupt nicht blind, meinten sie. Bestimmt war der, der ihn heilte, ein Sünder. Sie quetschten seine Eltern aus - die wussten zwar auch vieles nicht, aber eines wussten sie, dass ihr Sohn blind war und jetzt sehen konnte. Schließlich überwanden sie sich und gingen zu dem Geheilten. Sie beriefen sich auf Gott und wollten anfangen zu diskutieren - und dann kam eine geniale Antwort, an der ich jedes Mal meine Freude habe, wenn ich diese Geschichte lese: „... eines weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehe." - Ende. Keine endlose Diskussion - die Tatsachen sprachen für sich. Er hatte etwas erlebt, und er ließ sich diese Begegnung mit dem Mann, „genannt Jesus", nicht von irgendwelchen Leuten streitig machen. In diesem Punkt war er sich sicher. Völlig sicher.
Heilsgewissheit ist eines der Themen dieses Heftes. Ein Thema, das vielen Mühe gemacht hat, das noch vielen Mühe macht und das wir deshalb auch in diesem einen Beitrag kaum erschöpfend behandeln können. Wir wünschen dir, dass du mit Hiob ausrufen kannst: „Und ich, ich weiß, dass mein Erlöser lebt." Vielleicht schreibt ihr uns eure Fragen, vielleicht auch Zweifel zu diesem Thema - wir freuen uns über jede Reaktion.
Sichere Schritte in der Nachfolge des Herrn Jesus wünscht euch
Klaus Güntzschtel
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