Bibelstudium
4. Mose 1-10 - Bibelstudium
In dieser Ausgabe setzen wir die kurzen Einführungen zu einzelnen Bibelbüchern fort. Es ist vorgesehen, eine Einführung in das 4. Buch Mose in drei Teilen zu ge-ben. - Fragen, die beim Lesen entstehen, sind uns sehr willkommen.
Einführung in das 4. Buch Mose (Teil 1)
Einleitung
Die Erlösung des Volkes Israel aus Ägypten wird im 2. Buch Mose beschrieben. Dieses Buch endete mit der Errichtung des Zeltes der Zusammenkunft und dem Herniederkommen Gottes, um in diesem Zelt zu wohnen. Im 3. Buch Mose ging es hauptsächlich um das Nahen zu Gott, sei es nun das gesamte Volk oder Einzelne aus dem Volk. Dort fanden wir eine Antwort auf die Fragen: Welche Opfer und Gaben mussten dargebracht werden? Welche Vorschriften mussten die Israeliten bzw. die Priester beachten, wenn sie Gott nahten? Welche Vorschriften musste jemand aus dem Volk im täglichen Leben beachten, damit der heiligen Wohnung Gottes entsprochen wurde?
Im 4. Buch Mose sehen wir das Volk Israel in der Wüste, obwohl uns dieses Buch eigentlich keine ausführliche Beschreibung der gesamten Wüstenreise gibt, sondern vielmehr bestimmte Vorbereitun-gen, wichtige Ereignisse und Vorschriften in Verbindung mit der Reise hervorhebt. Es zeigt uns nicht zuletzt manches Versagen des Volkes Gottes, aber auch Gottes gütige Vorkehrungen und Hilfestellungen, besonders für den Gottesfürchtigen unter dem Volk.
Dreiteilung des 4. Buches Mose
- Verordnungen und Ereignisse am Berg Sinai (Kap. 1,1-10,10) - Die Beschreibung umfasst eine Zeit von 19 Tagen
- Wüstenwanderung der Kinder Israel vom Sinai bis zu den Ebenen Moabs (10,11-22,1) -Die Beschreibung umfasst eine Zeit von 38 Jahren
- Ereignisse in den Ebenen Moabs (22,2-36,13) - Die Beschreibung umfasst eine Zeit von Monaten
Musterung des Volkes und Anordnung der Stamme
Das Buch beginnt mit einer Zählung (= Musterung) der einzelnen Stämme, und zwar aller wehrtüchtigen Männer (Kap. 1). Am Ende der Wüstenreise geschah eine erneute Zählung. Manche Stämme haben viele wehrpflichtigen Männer verloren, andere haben welche hinzugewonnen. Insgesamt wurden 603 550 Männer gezählt. Danach finden wir eine Anordnung der Lagerplätze der einzelnen Stämme um das Zelt der Zusammenkunft und die Reihen-folge, in der die einzelnen Stämme beim Weiterziehen aufbrachen.
Die Leviten und ihre Aufgaben in Verbindung mit dem Zelt der Zusammenkunft
Der Stamm Levi sollte Gott als Erstgeburt für die in Agypten beim Gericht verschonten Erstgeborenen geheiligt werden (Kap. 3 und 4). Die Söhne Levis werden nach ihren drei großen Familien ein-geteilt: die Gersoniter, die Kehathiter und die Merariter. Jede Familie hatte ihre besonderen Aufgaben im Blick auf das Zelt, besonders dann, wenn es abgebrochen und durch die Wüste transportiert wurde. Hier finden wir viele Vorbilder. Treue im Umgang mit den Gegenständen des Heiligtums - darauf kam es an.
Verschiedene Vorschriften bezüglich Verunreinigung, Ehebruch und Nasiräertum
Die beiden folgenden Kapitel (5 und 6) enthalten Anweisungen darüber, dass (a) Aussätzige, Flüssige und solche, die wegen einer Leiche verunreinigt waren, au-Berhalb des Lagers gebracht werden mussten, und was außerdem zu tun war, wenn (b) eine Frau verdächtigt wurde, Ehebruch begangen zu haben, und was , jemand schließlich beachten musste, der (c) sich Gott völlig weihen wollte - ein Nasiräer (= Abgesonderter, Geweihter). Diese Kapitel enthalten ebenfalls eine Vielzahl von Belehrungen, die vorbildlich für uns als Christen wichtig sind, ja, für uns niedergeschrieben sind (vgl. 1. Kor 10, 11). Der Aussätzige ist nicht so sehr ein Bild von einem Sünder, sondern von jemand, der zum Volk Gottes gehört und bei dem Sünde offenbar geworden ist, für jeden sichtbar. Die untreue Frau zeigt uns im Vorbild die Neigung von Gläubi-gen, das Verhältnis der Liebe zu Gott aufzugeben und sich der Welt zuzu-wenden, unheilige Verbindungen zur Welt einzugehen (vgl. 2. Kor 6,14-18). Der Nasiräer zeigt uns den entgegengesetzten Weg: völlige Hingabe an Gott. Der vollkommene Nasiräer war der Herr Jesus, der die „Sünde nicht kannte" (2. Kor 5,21), „keine Sünde tat" (1. Pet 2,22) und von dem es heißt: „Sünde ist nicht in ihm" (1. Joh 3,5). Er hat sein Leben ganz und gar in den Dienst Gottes gestellt und auf viele irdische Freuden verzichtet.
Kapitel 6 endet mit dem Segen, womit Aaron und seine Söhne das Volk segnen sollten.
Die letzten Ereignisse am Berg Sinai
Bis zu diesem Augenblick hatte das Volk ein Jahr am Berg Sinai gelagert, wo Gott ihm das Gesetz gegeben hatte und wo das Volk das Zelt der Zusammenkunft errichtet hatte. Nun werden uns in den Kapiteln 7 bis 10,9 die letzten Ereignisse vor dem Aufbruch des Volkes zur Reise durch die Wüste mitgeteilt. Am Tag der Errichtung und Einweihung des Zeltes machten die 12 Stammesfürsten den Leviten ein Geschenk von 6 Wagen mit je 2 Rindern zum Transport aller Teile des Zeltes (bestimmte Teile durften nur auf den Schultern getragen werden). Außerdem brachten die Fürsten an 12 aufeinanderfolgenden Tagen Einweihungs-gaben für den Altar dar: verschiedene Schüsseln und Schalen und viele Tiere als Brandopfer, Friedensopfer und Sünd-opfer mit ihren Speisopfern. Obwohl die Angaben über die täglichen Darbringungen genau gleich waren, ließ Gott sie alle einzeln aufzeichnen. Er vergisst nichts von dem, was man Ihm gibt (vgl. die Aufzeichnung der Taten der Helden Davids in 2. Samuel 23 und die Beschreibung der Gläubigen in Römer 16).
Das Licht des goldenen Leuchters im Heiligtum und die Einweihung der Leviten
Kapitel 8 beginnt mit der kurzen Erwähnung einer der wichtigsten Aufgaben des Hohenpriesters Aaron: Er sollte die sieben Lampen auf dem goldenen Leuchter so anzünden, dass sie das Heiligtum hell erleuchteten. Das sollte jeden Morgen und jeden Abend geschehen (2. Mo 30, 7.8). So ist es Christus als Hohepriester, der auch unser "himmlisches Heiligtum", in das wir als Gläubige eintreten dürfen, hell erleuchtet, damit wir die Erkenntnis Gottes und seiner Dinge auf dem Weg durch die Welt haben. Echtes Licht findet sich nur im Heiligtum.
Der Rest des Kapitels beschreibt die Weihung der Leviten zum Dienst am Heiligtum: Sie mussten zuerst mit Entsündigungswasser besprengt werden; danach wurden sie mit einem Messer komplett geschoren, mussten ihre Kleider und schließlich sich selbst von Kopf bis Fuß waschen. Dann legte ihnen das ganze Volk die Hände auf, und es wurden ein Brand- und ein Sündopfer dargebracht. Danach brachte Aaron die Leviten als Webopfer vor Gott dar: Sie gehörten nun Gott anstelle aller Erstgeborenen, die vor dem Gericht in Ägypten verschont worden waren. Nun konnte ihr Dienst am Heiligtum beginnen. Ubrigens war ihre Dienstzeit auf 25 Jahre beschränkt (von 25 bis 50 Jahren). Kann Gott nicht erwar-ten, dass wir Ihm die Jahre unserer besonderen Kraft weihen?
Wie wird man ein Levit?
- Sprengen des Entsündigungswassers
- Entfernen aller Haare (= all das, was aus dem Menschen hervorkommt)
- Waschen der Kleider
- Vollständige Reinigung des Körpers
- Auflegen der Hände des Volkes auf die Leviten
- Darbringung von Brand- und Sündopfern
- Darbringung als Webopfer durch Aaron
Anordnungen zum Passah
Nun jährte sich das Passah, das die Kinder Israel in Agypten beim Auszug gefeiert hatten. Schon damals hatte Gott in 2. Mose 12 angeordnet, dass die Passah-feier eine ewige Satzung sein und jedes Jahr wiederholt werden sollte. Gott erinnerte das Volk hier in Kapitel 9 daran. Nun waren aber einige Personen da, die durch die Berührung eines Toten unrein waren, aber doch gern das Passah feiern wollten. Gott erlaubte ihnen in seiner Gnade, dass sie es im zweiten Monat feiern durften; das galt auch für Personen, die durch eine weite Reise verhindert waren. Wenn jemand jedoch das Passah aus Nachlässigkeit nicht feierte, so sollte er getötet werden. So jemand missachtete die Erlösung, die Gott seinem Volk geschenkt hatte; er sollte daher nicht zum Volk Gottes gehören. Die Missachtung des Passahs zog den Tod nach sich. Wenn wir im Neuen Testament auch kein ausdrückliches Gebot haben, den Tod des Herrn Jesus zu verkündigen, bedeutet uns deshalb sein Wunsch, an Ihn zu denken, weniger (Lk 22, 15-20)?
Bevor wir lesen, dass das Volk zur Wüstenreise aufbrach (ab Kap. 10, 11), finden wir noch zwei wichtige Hinweise auf die Wolke der Gegenwart Gottes (9,15-23) und die beiden silbernen Trompeten (10, 1-10). Damit schließen dann die Vorbereitungen für die Reise ab.
Die Wolke der Gegenwart Gottes
Bereits am Ende von 2. Mose fanden wir, dass die Wolke auf die Stiftshütte herniederkam und sie bedeckte. Wir sind der Wolke schon früher begegnet, nämlich als Gott das Volk aus Ägypten herausführte (2. Mo 13,21.22). Seit diesem Zeitpunkt war Gott Tag für Tag bei ihnen. Die Wolke bestimmte die Ruhezeiten - ob wenige Tage oder eine längere Zeit - und den Aufbruch sowie den Weg durch die gefährliche Wüste: Wir lernen daraus, dass Gott seinem Volk einerseits Zeiten der Ruhe gibt und andererseits Wegweisung! Sechsmal heißt es in diesen wenigen Versen: „nach dem Befehl des HERRN." Die Kinder Israel brauchten nur zu tun, was Gott ihnen sagte. Gab es etwas Einfacheres? - Gläubige heutzutage haben kein äußeres Zeichen der Gegenwart Gottes, sondern den Heiligen Geist bleibend in sich wohnen (Joh 14, 16.17; 2.´Kor 1,21.22). Das ist ein weitaus größerer Segen. Doch geben wir dem Geist auch die Führung in unserem Leben?
Die beiden silbernen Trompeten
Die Trompeten kamen bei fünf Gelegenheiten zum Einsatz (siehe rechts). Bei bestimmten Gelegenheiten wollte Gott sein Volk um sich versammeln, bei anderen allein die Fürsten. Andererseits sollte der Weiterzug in geordneter Weise ge-schehen: Ein Lager sollte nach dem anderen aufbrechen. Schließlich bestimmte Gott auch den Zeitpunkt, wo das Kriegs-heer gegen die Feinde in den Kampf zog. Wenn dann mit den Trompeten geblasen wurde, wollte Gott an das Volk gedenken und ihnen den Sieg geben.
Man kann diese Trompeten mit der Stimme Gottes an sein Volk vergleichen. Wenn der Herr Jesus bald wiederkommt, um die Gläubigen zu sich zu entrücken, wird Er mit der „Posaune [o. Trompete ] Gottes" kommen (1. Thes 4, 16). Dann wird Er ebenfalls sein gesamtes Volk, alle seine Erlösten, um sich versammeln; sie werden für immer in seiner Nähe sein und ein ewiges Fest der Freude feiern. Außerdem wird Er sie dadurch vor ihren Feinden bewahren, „vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird" (Offb 3,10). Er wird sie auch deshalb zu sich versammeln, damit Er einige Jahre später als König der Könige mit ihnen als einem riesigen Kriegsheer aus dem Himmel hernieder-kommen kann, um alle Feinde zu schlagen (vgl. Offb 19,11-21).
Einsatz der silbernen Trompeten
- In beide Trompeten stoßen, um die Gemeinde an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft zu versammeln
- Ebenfalls in beide Trompeten stoßen an allen Freudentagen, Festen und Neumonden
- In eine Trompete stoßen, um die Fürsten zu Mose zu versammeln
- Lärm blasen zum Aufbruch der Lager, um den Weg durch die Wüste fortzusetzen
- Ebenfalls Lärm blasen beim Aufbruch der Heere zum Krieg
Wenn die Erlösten bei der Entrückung seine Stimme hören werden, wird es keine unbekannte Stimme sein. Es wird die Stimme des guten Hirten sein (Joh 10,27), der sich die Seinen, seine Scha-fe, für immer erlöst hat. Das Silber erinnert an den Preis, den Er für ihre Erlösung bezahlt hat.
Ist es dir eine Freude, diese Stimme schon jetzt zu hören und ihr zu folgen? Seine Stimme ruft dich jederzeit in seine Gemeinschaft, will dich durch eine gefahrvolle Welt leiten und dich bald zu sich in die Herrlichkeit entrücken. In der Regel spricht Er zu uns in seinem Wort, Er möchte uns aber auch mit seinen Augen leiten (Ps 32,8).
Als Mose die beiden Trompeten machte, stand das Volk noch vor der langen beschwerlichen Wüstenreise. Mehr darüber im nächsten Heft.
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