Zum Nachdenken

Wohin schaust du?

Wenn du hineinschaust oder in dich selbst schaust, wirst du ichbezogen und unglücklich; wenn du hinausschaust auf Dinge, die dich umgeben, kannst du mutlos werden; aber wenn du aufschaust auf den Herrn, wirst du froh werden.

Hineinschauen. Wenn wir auf uns selbst schauen, können wir sehr unglücklich wer-den. Der Autor des Römerbriefes sagt: „Das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen dessen, was recht ist, finde ich nicht", und zieht den Schluß: „Ich elender Mensch! Wer wird mich retten von diesem Leib des Todes?" (Röm 7,18.24). Diese Antwort ist das Ergebnis bei einem Christen, der nach innen schaut, um moralische Stärke zu finden. In sich hineinzuschauen bringt niemals Freude hervor oder Kraft, um dem Herrn wohlgefällig zu leben. Wenn wir in unser Inneres schauen, geben wir Satan Gelegenheit, uns an unser Versagen und unsere Schwachheiten zu erinnern. Obwohl wir aus vergangenen Fehlern lernen müssen, sollten wir uns nicht damit beschäftigen. Wir sollten uns auch nicht mit unseren Erfolgen beschäftigen, denn diese Art, sich mit sich selbst zu beschäftigen, kann den Stolz nähren. Wir sollten dem Beispiel des Apostels Paulus folgen, der gesagt hat: „Vergessend, was dahinten, und mich ausstreckend nach dem, was vorn ist, jage ich, das Ziel anschauend, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus" (Phil 3,13.14).

Wenn du aufschaust, schaust du nicht in dich hinein, wo du nichts Gutes findest. Wenn wir aber dem Heiligen Geist gestatten, durch das Wort Gottes unsere Herzen und Sinne mit dem Herrn Jesus Christus zu beschäftigen, dann schauen wir auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens.

Hinausschauen. Wenn wir um uns herum schauen, sehen wir vieles, was uns entmutigen und betrüben kann. Das sollte uns nicht überraschen, denn es wird in 2. Timotheus 3,1-5 vorhergesagt. Dort wird uns mitgeteilt, wie die Menschen in den letzten Tagen sein werden: selbstsüchtig, prahlerisch, hochmütig, den Eltern unge-horsam, Verleumder, unenthaltsam, grau-sam, mehr das Vergnügen liebend als Gott. Da wir ja nun in der Welt sind, können wir es nicht verhindern, daß wir einiges von diesen Dingen um uns herum sehen. Die Gefahr für uns besteht darin, daß Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Fernsehen dieses sündige Verhalten oftmals verherrlichen, und wenn wir uns mit dieser Art von Verhalten beschäftigen, werden wir feststel-len, daß unsere Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus in einer negativen Weise davon beeinflußt wird. Was wir lesen, was wir hören und was wir sehen, ist das, worüber wir gewöhnlich nachdenken, und das, worüber wir nachdenken, beeinflußt unser Verhalten.

„Säe einen Gedanken, ernte eine Hand-lung. Sãe eine Handlung, ernte eine Ge-wohnheit. Säe eine Gewohnheit, ernte einen Charakter. Säe einen Charakter, ernte ein Schicksal " Alles, was wir lesen, hören und sehen, muß unbedingt den uns von Gott geschenkten Filter passieren (Phil 4,8):

  1. Alles, was wahr,
  2. alles, was würdig.
  3. alles, was gerecht,
  4. alles, was rein,
  5. alles, was lieblich ist,
  6. alles, was wohllautet,
  7. wenn es irgend eine Tugend
  8. und wenn es irgend ein Lob gibt dies erwägt!

Aufschauen. Auf den Herrn Jesus zu schauen, bevor ein neuer Tag beginnt, ist das Geheimnis eines glücklichen, geister-füllten Lebens. Aber was bedeutet „auf den Herrn schauen"?

Es bedeutet, daß ich im Gebet vor Ihn tre-te, in Abhängigkeit von Ihm. Einige der Dinge, die ich in mein Gebet einschließen sollte, sind folgende: a) Preis und Danksagung für Seine Größe, Liebe und Gnade (Ps 92,1); b) Bekenntnis (Ps 66,18); c) Bitten um Seine Hilfe und Kraft (Ps 25,4.5); d) den Wunsch um Seine Leitung ausdrük-ken (Ps 25,4.5); und e) den Wunsch zum Ausdruck bringen, Ihn zu verherrlichen (Phil 1,20.21).

Es bedeutet, Zeit einzuplanen in unseren vollen Terminkalender, um Gottes Wort zu lesen und darüber nachzudenken, denn Er spricht durch sein Wort, die Bibel, zu uns. Wir reden zu Ihm im Gebet, aber Er spricht zu uns durch sein Wort! Wenn ich daran gehindert werden soll zu sündigen, muß ich sein Wort in meinem Herzen verbergen; es wird eine Waffe für mich sein, um den Feind, Satan, zu überwinden, geradeso, wie es das bei dem Herrn war; und es wird mir Freude und Glück schenken.

Wenn du aufschaust, bringst du den Herrn in jede Lage hinein. Dann können wir auf die Dinge um uns her sehen, ohne entmutigt zu werden. Gott hat immer noch alles in der Hand! Wir wissen, daß es immer schlimmer werden wird, bis der Herr Jesus wiederkommt, um die Welt in Gerechtigkeit zu richten. Wir wissen auch, daß, bevor das geschieht, Er wiederkommen wird, um die Seinen in den Himmel heimzuholen. Diese Zukunft ist die wunderbare Hoffnung des Christen.

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(The Lord ist near, 21.-23. Oktober 1998)