Post von Euch
Jesus als Schöpfer
Ihr Lieben,
danke für „Folge mir nach" 6/99. Hat sich in dem Aufsatz „Rückschläge" auf Seite 10 vielleicht ein Fehler eingeschlichen? Der Vers .,Mach, was klein Dir, mir klein..." ist doch sicher der Refrain aus dem Lied „Sieh, hier bin ich, mein König" (SLD 88). Dort ist als Dichter E.E. Hewitt angegeben, nicht Manfred Siebald.
Die Tochter des Kapitäns James S. Hewitt, Eliza Edmunds Hewitt (1851-1920), mußte wegen eines Rückgratleidens ihre Stellung als Lehrerin aufgeben. Sie wollte aber trotzdem ihrer Kirche gern dienen und schrieb für sie Gedichte. Als eine Besserung in ihrem Befinden eintrat, konnte sie als Sonntagsschullehrerin mitarbeiten. Ihr Studium der englischen Literatur und ihre schriftstellerische Begabung befähigten sie, für die Sonntagschulzeitung Artikel zu schreiben.
... Eliza Hewitt soll etwa 1.500 Lieder gedichtet haben. Von ihnen ist in Deutschland „Fürchte dich nicht länger, sieh, ich bin bei dir" besonders bekannt.
(Quelle: „Bekannte Lieder - und wie sie entstan-den")
W. Elter, Bergneustadt
Bisher stand ich meist voll und ganz hinter den in „Folge mir nach " gemachten Ausführungen. Bei Heft 5/99 stutzte ich erstmals über die Bezeichnung Jesus als Schöpfer. Obwohl ich Kolos-ser 1,16 auch auf Jesus beziehe und Ihn als Schöpfer erkenne, klingt mir das „seinem Schöp-fer, dem Herrn Jesus" etwas zu absolut. Ist nicht gemäß 1. Mose 1 Gott, der Vater, ebenso als Schöpfer zu sehen? Kann man das einfach so zu einer Person verschmelzen lassen? Ich habe das bisher anders gesehen und bitte, mir zu einem besseren Verständnis zu verhelfen.
S. Ziesche, Chemnitz Antwort:
Antwort:
Vielen Dank für Ihren Brief vom 28. Juli dieses Jahres bezüglich der Aussage, daß der Herr Jesus der Schöpfer jedes Menschen ist.
Ich erinnere mich noch gut, wie erstaunt ich war, als ich zum ersten Mal diese Aussage von einem Bruder in einem Vortrag hörte. Ich glaube, daß diese Aussage biblisch ist. Drei Stellen im Neuen Testament sagen uns ausdrücklich, daß der Herr Jesus Schöpfer ist. Neben Kolosser 1,16 ist das Johannes 1,1-3 und Hebräer 1,2. Johannes 1,1-3 ist sehr deutlich, wo der Herr Jesus als das „Wort Gottes" Gott offenbart hat und von Ihm gesagt wird, daß durch dasselbe alles geworden ist und auch nicht eines ist, das ohne das Wort (= Ihn) geworden ist.
Andererseits heißt es natürlich, daß Gott der Schöpfer ist (1. Mo 1,1; 2. Mo 20,11 und viele andere Stellen). Hier haben wir es mit dem Geheimnis der Gottheit zu tun, die in der Bibel als drei Personen offenbart ist. Dieses Geheimnis werden wir Menschen niemals ergründen können.
Natürlich war es Gott, der alles geschaffen hat, doch Er hat es getan in der Person des Sohnes. Jemand hat es einmal so ausgedrückt: Gott, der Vater, hat den Plan (Ratschluß) gefaßt, Gott, der Sohn, hat ihn ausgeführt, und zwar in der Kraft Gottes, des Heiligen Geistes. Dasselbe können wir übrigens auch auf den Plan der Erlösung anwenden: Der Vater gab den Sohn, der Sohn hat das Werk vollbracht, und zwar durch den ewigen Geist (Heb 9,14). Insofern war es der dreieine Gott, der sowohl die Welten geschaffen hat als auch die Erlösung des Menschen zustande gebracht hat. Und doch war der Sohn der Ausführende.
Es ist also kein Gegensatz, wenn wir sagen, daß Gott der Schöpfer ist und zugleich der Herr Jesus der Schöpfer ist. Macht uns das den Sohn Gottes nicht sehr groß?
Vielleicht helfen diese kurzen Ausführungen zum weiteren Verständnis. Sonst schreiben Sie mir wieder.
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