Das Netz der Netze - ein Denkanstoß

Das Netz der Netze - ein Denkanstoß

Anfang 1995 waren mehr als 50000 Netzwerke und über fünf Millionen Computer am Internet angeschlossen - mit einer Zuwachsrate von neun Prozent im Monat.

Diese Zuwachsrate dürfte sich inzwischen schon potenziert haben. Und in gleicher Weise ist unter uns Christen das Internet mit seiner Möglichkeit zur elektronischen Post für besonders schnellen Informationsaustausch per e-mail sehr beliebt geworden.

Aus dem geschäftlichen Bereich ist das Internet mit seiner Entwicklungsfähigkeit nicht mehr wegzudenken. Als Informa-tions- und Kommunikationsmittel der Zukunft ist es sogar für den Privatbenutzer von großer Bedeutung.

Viele Christen wissen von weiteren Vorteilen zu berichten. Da gibt es weltweite Gebetskreise, die für aktuelle Anliegen gemeinsam beten und die Worte des Apostels Paulus aus Epheser 6,18 verwirklichen: „Zu aller Zeit betend mit allem Gebet und Flehen in dem Geist, und hierzu wachend in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen." Es gibt wertvolle Foren, wo Fragen und Gedanken geäußert werden können, und nicht zuletzt ist es ein Weg, auf dem man viele Computerfreaks, die sonst kaum erreichbar wären, mit der guten Botschaft von Jesus Christus bekanntmachen kann gemäß 1. Korinther 9,20: „Und ich bin den Juden geworden wie ein Jude, damit ich die Juden gewinne; denen, die unter Gesetz sind, wie unter Gesetz (obwohl ich selbst nicht unter Gesetz bin), damit ich die, die unter Gesetz sind, gewinne."

Bilder, Texte, Clips sämtlicher Schattierung sekundenschnell online verfügbar - eine Gefahr

Ich erinnere an die Zeit, als Radio und Zeitung unter vielen Gläubigen ein Tabu waren. Damals fürchteten sie den Einfluß der Welt, der sie davon abhalten würde, ein gottseliges Leben zu führen. Heute sind diese Medien Standard. Haben sie an Gefährlichkeit verloren?

Wir kennen die berechtigten Vorbehalte gegen das Fernsehen, aber treffen so manche dieser Vorbehalte letztendlich nicht ebenso auf das Internet zu? „Wer in Gerechtigkeit wandelt...; wer sein Ohr verstopft, um nicht von Bluttaten zu hören, und seine Augen verschließt, um Böses nicht zu sehen: der wird auf Höhen wohnen" (Jes 33,15). Wenn wir nicht bewußt und überzeugt Türen zuhalten, durch die der Teufel kommen kann, wird er ganz sicher Hintertüren finden, durch die er bei uns Eingang findet.

Wie verhalte ich mich nun als Christ gegenüber - an sich wertneutralen - technischen Entwicklungen, die leider in der Hand des verdorbenen Menschen oft zu Werkzeugen Satans werden?

Jeder einzelne von uns ist gefragt, in der Zeit, in die ihn der Herr gestellt hat, nach-zuforschen, wie er als Christ leben soll, damit er am inneren Menschen zunimmt und nicht die alte Natur versorgt. Hier wird uns der Herr Jesus Wege zeigen. Laßt uns Ihn um Weisheit bitten. „Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten" (Ps 32,8). Laßt uns auch nicht ein Tabu um des Tabus willen halten, das ist für Christen unwürdig und hat keinen Bestand. Lernen wir vielmehr mit der Hilfe des Herrn:

„Sondern zieht den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch zur Befriedigung seiner Begierden" (Röm 13,14).

„Im übrigen nun, Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, wie ihr von uns empfangen habt, in welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt, wie ihr auch wandelt, daß ihr reichlicher zunehmt" (1. Thes 4,1).

„Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, daß ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist" (Röm 12, 2).

Gott appelliert an unsere Verantwortung als reife Christen, die wir für uns, für unsere Familien und Mitgeschwister haben; Er will geistliche Söhne haben.

Sicher dürfen wir all die Vorteile einer technischen Entwicklung dankbar nutzen. Nur ist es dabei ganz wichtig, zu wissen und zu verwirklichen, was unsere Stellung im Herrn Jesus ist. Der uns errettet hat aus der Gewalt der Finsternis und versetzt hat in das Reich des Sohnes seiner Liebe" (Kol 1,13). Wir wollen den Herrn Jesus bitten, daß wir die Möglichkeiten, die Er uns gegeben hat, für Ihn nutzen und uns nicht per Mausklick in den Bereich der Finsternis zurückbegeben.

„Seid nicht in einem ungleichen Joch mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft hat Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis?" (2. Kor 6,14). Und das weder per Internet noch per TV, Bücher und Zeitschriften, Hobbys usw., „denn alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt" (1. Joh 2,16).

Pflegen wir auch das persönliche Gespräch! Gerade dann, wenn es um - eventuell sogar kontrovers diskutierte - Fragen des Glaubenslebens geht. Paulus war es sehr wichtig, die Geschwister, denen er dienen wollte, zu sehen. Er schrieb in 1. Thessalonicher 3,10: „Indem wir Nacht und Tag über die Maßen flehen, daß wir euer Angesicht sehen und vollenden mögen, was an eurem Glauben mangelt." Wie bedeutungsvoll die persönliche, direkte, herzliche Bruderliebe ist, erkennen wir in den Worten aus 1. Korinther 16,20: „Grüßt einander mit heiligem Kuß." Diese Worte werden an anderen Stellen des Neuen Testaments wiederholt.

In unserer technisierten Zeit laufen wir Gefahr, einsam vor dem Bildschirm zu sitzen und e-mail- und Faxrundschreiben zu verfassen, die - schnell geschrieben - manchmal mehr Unheil als Segen ausrichten. Letztendlich: „Laßt uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus" (Eph 4,15).