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Die Sache mit dem Floß
Immer wieder bin ich von der Person des Philippus beeindruckt, der seinen Auftrag, „das Evangelium vom Reich Gottes und dem Namen Jesu Christi" zu verkündigen (Apg 8,12), so treu und segensreich ausführte. Ich denke, ein Hauptmerkmal war, daß er es gewohnt war, auf die Stimme seines geliebten Herrn Jesus zu hören und gehorsam zu sein, d. h. auch das Gehörte sofort in die Tat umzusetzen. So konnte er den Kämmerer in der Wüste treffen und wieder einmal neu die Führung und das Wirken Gottes - das Wunder einer Wiedergeburt - erfahren! Können wir das heute auch noch erleben? Ja, ganz sicher! Der Auftrag des Herrn an uns lautet: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium .." (Mk 16,15)! Suchen wir seine Nähe, dann wird dieser sein Auftrag zu einem Wunsch in unserem Herzen, und die in uns „brennende" Liebe des Christus drängt uns, Ihn zu verkündigen. Wir bekommen ein neues Bewußtsein für die Verlorenheit der Menschen und brauchen dann oft nicht lange zu warten, und Er zeigt uns die Gelegenheiten zum Zeugnis. Dann kommt es eben darauf an, auch gehorsam zu sein und nicht Men-schenfurcht zu haben oder uns von Bequemlichkeit zurückhalten zu lassen.
Ich möchte Euch von evangelisti-schen Einsätzen unter Kindern auf Campingplätzen berichten, bei der wir Gottes Wirken und Gottes Gelegenheiten durch seine Gnade so eindrücklich erlebt haben. Dieser Bericht soll Euch anregen, doch selbst die Augen offenzuhalten und Euch umzuschauen, ob es nicht ähnliche „Missionsfelder" auch in Eurer Nähe gibt, wohin Euch der Herr Jesus vielleicht schicken möchte.
Es begann vor etwa 8 Jahren mit dem regelmäßigen Gebetstreff von 3 jungen Brüdern. Wir hatten den Herzenswunsch, Menschen mit dem Evangelium zu errei-chen, und fragten den Herrn Jesus im Gebet nach seiner Weisung, wo und wie wir es anfangen sollten. Auch sahen wir, daß Er uns Begabungen gegeben hat, die wir gerne mehr für Ihn einsetzen wollten. Durch verschiedene Anregungen und Kontakte wurden wir auf Campingplätze hingewiesen und dort speziell auf Kinder („Laßt die Kinder zu mir kommen!"). Ein Bruder, der Erfahrungen in dieser Arbeit hatte, sagte uns: „Uber die Kinder erreicht ihr dann auch, sozusagen ,neben-bei', die Eltern!" Ob das wirklich wahr werden würde?
Ein Jahr später standen ca. 10 junge Geschwister mit zitternden Knien vor ihrem ersten Einsatz auf einem nahen Campingplatz! Ein Erkennungszeichen der Gruppe war (und ist heute noch) ein Holzfloß („Kinderfloß") mit lustig bemaltem Segel, das bei jedem Einsatz aufgebaut wird. Im ersten Sommer hatten wir auf sechs Campingplätzen im Umkreis von ca. 80 km die Genehmigung erhalten, samstags nachmittags eine Kinderstunde halten zu dürfen. Mit selbstgebauten Kinderbänken, Keyboard, Gitarre(n), Mikrofon und Verstärkeranlage, einem einfachen Gartenpavillon und unserem Holzfloß zogen wir los. Wir hielten die Stunden in der Nähe der Kinderspielplätze ab, da dies für die „Campingkinder" vertraute Orte sind. Uber Aushänge und Handzettel kündigten wir die Stunden an, und zu unserer großen Freude kamen viele Kinder, in der Regel 50, 60, manchmal bis zu 100, zusätzlich viele Eltern! Das Programm bestand aus Liedern, Spielen, einer biblischen Geschichte (Evangeliumsbotschaft), dem Lernen eines Bibelverses und einer Abschlußüberraschung. Jedes Kind bekam zu Beginn ein Namensschild, so daß wir alle persönlich ansprechen konnten. Gott hat uns viele wunderbare Gespräche und Gebete mit suchenden Menschen geschenkt, was uns immer eine große Ermunterung war!
In den ersten Jahren hielten wir im Sommer jeweils diese einzelnen Kinderstunden, wobei wir durch eine Rätsel-postkarte über 500 Adressen von Kindern sammeln konnten, die alle eine Bibel be-kamen. Besonders interessierten Kindern bieten wir eine weitere Betreuung durch Bibelkurse an. Eine Glaubensprobe ist für uns immer das Wetter (bei Regen wird es im Freien ungemütlich!), aber besonders hierin haben wir die gütige Hand unseres großen Gottes und Vaters immer wieder erlebt: Es mußte nie eine Kinderstunde ausfallen, manchmal wurden uns auch große Grillhütten o. ä. zur Verfügung gestellt.
Diese Einzeleinsätze führten auch dazu, daß das Vertrauen der Platzbesitzer zu uns wuchs, so daß wir bald Einladungen bekamen, doch ganze Kinderwochen zu halten, was wir nun seit vier Jahren auf zwei großen Campingplätzen machen dürfen. In diesen Wochen wohnen wir in Wohnwagen und Zelten auf den Cam-pingplätzen, sind also mitten unter den Menschen und können schon allein durch unser „Leben" ein Zeugnis sein. Die Menschen machen dort ja Urlaub, sind entspannt und haben Zeit, sich mit tieferen Lebensfragen auseinanderzusetzen. An jedem Wochentag gibt es ein dreigeteiltes Programm: Einen Spieletreff, eine Sing-stunde und eine Kinderbibelstunde. Wir leihen uns immer ein größeres Zelt, worin wir die Stunden auch bei kühlerem Wetter abhalten können. Uber Punkte-Sam-melkarten motivieren wir die Kinder zum Kommen, Mitmachen und Bibelverselernen. Die Eltern schicken ihre Kinder gerne, da es ihnen ein wenig Ruhe und Entspannung verschafft. Zum Abschluß der Wochen gibt es ein kleines Abschiedsfest mit Stockbrotbacken und einem Konzert", in dem die Kinder ihren Eltern die gelernten Lieder mit Begeisterung vorsingen und die Sprüche aufsagen dürfen. Diese Stunde ist dann naturgemäß so gut besucht, daß wir kaum wissen, wie wir genügend Sitzplätze bereitstellen sol-len. Eine weit offene Tür für das Evangelium!
Ich möchte Euch wirklich Mut machen, doch einmal im Gebet vor dem Herrn zu erwägen, ob Er Euch nicht vielleicht in dieser Richtung eine Aufgabe gibt. Immer wieder bestätigt es sich, daß wir nicht warten dürfen, bis die Leute zu uns kommen, nein, wir sollen zu ihnen hinausgehen („Geht hin ...!"). Es gibt sicherlich wenige Orte in Deutschland, wo dies besser möglich ist als auf den vielen Cam-pingplätzen, wo Menschen Erholung und Ruhe suchen. Wenn sie und ihre Kinder dann noch Frieden mit Gott und das wahre Leben in Jesus Christus finden, dann hat sich dieser Urlaub wirklich gelohnt! Gerne sind wir bereit, weitere Informationen zu geben!
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