Tu es!
Tu es!
Kürzlich bin ich auf einen sehr aktuellen Vers gestoßen: „Alles, was du zu tun vermagst mit deiner Kraft, das tue" (Pred 9,10). Damit verbindet sich Römer 12,11 - nach der französischen Übersetzung: „In Aktivität nicht faul."
In unseren hektischen Tagen ist es sicher gut, einmal stillzustehen, um bei unserem Herrn auszuruhen. Das können wir tun, indem wir sein Wort lesen und dann seine Gemeinschaft erfahren. So sprach der Herr Jesus damals zu seinen Jüngern: „Kommt ihr selbst her an einen öden Ort für euch allein und ruht ein wenig aus" (Mk 6,31). Dabei dürfen wir aber nicht stehenbleiben, denn der Herr Jesus hat jedem von uns Aufgaben übertragen.
Leider wird allzu häufig vor - in der Tat falschem - Aktivismus gewarnt, was zur Folge haben kann, daß viele in Passivität verfallen. Mancher mag angesichts solcher Warnungen resigniert haben. Das entspricht jedoch nicht den Gedanken unseres Herrn. Wie häufig liest man, daß Er seine Jünger aussandte. Aus Stellen wie 1. Petrus 4,10 und 1. Korinther 12 wissen wir, daß jeder Gläubige eine Aufgabe hat. Natürlich kann man eine Aufgabe nur dann erfolgreich erledigen, wenn man sich in Gemeinschaft mit Ihm aufhält, also das Wort Gottes liest und das persönliche Gebet pflegt. Dann aber heißt es: „Was du zu tun vermagst ..., das tue!" Gerade in einer Zeit des Egoismus und fehlender Aktivität sucht Er solche, die mit seinen Geschenken handeln (Lk 19,13). Er kann aber solche nicht gebrauchen, die diese Geschenke vergraben. Daher heißt es: Handle! Arbeite! Tue!
Was gibt es nicht alles zu tun: Traktate verteilen; (ältere) Gläubige und Kranke besuchen; in kinderreichen Familien helfen; Geschwistern, die die Zusammenkünfte der Gläubigen nicht besuchen können, in mündlicher oder schriftlicher Form eine Zusammenfassung geben; Geschwister, die auf Mitfahrgelegenheiten angewiesen sind, zu den Zusammenkünften fahren; in der Kinderstunde (mit gläubigen und/oder ungläubigen Kindern) mithelfen; in Hauskreisen und Jugendstunden mitarbeiten; Ferienfreizeiten mit gläubigen und/oder ungläubigen Kindern unterstützen; Artikel aus Fremdsprachen übersetzen; beim evangelistischen Büchertisch mithelfen; nach persönlichem Bibelstudium auch anderen von dem weitergeben, was man gefunden hat; bei Transporten von Bibeln und Nahrungsmitteln helfen ...
Diese Aufzählung findet für denjenigen, der sensibel genug ist, die Aufgabe zu erkennen, die der Herr ihm vor die Füße legt, kein Ende. Echter Glaube ist offen genug, jede Aufgabe zu übernehmen. Der „Faule" dagegen findet immer eine gute Ausrede, leider sogar sehr fromm erscheinende, die selbst noch diejenigen von der Arbeit für Ihn abhalten, die etwas tun wollten.
Für den, der sich selbst verleugnet und einen Dienst für den Herrn Jesus tut, hält Er eine großartige Ermunterung bereit: „Die segnende Seele wird reichlich gesättigt, und der Tränkende wird auch selbst getränkt" (Sprüche 11,25).
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