Laß dich nicht von dem Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten

Laß dich nicht von dem Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten (Röm 12,21)

Mit diesem Streiflicht schließen wir das Nachdenken über die Ermahnungen ab, die Paulus den Gläubigen in Rom vorstellte. Er sprach sie als solche an, die gerechtfertigt waren, ja, die von der Macht der Sünde befreit waren, sich aber noch in einer sündigen Welt aufhielten. In genau derselben Welt befinden auch wir uns heute noch. Auf vielfache Weise werden auch wir mit dem Bösen konfrontiert. Oft erleben wir es am eigenen Leib. Es kann dazu kommen, daß wir dem Druck nachgeben und uns von dem Bösen überwinden lassen. Dann gewinnt das uns zugefügte Böse Macht über uns. Das Böse wird zur Triebfeder unseres Handelns.

Wie können wir das verhindern? Nur dadurch, daß wir das Böse mit dem Guten überwinden. Das Böse wird zu einem Anlaß für uns, das Gute zu tun. Welche großartigen Möglichkeiten zeigt uns in diesem Zusammenhang das Wort Gottes auf.

Wir müssen akzeptieren, daß das Böse in der Welt ist. Tun wir das nicht, bauen wir uns eine Scheinwelt auf, die früher oder später wie eine Seifenblase platzt. Christen sind Realisten - und sie haben eine „Lösung" für das Böse in der Welt, sie antworten mit Gutem darauf.

Leider gibt es auch viel Böses, das im Namen Christi geschieht. Wir brauchen nicht auf die lange Zeit der Kirchengeschichte hinzuweisen, die genügend Beispiele dafür liefert. Auch heutzutage gibt es manches Böses unter dem Volk Gottes - es ist beschämend, das feststellen zu müssen. Auch hier gilt: Überwinde das Böse mit dem Guten.

Die Galater standen auf einem beschämend niedrigen Niveau, was ihr gegenseitiges Verhalten betraf. Sie „bissen und fraßen" sich. Auch ihnen sagte der Apostel: „Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. Also nun, wie wir Gelegenheit haben, laßt uns das Gute wirken gegenüber allen, am meisten aber gegenüber den Hausgenossen des Glaubens" (6,9.10).

Noch ist die Zeit des Säens. Noch leben wir in einer Welt, wo es viel Böses gibt.

Gott hat im Blick auf das Böse, das wir Ihm angetan haben, mit dem Guten geantwortet. Er hat aus uns, die wir seine Feinde waren, geliebte Kinder gemacht. Er hat uns mit Gutem überhäuft.

Römer 12 soll uns helfen, ebenfalls so zu handeln.

Seid nicht gleichförmig dieser Welt!