Post von Euch

Othniel und Aksa

Der Artikel in Folge mir nach 1/99 hat mich angeregt, zu diesem Thema noch einmal Stellung zu nehmen.

Junge Menschen brauchen Orientierung. Gottesfürchtige junge Gläubige suchen diese in der Heiligen Schrift. In ihr finden wir die Antworten auf unsere Fragen, wie auch auf die für viele junge Gläubige wichtige Frage der Verlobung und Heirat. Viele Schriftstellen geben uns Antworten auf diese Fragen. Eine Stelle ergänzt die andere. Ich möchte auf eine Stelle aus dem Buch der Richter hinweisen. Dort lesen wir in Kapitel 1,12.13 (siehe auch Jos 15,16.17):

Und Kaleb sprach: Wer Kirjath-Sepher schlägt und es einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Aksa zum Weibe. Da nahm es Othniel ein, der Sohn Kenas', der jüngere Bruder Kalebs; und er gab ihm seine Tochter Aksa zum Weibe.

Der gottesfürchtige Kaleb hatte schon seinen Glauben bei der Besichtigung des Landes (4. Mo 13 und 14) bewiesen. Nach Gottes Wort hatte er die Verantwortung für das Wohl seiner Tochter. Zweifellos hatte sie in seinem Haus die Grundsätze des Glaubens kennengelernt. Nun kam für Aksa die Zeit, daß sie heiraten konnte. Für Kaleb war es jedoch nicht gleichgültig, wem er seine Tochter anvertrauen konnte. Er kannte den Unglauben des Volkes und wünschte für seine Kindeskinder, daß diese durch den Vater und die Mutter den Glauben kennenlernen sollten, den er selbst ausgelebt hatte.

Es ist offensichtlich, daß weder Kaleb noch Aksa eine spezielle Wahl treffen. Aber der Mann seiner Tochter mußte Beweise seines Glaubens liefern, bevor Kaleb ihm seine Tochter gab. Jemand anderes kam für seine Tochter nicht in Frage.

Othniel war ein Onkel der Aksa und kannte sie wahrscheinlich von Jugend an. Er konnte sie beobachten und beurteilen, ob sie in den Wegen Gottes wandelte. Sein Entschluß, Kirjath-Sepher zu schla-gen, setzte voraus, daß diese Frau es ihm wert war, sein Leben dafür einzusetzen; deshalb mußte er sie gut kennen. Der Einsatz seines Lebens, der Kampf gegen Kirjath-Sepher und der glaubensvolle Ausblick auf einen Erfolg setzten die dafür notwendige Reife voraus. Aber erst nachdem er Kirjath-Sepher geschlagen hatte, konnte er von Kaleb die Einlösung des Versprechens erwarten.

 

  • Kaleb erkannte, daß seine Tochter dem Othniel den Einsatz seines Lebens wert war.
  • Othniel bewies ihm seinen Glauben, denn ohne diesen hätte er Kirjath-Sepher nicht schlagen können.
  • Ein freundschaftliches Verhältnis, das Aksa Hoffnung auf eine Heirat hätte machen können, war ausgeschlossen, denn Kaleb gab seine Tochter erst nach Erfüllung der Voraussetzung, die er gestellt hatte.
  • Diese Heirat war in Ubereinstimmung mit Aksas Eltern und vermutlich auch seinen Eltern.

Auch nach der Heirat bewies Othniel seinen Glauben, ebenso wie Aksa. Othniel hatte einen Weg dafür geebnet.