Zum Nachdenken

Nicht in Menschenhände

Nur in Menschenhände nicht!

Laß in Deine Hand mich fallen,

Gott, mein Gott, denn Dein Gericht

ist ein gnädiges ob allen,

die im Glauben zu Dir fliehn

und in Buße vor Dir knien.

 

Menschenhände schlagen gleich,

aber heilen nicht die Wunden.

Deine Hand wird balsamreich

als des Arztes Hand empfunden,

wenn sie an die Wunden rührt

und durch Schmerz zur Heilung führt.

 

Menschenhände brechen ab,

ohne wieder aufzubauen;

wer sich Deiner Hand ergab,

schaut ihr Walten ohne Grauen:

Denn wo sie das Alte fällt,

schon ein Neues sie erstellt.

 

Menschenhände im Gericht

scharf und schonungslos verdammen,

Deine Hand verurteilt nicht,

facht die Fünklein an zu Flammen;

wo noch was zu hoffen ist,

schenkt sie neue Gnadenfrist.

 

Menschenhände allerwärts

handeln nur im Selbstsuchtstriebe;

Deine Hand regiert Dein Herz,

und das hegt ja nichts als Liebe -

Liebe, unergründlich reich,

Liebe, nur sich selber gleich.