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Warum warnen die Pharisäer den Herrn Jesus vor Herodes?
Frage: „In Lukas 13,31 steht, daß einige Pharisäer herbeikamen, um Jesus vor Herodes zu warnen, welcher Ihn töten wollte. Gibt es einen bestimmten Grund, daß es gerade Pharisäer waren, die Ihn warnten? Sie hätten doch eigentlich das größte Interesse an seinem Tod haben müssen?"
D. Güntzschel, 07745 Jena
Antwort: Die Pharisäer beobachteten den Herrn sehr genau (vgl. Lk 14,1). Immer wieder traten sie Ihm entgegen. Dabei versuchten sie Ihn auf alle Weise, um Ihn in eine Falle zu locken. Ihr Entschluß, Ihn zu töten, stand schon lange fest. Doch wie sollten sie das anstellen?
Herodes herrschte damals über zwei Landstriche: Peräa und Galilãa. Es gibt keinen Grund für die Annahme, daß Herodes die Pharisäer geschickt hätte. Auch ist es eine Frage, ob Herodes Jesus wirklichen töten wollte. Er wollte auch Johannes den Täufer nicht töten. Die Pharisäer wollten jedoch, daß der Herr das Herrschaftsgebiet des Herodes verließ, damit das Volk nicht zunehmend durch die Heilungen und die Verkündigung des Evangeliums unter den Einfluß des Herrn Jesus käme. Sie wollten ihren Einfluß auf das Volk behalten.
Es scheint so, daß sie wollten, daß Er nach Jerusalem ging, und hofften, daß die Pharisäer und Obersten dort mit Ihm fertig wür-den. Eine Bestätigung dafür finden wir in den folgenden Versen in Lukas 13. Dort spricht der Herr nämlich von Jerusalem als dem Ort, wo die Propheten getötet und die zu ihr Gesandten gesteinigt wurden. Auch sagte Er, daß es nicht anginge, daß ein Prophet außerhalb Jersualems umkäme. Nein, der Herr würde nicht in Galiläa oder einem anderen Landstrich sterben, sondern in Jerusalem! Und Er würde nach Jerusalem ge-hen, aber nicht dann, wenn die Pharisäer es wollten, sondern wenn Er dazu den Auftrag von seinem Vater bekäme.
Daraus läßt sich erkennen, daß die Pharisäer den Herrn nicht aus Freundlichkeit wegschicken wollten, sondern aus Bosheit. Sie suchten nicht sein Wohlergehen, sondern seinen Tod. Doch sein Tod wurde die „Voll-endung" (V. 32) seinen Dienstes für Gott und das Heilmittel für unsere ewige Errettung.
Werner Mücher
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