Was sagt die Bibel zu Blutübertragungen

Frage: „In Heft 4 Mai-Juni steht der Artikel über Blutwurst für Christen: Danke, daß einmal ausführlich darüber geschrieben wurde. - Wie ist das nun z.B. mit einer Blutübertragung?"

1. Illing, 09350 Lichtenstein

Antwort: Wir können auf diese Frage keine direkte Antwort aus der Bibel geben, weil es damals nicht die Möglichkeit der Blutübertragung gab. Dennoch glauben wir, daß diese Frage unter den allgemeinen Grundsatz fällt, daß es unsere Pflicht ist, das Leben zu retten, so wie der Herr es ausdrückte, als Er die Pharisäer in Markus 3,4 fragte: „Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, Leben zu retten oder zu töten"? Unterlassene Hilfestellung ist sträflich. Siehe dazu Jakobus 5,17: „Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde." Wo wir können, sollten wir mithelfen, Leben zu retten. Darunter zählt für mich auch die Blutübertragung.

In 1. Mose 9,4 und 3. Mose 17,10-12 geht es um ein ausdrückliches Verbot, Blut zu essen. Das trifft bei der Blutübertragung nicht zu. Beim Genuß des Blutes wird das Recht des Schöpfers auf das Leben mißachtet. Bei der Blutübertragung wird das Leben des Empfänger geachtet. Manchmal lehnen Menschen, die eine Blutübertragung für unbiblisch halten, ebenfalls ärztliches Können ab. Das ist entschieden gegen die Bibel, denn der Herr Jesus hat gesagt: „Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken" (Lk 5,31). Mit dem Arzt meinte Er sich selbst.

Ich schließe mit einem Hinweis darauf, wie der Apostel Paulus den Galatern beschei-nigte, daß sie ihre Augen ausgerissen und ihm gegeben hätten, wenn das möglich gewesen wäre (4,15). Darin kommt eine Gesinnung des Helfens und der Liebe zum Ausdruck.