Bibel praktisch

Erziehe deine Kinder für den Herrn

,,Du wirst errettet werden, du und dein Haus´´- das war der Plan Gottes seit dem Beginn der Menschheit (Apg 16,31). Gott ist an unseren Kindern interessiert.Sein Interesse beginnt nicht erst dann, wenn sie verantwortlich oder erwachsen sind. Sein Interesse geht zurück bis vor,,Grundlegung der Welt" (Eph 1,4)und kommt klar zum Ausdruck bei den ersten Anfängen des Lebens im Mutterleib.

Gott drückt sein liebendes Interesse an der Errettung und der Erziehung unserer Kinder aus, indem Er uns immer wieder Anweisungen gibt, wie wir Kinder in Krisenzeiten für den Herrn erziehen können. Wir finden Beispiele, die uns dabei helfen und uns auch zur Warnung dienen. Dazu sind Richtlinien aufgezeichnet, aber keine Regeln, die man automatisch anwenden könnte. Auch für diesen Lebensbereich gilt, daß wir,,durch Glauben, nicht durch Schauen " wandeln (2. Kor 5,7).

Krisenzeiten sind keine überraschend neuen Merkmale am Ende des 20. Jahrhundets.

Junge Leute mit all ihren Problemen in unserer heutigen Gesellschaft sind Kinder, bevor sie junge Leute werden. Laßt uns das nie aus dem Auge verlieren und nicht zu spät mit der Kindererziehung beginnen. Krisenzeiten sind keine überraschend neuen Merkmale am Ende des 20. Jahrhunderts.Es ist interessant festzustellen, daß immer dann, wenn Gottes Wort uns Einzelheiten und Beispiele dazu beschreibt, wie Kinder erzogen werden sollen, das fast ausnahmslos in Verbindung mit einer höchst kritischen Zeit geschieht.

Die Söhne Noahs II 

Nimm zum Beispiel Noah: ,,Durch Glauben bereitete Noah, als er einen göttlichen Ausspruch über das, was noch nicht zu sehen war, empfangen hatte, von Furcht bewegt, eine Arche zur Rettung seines Hauses" (Heb 11,7). Wenn wir die Zeitangaben  nachlesen, die uns in 1. Mose 5-7 mitgeteilt werden, finden wir, daß etwa 20 Jahre, bevor das erste seiner Kinder geboren wurde, Gott zu Noah sagte: ,,Aber mit dir will ich  meinen Bund errichten, und du sollst in die Arche gehen, du und deine Söhne und deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir" (1. Mo 6,18). Gott hatte sich bereits 120  Jahre vor der Flut entschieden, die Menschheit zu vernichten und diese Familie zu retten (1. Mo 6,3). Noah war fünfhundert Jahre alt, als sein erstes Kind geboren wurde.  Er war sechshundert Jahre alt, als er und seine Familie in die Arche gingen (1. Mo 5,32; 7,6). Könnte es sein, daß Noah zögerte  oder sich sogar fürchtete zu heiraten und  Kinder in eine böse, mit Gewalt und Verderben erfüllte Welt zu bringen? Aus 1.Mose 5 wissen wir, daß das Höchstalter unter allen seinen Vorfahren bei der Geburt des ersten Sohnes 187 Jahre war.


Noah und seine Frau handelten nach dem Wort Gottes. Sie brachten drei Söhne zur Welt - eine Welt, die, wie es auch heute der Fall ist, mit ungehorsamen und gottlosen Spöttern erfüllt war -, eine Welt, der dieser ,,Prediger der Gerechtigkeit" zweifellos predigte, während er seine Arche baute (1. Pet 3,19.20; 2. Pet 2,5; 3,3-6). Er war der einzige, den Gott als einen gerechten und vollkommenen Mann unter seinen Zeitgenossen anerkennen konnte, und der einzige ,der mit Gott wandelte (1. Mo 6,9). Aber in einer solchen Welt, inmitten solcher Nachbarn, wo die Bosheit des Menschen groß war auf der Erde, erzog Noah seine Söhne so, daß sie, als die Zeit kam, alle freiwillig in die Arche gingen. Und nicht nur das, irgendwie, irgendwo fand Noah Frauen für seine Söhne, die mit ihnen in die  Arche gehen wollten.

Welch eine Ermunterung für uns, in der jetzigen bösen Welt Kinder für den Herrn zu erziehen. Gott sei Dank, es gibt jetzt nicht nur einen gerechten Mann oder eine gerechte Familie auf der ganzen Erde. Auch brauchen wir- im Licht nicht der Unterweisungen für diese gefahrvollen Tage, in denen wir leben - nicht zu befürchten, auf so wenige reduziert zu werden.

Wir sollten, wenn unsere Kinder in ihrem zartesten Alter sind, damit beginnen, sie zu lehren und ihnen durch Beispiele zu zeigen, was richtig ist. Wir sollten sogar noch früher damit beginnen, ernstlich für sie zu beten. Wir können es uns nicht leisten, so lange zu warten, bis sie Teenager oder junge Leute sind, bevor wir versuchen, ihnen zu helfen.

Der Sohn der Hanna 

Wir müssen so beginnen wie Hanna in der Zeit einer schrecklichen Krise, als die Unmoral der Priester Gottes so groß war, daß die Leute die Opfergaben des HERRN verachteten (1. Sam 2,12-25). In der Bitterkeit ihrer Seele flehte sie, weinte und tat das Gelübde, den erbetenen Sohn dem HERRN zu geben ,,alle Tage seines Lebens", damit er eh Nasir Gottes wäre, völlig abgesondert  für Gott (1.Sam1,lO). Statt den Sohn, der ihr als Antwort auf ihr Gebet geschenkt worden  war, zu verwöhnen, gab sie ihn dem HERRN, sobald er entwöhnt war. Das hieß, ihn der  Fürsorge Elis anzuvertrauen, des Hohenpriesters, der in der Erziehung seiner eigenen Söhne so erbärmlich versagt und ihrem Handeln keinen Einhalt geboten hatte. Wie sehr muß sie für den kleinen Samuel gebetet haben, wenn sie ihm jedes Jahr, Stich für Stich, ein kleines Kleid machte. Es war ihr unmöglich, ihn von all den abscheulichen Dingen, die beim Heiligtum verübt wurden, fernzuhalten. Doch Gott bewahrte ihn für sich selbst, sogar dort in Silo.

Simson

Simsons Mutter sollte sich der Dinge enthalten, die Simson, der auch zum Nasir Gottes bestimmt war, nach seiner Geburt nicht essen und trinken durfte. Ihr wurde gesagt, sich nicht nur dieser Dinge zu enthalten, während er heranwuchs, sondern auch schon während der Schwangerschaft. Wir als christliche Eltern sollten uns wünschen, daß unsere Kinder völlig für den Herrn abgesondert sind und daß unser Leben, in Übereinstimmung mit diesem Wunsch, ein Leben der Absonderung ist. Wie traurig haben Simsons Vater und Mutter später versagt, als sie seinen Begierden nachgaben und ihn nur mild tadelten. Mit Sicherheit stellten sie ihm nicht Gottes Ziel fur sein Leben vor Augen: ,,Denn ein Nasir Gottes soll der Knabe sein von Mutterleibe an: und er wird anfangen, Israel aus der Hand der Philister zu retten´´(Ri 13; 14,1-10)

Mose

Die Eltern Moses dagegen sahen, daß ihr Kind schön für Gott war (Apg 7,20). In den wenigen kurzen Jahren, in denen es ihnen erlaubt war, ihn zu haben, bevor er in den Palast ging, um dort als Sohn der Prinzessin von Ägypten zu leben, müssen sie ihm seine Vorrechte und Verantwortungen als zum ,,Volk Gottes" gehörend eingeprägt haben (Heb 11,23-27). Diese Eindrücke waren bleibend; sie sind nie wieder ausgelöscht worden, weder durch seine spätere Erziehung und Ausbildung am Hof noch in den David Schulen oder der Armee Ägyptens. Der Tag kam, wo der erwachsene Mose die Mögichkeiten, die sich ihm boten, richtig ein schätzte und seine Wahl im Blick auf die Ewigkeit traf.

Daniel

Auch Daniel muß zu Hause Unterweisungen erhalten haben, bevor er gefangen nach Babylon geführt wurde - Unterweisungen in den Dingen, die Gott wohlgefällig und nicht woulgrfällig sind. Wie wir in dem ganzen Buch Jeremia und in den letzten Kapitel von 2. Könige und 2. Chronika sehen, war die völlige Mißachtung des Willens Gotes in dieser Zeit in Juda an der Tagesordnung. Doch Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, sich nicht zu verunreinigen. Noch drei andere junge Männer nahmen denselben Standpunkt ein wie er (Dan 1,8-13). Er verband sich lieber mit diesen dreien als mit vielen anderen der gefangenen jungen Männer aus Juda in Nebukadnezars Palast. Wie wichtig und ermutigend war dieser gute Umgang.

David

In der Familie des Königs Davids war es nicht so, obwohl er in vieler anderer Hinsicht ein guter und gottesfürchtiger Mann  war. Er hatte mindestens einen Sohn, der seine Willen immer bekam (1.Kön 1,6). Er strafte weder die Blutschande, die ein anderer Sohn beging, noch den Mord, den ein weiterer Sohn verübte (2.Sam 13). Die Wahl ihrer Freunde und Ratgeber, die diese Söhne trafen, auch wenn es besonders kluge und scharfsinnige Freunde waren (2.Sam13,3;15,12;16,23), war garantiert alles andere als geistlich oder got- tesfürchtig. Nur bei Salomo, der anscheinend einer seiner jüngsten Söhne war, finden wir, daß David weise Ratschläge erteilte, wovon Salomo später vieles niederschrieb, zu unserem Nutzen. Wieviel Nachdruck wird in seinem äußerst praktischen Buch der Sprüche gelegt auf richtige Kindererziehung, den Erwerb von Weisheit, von Gottesfurcht und die richtige Wahl des Umgangs.

Timotheus


Das Neue Testament berichtet uns von Timotheus, der als Kind aus einem Haus kam, wo man in geistlichen Fragen sehr unterschiedlich dachte. Sein Vater - ein ungläubiger Grieche, der jedoch den Juden in dieser Gegend gut bekannt war, hatte offensichtlich darauf hingewirkt, daß Timotheus als Kind nicht beschnitten wurde, und vielleicht suchte er ihn für seine eigene Lebensart zu gewinnen und ihn für Sport zu begeistern (Apg 16,l-3). Andererseits waren die jüdische Großmutter und Mutter des Timotheus wirklich Frauen des Glaubens, die ihn von seiner Kindheit an in den Heiligen Schriften unterwiesen. Die Kenntnis der Schriften war keineswegs mit der Errettung gleichzusetzen, aber sie machte Timotheus offensichtlich weise zur Errettung, und Gott konnte die Predigt des Apostels Paulus benutzen, daß ihm diese Errettung zuteil wur- de. Dadurch wurde er für Paulus zu einem echten Kind im Glauben (2. Tim 1,5; 3,15; 1. Tim 1,2).
Trotz des Konflikts zu Hause verschrieb sich Timotheus dem Weg des Herrn und erhielt ein gutes Zeugnis seitens der Brüder seiner Heimatstadt und der Nachbarstädte. Wir wissen nicht, inwieweit er in der Lage war, sich anderen jungen Christen in seinem Alter anzuschließen, aber wir können den unschätzbaren Nutzen sehen, den ihm sein Umgang in dem Werk des Herrn mit Paulus, seinem geistlichen Vater, und den anderen Brüdern, die mit Paulus reisten, brachte. In seinem Brief an Timotheus berücksichtigt Paulus ganz und gar dessen Jugend, aber er ermutigt ihn nicht, Dingen nachzustreben, die für junge Leute normal sind. Vielmehr ermutigt er Timotheus bei jeder Gelegenheit zu christlicher Reife, und das nicht nur mit Worten, sondern indem er ihm viel Verantwortung überträgt.

... auf dass er seinen Kindern und seinem Hause nach Ihm befehle, dass sie den Weg des HERREN bewahren...

Gottes Wunsch

Mögen diese wenigen Beispiele aus dem Wort Gottes uns ermutigen. Gott ist derselbe, und die Prinzipien seines Wortes ändern sich nicht, wenn sich auch die Zeiten ändern. Vergiß niemals, daß Gott gesagt hat: ,,Erziehe den Knaben seinem Wege gemäß; er wird nicht davon weichen, auch wenn er alt wird" (Spr 22,6). Unsere Antwort auf Gottes gnädiges ,,du wirst errettet werden, du und dein Haus" soll sein: „Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen" (Jos 24,15). Auch wir können uns an dem Vertrauen des Herrn erfreuen, wie Abraham es tat, von dem Gott sagte: ,,Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will? ... Denn ich habe ihn erkannt, auf daß er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm befehle, daß sie den Weg des HERRN bewahren" (1. Mo 18,17-19).