Die Lampe des Leibes ist das Auge
Jedem Christen ist die Wahrheit sehr wertvoll, daß Christus das wahrhaftige Licht ist. Von Ihm lesen wir in Johannes 1,9: „Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet [d. h. ins Licht stellt]." Ob jemand reich oder arm ist, einfach oder klug, ein bloßer Bekenner ist oder gläubig, keiner kann seinem Licht entfliehen, das alles erleuchtet. Es gibt nicht die kleinste Begebenheit im Lauf eines Tages, die Christus nicht in das Licht Gottes stellt. Das gilt erst recht für alle Dinge, die Gott betreffen, sei es nun die Wahrheit, oder seien es moralische Fragen - ob in diesem Leben oder im Blick auf die Ewigkeit. Nur durch Ihn sehen wir völlig, wer Gott ist, wer Satan ist, wer der Mensch ist, was ein Sünder ist, was ein Gläubiger ist, was der Himmel und die Hölle sind, ja, wie alle Dinge wirklich sind.
Die Jünger sind, wie der Herr ihnen in Matthäus 5,14 sagte, ebenso das Licht der Welt, wie sie auch das Salz der Erde sein sollten (V. 13). Ohne Christus können sie jedoch weder das eine noch das andere sein. Er ist es, der sie sich selbst ähnlicher macht. Das Salz hat Bezug auf seinen Charakter der Gerechtigkeit, das Licht zeigt die Eigenschaft seiner Gnade. Wer Ihn im Glauben an-nimmt, erhält eine neue Natur, die aus Gott geboren ist. Daher dürfen wir auch bei Jüngern des Herrn sowohl Gerechtigkeit als auch Liebe in ihrem Handeln erwarten.
Im Zusammenhang damit gibt es eine weitere sehr wichtige Wahrheit: „Die Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß die Finsternis!"
Hierbei geht es nicht um die Beschaffenheit des Lichts, das vollkommen ist, sondern um das Auge. Der geistliche Zustand eines Jüngers hängt zum großen Teil davon ab, ob er richtig sieht. Unsere Aufnahmefähigkeit und unser Unterscheidungsvermögen, unsere aktuelle Urteilsfähigkeit und unsere Praxis, alles hängt von der Art und Weise unserer Zuneigungen ab. Der Herr zeigt uns hier einen jederzeit anwendbaren und wirkungsvollen Prüfstein: „Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein."
Wenn wir Christus wirklich vor uns haben, ist unser Auge einfältig. Wenn Er schlicht und ausschließlich das „eine Ziel" vor Augen ist, ist der ganze Leib licht. Dann verschwinden die Schwierigkeiten. Der Wille Gottes wird dann sehr klar. Dann werde ich überrascht und beschämt sein, daß ich hier Zweifel und dort Unsicherheiten hatte. Ich erkenne zu meiner Demütigung, daß ich in meinen Wegen geschlafen habe und aus den Toten aufzustehen hatte, damit Christus mir leuchten konnte (Eph 5,14).
Das Gebet allein bewirkt nicht die Einfältigkeit des Auges. Sogar das Erforschen des Wortes unter Gebet reicht dazu nicht aus. Es ist möglich, daß ein dünner fleischlicher Belag den Blick des Auges trübt. Wir denken außerdem zu leicht, daß wir wichtig sind für Gott, obwohl es doch nur Gnade ist, wenn Er uns auf diese oder jene Weise benutzt hat. Wir unterschätzen oft den Wert des Wartens unseres Herrn auf seinen Vater, auf dessen Wort Er wartete, bevor Er irgendeinen Schritt tat. Dabei sind wir doch durch den Geist zu seinem Gehorsam geheiligt worden (1. Pet 1,2).
Wir werden nicht wie die Juden in allen wichtigen oder geringfügigen Einzelheiten des geistlichen oder auch natürlichen Lebens, in Frieden oder Krieg, in persönlichen, häuslichen, familiären oder gemeinsamen Dingen geleitet durch Statuten, Vorschriften, Verbote und Gebote des Gesetzes.
Christus offenbarte den völligeren und tieferen Gehorsam eines Sohnes und macht ihn durch Gnade dem Glaubenden zu eigen, und zwar durch die Gabe des ewigen Lebens und einer ewigen Erlösung, indem der Heilige Geist als Kraft und Person in uns wohnt. Und obwohl wir so gesegnet sind, gibt es doch noch die drei großen Feinde: das Fleisch, die Welt und den Teufel. Angesichts dieser Feinde sind wir dafür verantwortlich, Gott zu gefallen als seine Kinder. Deshalb haben wir nötig, dafür zu beten - wie der Apostel für die Kolosser tat -, daß wir erfüllt sein mögen „mit der Erkenntnis seines Willens in aller Weisheit und geistlicher Einsicht, um würdig des Herrn zu wandeln zu allem Wohlgefallen, in jedem guten Werk fruchtbringend und wachsend durch die Erkenntnis Gottes" (Kol 1,9.10).
Deshalb brauchen wir ein einfältiges Auge, und darum muß der ganze Leib licht sein. Wie soll das geschehen? Der Herr sagte den Jüngern in Johannes 15,7: „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, um was ihr wollt, und es wird euch geschehen." „In Ihm zu bleiben", ist beständige Abhängigkeit von Ihm, verbunden mit dem Vertrauen auf seine Liebe. Ohne dies sind alle anderen Bemühungen vergeblich. Aber wo wir durch Gnade „bleiben" - nämlich in Ihm -, brauchen wir seine Worte zur Leitung. Wer könnte uns sonst leiten? Außerdem hat Er uns seinen Geist gegeben, damit dieser uns führe. Nur so können wir sicher sein, daß wir seine Gesinnung haben. Nur so ist das Auge einfältig und der ganze Leib licht. Dann erhalten wir, wenn wir darum bitten, die rechten Bitten (1. Joh 5,15). Möge es doch so sein! Laßt uns mit nichts weniger zufrieden sein!
Was geschieht, wenn andere Ziele uns beherrschen? Die Alternative lautet: „Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein." Wie ernst und folgenschwer ist dieser Satz. „Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß die Finsternis!" Schau auf zu Gott, damit das nicht auf dich zutreffe, der du ein Jünger des Herrn bist!
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