Bibelkurs
Christus im Buch Jesaja (6)
Kapitel 1
Jesaja beginnt mit einer Beschreibung des Zustands des Volkes Juda. Es ist dümmer als Ochsen und Esel. Das Volk ist von der Fußsohle bis zum Haupt krank. Seine Führer werden Vorsteher von Sodom genannt. Das Volk gleicht den Bewohnern Gomorras. Der Gottesdienst der Führer und des Volkes ist für den HERRN ein Greuel, denn ihre Taten stehen im Gegensatz zu ihren Worten. Die Gottesfurcht ist zu einer bloßen Form geworden. Sie müssen sich von ihrer Bosheit abwenden und in ihren Wegen zeigen, daß sie den HERRN aufrichtig fürchten und ehren. Wenn sie das nicht tun, wird Gericht folgen. Doch über die Treuen unter ihnen wird der HERR sich erbarmen.
Kapitel 2
In den Versen 1-4 finden wir eine kurze Beschreibung des herrlichen Zustands des tausendjährigen Friedens-reichs des Messias, des Herrn Jesus Christus. In den folgenden Versen 5-9 wird der traurige Zustand des Volkes Juda in den Tagen beschrieben, die unmittelbar der Aufrichtung des Friedensreichs vorausgehen. Die Verse 10-22 beschreiben die Heftigkeit der Gerichte des HERRN, denen niemand entkommen wird. Die Götzen können nicht helfen und werden als wertlos weggeworfen.
Kapitel 3
Dieses Kapitel, zu dem der erste Vers von Kapitel 4 noch gehört, ist eigentlich eine Fortsetzung der Beschreibung der Gerichte des HERRN in den letzten Tagen. Entsprechend wird es dann in Jerusalem und Juda eine große Zerrüttung geben. Wir wissen, daß das Gericht über Juda und Jerusalem durch die Wegführung in die Gefangenschaft und die Verwüstung Jerusalems und des Tempels durch Nebukadnezar, den König von Babel, ausgeführt wurde. Doch das war lediglich eine teilweise Erfüllung der Prophetie Jesajas. Sein Blick ging weiter. Das ist aus Kapitel 2,2 deutlich, wo er vom „Ende der Tage" sprach. Die Gerichte, die in den letzten Tagen ausgeführt werden, betreffen die ganze Erde, doch insbesondere Palästina und Jerusalem. Das hat seine Ursache in der besonderen Beziehung zu Gott, dem sich Juda dann völlig entfremdet haben wird. Es hat auch seine Ursache in der größeren Verantwortung, der Juda nicht entsprochen hat, ja, es wird sogar in den letzten Tagen zum größten Teil von Gott abgefallen sein. Das Gericht über die abgefallene Christenheit, das in diesen Tagen stattfinden wird, wird noch schwerer sein, da sie weitaus bevorrechtigter war.
Kapitel 4
Die Verse 1-4 des zweiten Kapitels kündigten die zukünftige Herrlichkeit Israels an und die Segnungen, die sich von Israel aus zu allen Völkern, die es dann gibt, erstrecken werden. In Kapitel 4,2-6 wird beschrieben, wer der Mittelpunkt dieser Herrlichkeit sein wird. Weiterhin ist die Rede von der Fürsorge, der Bewahrung und dem Schutz des Überrestes aus den beiden Stämmen, der durch die große Drangsal gehen wird. Diesem Überrest sind wir bereits in Kapitel 3,10 begegnet. Dort heißt es von ihm, daß er aus Gerechten bestehen wird, denen es wohlgehen wird.
Kapitel 5
Der Prophet besang den Weinberg des HERRN (das ist Israel und Juda) und all das Gute, was Er daran getan hatte. Doch der Weinberg hatte keine guten, sondern schlechte Früchte hervorgebracht. Darum würde er verwüstet werden (V. 1-7). Eine ernste Folge dieses Liedes über den Weinberg bestand darin, daß Jesaja ein sechsfaches Wehe über die Verdorbenen in Juda und Jerusalem ausrufen mußte (V. 8-24). Der Schluß dieses Kapitels gibt eine Beschreibung der Großmächte, die als Zuchtmittel, als Rute für die Ausführung der Gerichte des HERRN an Juda gebraucht werden würden (V. 25-30).
Kapitel 6
Dieses Kapitel beschreibt die Berufungsvision Jesajas, seine Selbstverurteilung, Reinigung, Demut und schließlich Bereitwilligkeit, den Auftrag des HERRN Juda und Jerusalem bekanntzumachen. Dieser Auftrag bestand in der Predigt des Gerichts und der Verhärtung, die über das Volk kommen würden. Es sollte hören, aber nicht verstehen, es sollte sehen, aber nicht aufmerken. Jesaja mußte das Herz des Volkes fett machen, ihre Ohren schwer machen, ihre Augen verschließen, damit es mit den Augen nicht sehen, mit den Ohren nicht hören und mit dem Herzen nicht verstehen könnte, damit es sich nicht bekehren würde und der HERR es nicht heilen würde. Dieses schreckliche Gericht der Verhärtung wurde über Juda und Jerusalem ausgesprochen, nachdem völlig deutlich geworden war, daß es sich selbst verhärtet hatte, nicht hören und nicht sehen wollte und sich nicht von der Bosheit bekehren wollte. Doch war diese von Gott kommende Verhärtung nur teilweise. Später würde es wieder einen Uberrest geben, der aus der babylonischen Gefangenschaft zurückkehren würde, um dem HERRN zu dienen und den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. In den ersten Tagen der Versammlung wurden ihr viele Juden zugefügt, damit diese errettet würden (Apg 2,47; Röm 11,5).
Kapitel 7
Eine große Streitmacht, bestehend aus Syrern und Israeliten des Zehn-Stämme-Reichs zog gegen Juda und Jerusalem auf mit dem Ziel, das Königshaus Davids auszurotten und auf den Thron Judas einen Vasallenkönig, einen Sohn Tabeels, zu setzen. Ahas war voller Furcht. Jesaja wurde von dem HERRN zu Ahas gesandt und mußte seinen Sohn Schear-Jaschub mitnehmen. Der Prophet sagte zu Ahas, daß er sich nicht zu fürchten brauchte vor diesen Heeren, die sich zusammengerottet hatten. Sie würden ihr Ziel nicht erreichen. Ahas wurde genötigt, von dem Herrn ein Zeichen zu verlangen zur Bestätigung dessen, was Jesaja gesagt hatte. Doch Ahas, der den Worten des Propheten nicht vertraute und statt dessen nach der Hilfe Assyriens ausschaute, weigerte sich, ein Zeichen zu fordern. Dann wollte der HERR selbst ein Zeichen der Bestätigung geben, daß Juda nicht völlig aufhören würde zu bestehen.
Eine Jungfrau würde schwanger werden und einen Sohn gebären, dessen Namen man Immanuel heißen sollte. Noch bevor der Sohn Jesajas so alt geworden sein würde, daß er etwas unterscheiden könnte, würden die Länder der Könige, die sich verbündet hatten, verwüstet sein. Doch sollte auch Juda schweren Zeiten entgegengehen, auch durch Angriffe Assyriens, auf das Juda so vertraute. Assyrien würde das Land völlig ausmergeln.
Kapitel 8
Die Verse 1-4 gehören eigentlich noch zu Kapitel 7. Darin wird gesagt, daß der Reichtum von Damaskus (Syriens) und Samaria (des Zehn-Stämme-Reichs) durch Assyrien geraubt werden würde. Die Verse 5-8 handeln davon, daß auch in Juda der mächtige Feind Assyrien wie ein reißender Strom einfallen würde. Doch würde Juda dadurch nicht untergehen, obwohl das Wasser, die Not, bis an den Hals kommen würde. In den Versen 9 und 10 spricht der Prophet dann plötzlich über den Untergang der zukünftigen Weltreiche. Sie würden nicht immer über Israel herrschen. In den Versen 11-15 sehen wir, daß Jesaja sich bezüglich seines Denkens und Sprechens gegenüber seinem eigenen Volk verteidigen mußte. Doch er konnte nicht anders sprechen, weil er die Gedanken des HERRN sagte. Trotz aller Übereinkunft gab es in Juda große Furcht. Diejenigen, die den HERRN fürchteten, würden Schutz erfahren. Über die beiden Häuser Israels würde jedoch Gericht kommen. In den Versen 16-18 findet sich die Aufforderung, das Zeugnis zu versiegeln. Die Verse 19-22 machen klar, daß Wahrsagerei nichts nützt und daß es eine Rückkehr geben muß zu dem Wort des HERRN. Dann gibt es wieder Hoffnung. Der erste Vers des 9. Kapitels kündigt an, daß wieder Licht in die Finsternis eindringen wird.
Das Volk, das im Finstern sitzt, hat ein großes Licht gesehen. 9,2
Kapitel 9
In den Versen 5-22 des vorigen Kapitels wurde die Drangsal Judas beschrieben. Doch es würde wieder ein Licht aufgehen. Kapitel 9,1-6 handelt weiter davon und weist mit dem Licht auf die Geburt Christi und seine ewige Herrschaft in Zukunft hin. Der zweite Teil dieses Kapitels (V. 7-20) bildet zusammen mit Kapitel 10,1-4 eine Einheit und behandelt das Gericht über das Zehn-Stämme-Reich Israel.
Kapitel 10
Wir haben bereits darauf hingewiesen, daß die Verse 1-4 noch zu Kapitel 9 gehören. In diesen vier Versen geht es um die Bedrückung der Armen seitens der Führer des Volkes. In den Versen 5-19 finden wir eine Gerichtsankündigung über Assyrien, die durch Jesaja ausgesprochen wird für Juda und Jerusalem, nachdem das Zehn-Stämme-Reich gefangen weggeführt worden ist nach Assyrien. Juda sollte bedenken, daß Assyrien nichts anderes war als ein Stock, mit dem Gott sie züchtigte. Assyrien betrachtete sich selbst nicht als ein Werkzeug in der Hand des HERRN, sondern dachte, daß es tun könnte, was es wollte. Doch das Licht Israels würde den Assyrer verzehren. In den Versen 20-27 wird von dem Überrest aus Juda und aus dem Zehn-Stämme-Reich in der Endzeit gesprochen. Der Überrest wird sein Vertrauen nicht mehr auf menschliche Machthaber setzen. Die Verse 28-34 beschreiben in dichterischer Form den Aufmarsch Assyriens nach Jerusalem.
Kapitel 11
In den Versen 1 und 2 wird das Kommen des Friedefürsten angekündigt; in den Versen 3-5 sein Auftreten, in den Versen 6-10 wird über den herrlichen Zustand im Friedensreich gesprochen. Die Verse 11-16 beschreiben die Wiederherstellung Israels und die Erhöhung dieses Volkes über alle anderen Völker, die es dann geben wird. Das wird begleitet werden mit Wundern und Gerichten.
Kapitel 12
Dieses Kapitel schließt sich völlig an das vorhergehende an und ist eine zu erwartende Folge. Die Herrlichkeit des Friedefürsten ist so groß, und die empfangenen Segnungen sind so überwältigend, daß das wiederhergestellte Israel ein Lob- und Danklied singt, so wie das auch der Fall war nach dem Auszug der Kinder Israel aus Ägypten (2. Mo 15,1-21). Der Zorn des HERRN ist für alle Zeit von dem Volk abgewendet. Eine zuvor nie gekannte Herrlichkeit ist nun ihr Teil. Israel wird den anderen Völkern die großen Taten des HERRN kundmachen. Es gibt dann keine Eifersucht mehr zwischen Israel und den Völkern. Die Anwesenheit des Heiligen Israels in der Mitte seines Volkes ist Israels größte Segnung.
Kapitel 13
Der Prophet sprach hier von dem Gericht über das babylonische Weltreich mit seiner großen, von Nebukadnezar erbauten, Stadt Babel, über die dieser König sich so erhoben hat (Dan 4,30). In den Tagen Jesajas war dieses erste Weltreich noch im Entstehen. Es gab einen beständigen Wettstreit zwischen Assyrien und Babel um die Weltherrschaft. Assyrien wurde immer schwächer, Babylon immer stärker. Lange nach dieser Prophezeiung Jesajas wurde Jerusalem und der Tempel durch die Babylonier verwüstet. Die heiligen Geräte des Tempels wurden nach Babel gebracht und das Volk in Gefangenschaft geführt, völlig in Ubereinstimmung mit dem Wort Jesajas an Hiskia (39,5-7). Die Prophezeiung Jesajas in Kapitel 13 enthielt bereits eine Vorhersage über den Sturz des babylonischen Weltreichs. Jesaja nannte bereits die Mächte mit Namen, die Gott dazu gebrauchen würde. Babel würde wie Sodom und Gomorra werden, völlig verwüstet. In der Endzeit wird es wieder eine babylonische antichristliche Weltmacht geben. Es ist bemerkenswert, daß diese Macht auch wieder in dem Bild einer Stadt dargestellt wird (Offb 17,18; 18,10; 18,21).
Kapitel 14
So wie in der Vergangenheit der Fall Babels die Segnung Judas zur Folge hatte, da König Kores zustimmte, daß die jüdischen Gefangenen nach Palästina zurückkehren konnten, so wird das von dem Herrn Jesus ausgeübte Gericht an den Ihm feindlichen Mächten die Segnung des Uberrests aus den beiden und den zehn Stämmen Israels zur Folge haben. Die Mächte der Endzeit sind das „Tier", das wiederhergestellte Römische Reich, und der prophetische Assyrer, der König des Nordens (V. 1.2). Um die Erinnerung an den Fall Babels lebendig zu erhalten, sollte Juda einen Spruch, ein Spottlied, über den König von Babel machen. So wird das auch nach der Vernichtung der sich gegen Christus kehrenden vorgenannten Mächte sein (V. 3-6). Wenn Christus, der Friedefürst, die Zügel der Regierung in den Händen haben wird, wird es auf der ganzen Erde Ruhe geben (V. 7.8).
Denn der HERR der Heerscharen hat es beschlossen, und wer wird es vereiteln? 14,27
Weiterhin sprach der Prophet über die Ankunft des Königs von Babel im Totenreich, wie Jesaja es gesehen hatte in seinem Ausspruch Gottes über Babel (V. 9-11). Satan wird in Zukunft aus den himmlischen Ortern geworfen werden (V. 12-15). In den Versen 16-23 ist dann wieder die Rede von dem König von Babel, für den es kein ehrenvolles Begräbnis gab. So wird auch in Zukunft die Macht Babels schmählich untergehen. In den Versen 24-27 ist dann plötzlich die Rede von dem Gericht über Assyrien. In der Geschichte, zur Zeit der glorreichen Periode des babylonischen Reichs, spielte Assyrien keine Rolle mehr. Doch in der Endzeit werden sich die Mächte des „Tieres", das wiederhergestellte Römische Reich einerseits, und des prophetischen Assyrers, der König des Nordens andererseits, wegen der Einnahme Palästinas gegenseitig bekämpfen, um sich bei der Erscheinung Christi mit seinen himmlischen Heeren vereint gegen Christus zu wenden. Daher wird hier wohl auch über das Gericht an Assyrien gesprochen. Der Prophet beschließt dieses Kapitel mit einer Ankündigung des Gerichts über die Philister (V. 28-32).
Kapitel 15
Das Gericht, der Ausspruch Gottes, das als eine schwere Last auf Moab drücken würde, wird von dem Propheten in einer bewegten Sprache angekündigt. In der Einleitung haben wir bereits darauf hingewiesen, daß Jesaja weit von Engherzigkeit und Rachsucht gegen die Völker entfernt war, über die er das Gericht ankündigen mußte.
Kapitel 16
Dieses Kapitel beschäftigt sich auch noch mit dem Gericht an Moab. Es schließt sich an Kapitel 15 an. Der Prophet gab Moab noch einen guten Rat und bat sein eigenes Volk um Hilfe für die Flüchtlinge aus Moab (V. 1-3). In den Versen 4 und 5 sprach Jesaja dann wieder plötzlich über die Endzeit und bittet Moab um Hilfe für die Flüchtlinge des treuen Überrestes aus Juda. Anschließend beschreibt er den Hochmut und den Trotz Moabs (V. 6-8). Der Prophet weinte über die Verwüstung Moabs. Seine Traurigkeit nahm noch zu, als er sah, daß dieses Volk sich nicht um Hilfe an Gott wandte, sondern an die Götzen (V. 9-12). Die Verse 13 und 14 sind eine Bestätigung der bereits früher ausgesprochenen Prophezeiung über Moab.
Kapitel 17
Obwohl die Last dieser Prophezeiungen auf Damaskus (Syrien gelegt wird, dieser Ausspruch Gottes also Damaskus trifft, wird in diesem Kapitel doch auch über Ephraim, das ist das Zehn-Stämme-Reich Israel, gesprochen, da sich beide Staaten zu der Zeit verbunden hatten, um Juda zu verderben. Syrien war jedoch in diesem Bündnis die treibende Kraft; daher hat diese Prophezeiung wohl zuerst auf Damaskus Bezug. Man kann dieses Kapitel als eine Fortsetzung von Jesaja 7 betrachten. Was nun das Gericht über Damaskus betrifft, so sollte diese Stadt ein Trümmerhaufen werden. Dasselbe Los würde das Zehn-Stämme-Reich Israel treffen (V. 1-3). In den Versen 4-6 wird über den geringen Uberrest aus den zehn Stämmen gesprochen. Die Verse 7 und 8 sprechen über die Zeit der Regierung Christi; dann wird aller Götzendienst verschwunden sein. Die Verse 9-11 fahren fort mit der Beschreibung der Sünde des Zehn-Stämme-Reichs und dem Fall dieses Reichs. Schließlich spricht der Prophet über die Sammlung aller Völkermächte in der Endzeit, die jedoch wie Spreu vom Wind getrennt werden durch das Gericht des HERRN.
Kapitel 18
Dieses Kapitel ist vielleicht das schwierigste von allen Kapiteln des Buches Jesaja. Nur dann, wenn man eine gründliche Kenntnis der Prophetie als Ganzes hat, des gesamten Heilsplans Gottes, wie er in den Schriften offenbart ist, und ihn überschaut und dabei den Unterschied zwischen Israel und der Kirche versteht, wird man den Hauptgedanken dieses Kapitels deutlich vor Augen haben können. Es geht um das Gericht über die Völkermächte in der Endzeit bei der Erscheinung des Herrn Jesus Christus und die Wiederherstellung Israels. Doch das eine wie das andere wird hier in einer schwierigen Bildersprache beschrieben. Ägypten und Äthiopien trachteten danach, Juda für ein gemeinsames Bündnis zu gewinnen als Gegenmacht gegen den König von Assyrien. Jesaja ging heftig dagegen an und sagte ironisch, daß ein Volk, das sich selbst in schwierigen Umständen befand, das „geschleppt" und „gerupft" wurde, durchaus kein begehrenswerter Bundesgenosse sein würde (V. 1.2). Während der „Zeiten der Nationen" ist Gott „still". Er ist ein Zuschauer, der das Wüten der Völker beobachtet. Doch das wird sich in der Endzeit ändern. Dann werden die Zeiten der Völker vorbei sein. Durch die Erscheinung des Herrn Jesus werden die Völkermächte vernichtet werden (V. 3-7).
Kapitel 19
Jahwe-Jesus wird Agypten richten. Und zwar in der Anfangszeit des Friedensreichs. Als erstes wird der Götzendienst in diesem Land getroffen werden (V. 1). Es wird auch einen Bürgerkrieg in Ägypten geben; große Bedrängnis und Angst wird dieses Land heimsuchen. Ein strenger Herrscher wird über Agypten aufstehen (V. 2-4). Auf allem wird der Fluch des HERRN ruhen, so daß alle Wohlfahrt verschwinden wird (V. 5-10). Es wird keine Weisen mehr in Ägypten geben, die einen Ausweg zeigen könnten. Die Weisen befinden sich ebenfalls unter dem Gericht des HERRN (V. 11-15). Uberall im Land wird es Furcht und Angst vor den Gerichten des HERRN der Heerscharen geben. Das wiederhergestellte Juda wird für Agypten ein Schrecken sein (V. 16.17). Doch ein Überrest von den Ägyptern wird sich unter all den Gerichteten zum HERRN bekehren und Ihm Opfer darbringen (V. 18-22). In der darauf folgenden Zeit werden Israel, Assyrien und Ägypten ein Segen inmitten der Erde sein (V. 23-25).
Kapitel 20
Assyrien wird Ägypten und Äthiopien schlagen und viele Gefangene nach Assyrien führen. In Juda gab es viele, die immer noch Hilfe von Ägypten erwarteten. Sie würden gründlich enttäuscht werden. Jesaja mußte dieses vergebliche Vertrauen symbolisch darstellen.
Kapitel 21
Dieses Kapitel enthält dreierlei Prophetie, die als Last den Ländern auferlegt wurde, drei Aussprüche Gottes. Die erste Prophezeiung kündigt den Fall Babels an (V. 1-10); die zweite richtet sich gegen Edom [Duma] (V. 11.12); die dritte richtet sich gegen Arabien (V. 13-17). Diese drei Länder werden bildlich dargestellt.
... und er wird öffnen, und niemand wird schließen, und er wird schließen, und niemand wird öffnen. 22,22
Kapitel 22
Dieses Kapitel handelt in den Versen 1-14 von dem durch Assyrien belagerten Jerusalem. Das war in den Tagen des Königs Hiskia und Jesajas. Es gab damals in der Stadt eine große Verwirrung, doch keine wirkliche Umkehr zu Gott, keine echte Demütigung. Die Leichtfertigkeit war unvermindert groß. In den Versen 15-19 wird ein besonderes Gericht über den Hofmarschall Schebna ausgesprochen; er würde abgesetzt werden. Die Verse 22-24 sagen dann, daß Eljakim die Stelle Schebnas einnehmen würde. Vers 25 bezieht sich wieder auf Schebna.
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