Aktuelles

Wunder und Aberglaube heute

Die Postmoderne

Das Denken der Moderne ist von der 'Auf-klärung' stark beeinflußt. Die Zeit, in der wir heute leben, bezeichnet man aber nicht mehr als 'Moderne', sondern als 'Postmo-derne', was soviel meint wie 'Zeit nach der Moderne'. Ich habe hier ein Buch, in dem ein Soziologieprofessor die Postmoderne charakterisiert. Ich möchte daraus einige Passagen vorlesen.

'Postmoderne ist ein Freibrief, zu tun, wozu man Lust hat, und eine Empfehlung, nichts von dem, was man selbst tut oder was andere tun, allzu ernst zu neh-men. Sie ist die Aufmerksamkeit, die gleichzeitig in alle Richtungen gelenkt wird, so daß sie sich auf nichts länger konzentrieren kann und nichts wirklich eingehend betrachtet wird. Postmoderne ist die erregende Freiheit, jedes beliebige Ziel zu verfolgen, und die verwirrende Unsicherheit darüber, welche Ziele es wert] sind, verfolgt zu werden, und in wessen Namen man sie verfolgen sollte. Die Postmoderne ist all das und vieles mehr. Aber sie ist auch - vielleicht mehr als alles andere - ein Geisteszustand.

Sie ist ein Geisteszustand, der sich vor allem durch seine alles verspottende, alles aushöhlende, alles zersetzende Destruktivität = zerstörerische Art und Handlungsweise] auszeichnet. Es scheint zuweilen, als sei der postmoderne Geist die Kritik im Augenblick ihres definitiven Triumphes: eine Kritik, der es immer schwerer fällt, kritisch zu sein, weil sie alles, was sie zu kritisieren pflegt, zerstört hat. Dabei verschwand die schiere Notwendigkeit der Kritik. Es ist nichts übriggeblieben, wogegen man sich wenden könnte. In rastlosen, sturen Emanzipationsbemühun-gen wurde eine Hürde nach der anderen genommen, eine Schranke nach der anderen durchbrochen und eine Plombe nach der anderen zerstört. Jeden Augenblick geriet eine bestimmte Einschränkung, ein besonders schmerzhaftes Verbot unter Beschuß. Das Ergebnis war schließlich eine universelle Demontage machtgestützter Strukturen. Unter den Trümmern der alten, ungeliebten Ordnung ist jedoch keine neue, bessere Ordnung aufgetaucht. Die Postmoderne (und in dieser Hinsicht unterscheidet sie sich von der Mo-derne, deren rechtmäßige Erbin und Folge sie ist) strebt nicht danach, eine Wahrheit durch die andere, einen Schönheitsmaßstab durch einen anderen, ein Lebensideal durch ein anderes zu ersetzen. Statt dessen teilt sie die Wahrheit, den Maßstab und das Ideal in solche ein, die schon dekonstruiert sind, und solche, die gerade dekonstruiert werden. Sie bereitet sich auf ein Leben ohne Wahrheiten, Maßstäbe und Ideale vor. Der postmoderne Geist scheint alles zu verurteilen und nichts vorzuschlagen. Zerstörung scheint das eigentliche Geschäft zu sein, von dem er etwas versteht, Destruktion die einzige Konstruktion, die er anerkennt.'

Wir halten also fest, daß die Postmoderne im Gegensatz zur Moderne nicht versucht, Altes durch Neues zu ersetzen, sondern daß Kritik um jeden Preis und ein Leben ohne Wahrheit, Maßstäbe und Ideale ihr Wesen ausmachen.

Diese Aussagen stammen, wie ich eben schon sagte, von einem Soziologen, der den heutigen Gesellschaftszustand beschreibt. Paulus schreibt, wie es dazu kommen konnte: 'Weil sie, Gott kennend, ihn weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank dar-brachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde. Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Toren gewor-den' (Röm 1,21.22). 'Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren, sich aber zu den Fabeln hin-wenden' (2. Tim 4,3.4).

Die Menschen, die von Gott nichts wissen wollten, hat er 'dahingegeben', wie Römer 1 betont. Wohin das führt, sehen wir heute in der Gesellschaft."


New Age I Esoterik

„Das mit der Postmoderne klingt ja alles ziemlich verwirrend", meinte Sebastian. Wenn aber fast alles relativ geworden ist, an welche Religion glauben denn dann die Menschen heute noch?"

Tante Sonja hatte erst kürzlich einen Artikel zum Thema New Age und Aberglaube gelesen. „Wenn es euch interessiert, könnte ich euch mal ein paar Auszüge daraus vorlesen", bot sie den anderen an.

"Warum nicht?" meinte Anne.

Tante Sonja stand also auf, holte die Zeitschrift und begann zu lesen:

„Die Menschen befinden sich heute in folgender Si-tuation: In der westlichen Welt konnte man sich in den letzten Jahrzehnten gegenüber früher viel lei-sten. Es wurden Urlaubsreisen in die entlegensten Länder unternommen, man kaufte sich die luxuriösesten Autos oder wandte sich den exotischsten Hobbys zu. Auch im moralischen Bereich nahm man sich jede Freiheit, weil sämtliche Tabus gefallen waren. Jeder einzelne glaubte, frei zu sein und tun oder lassen zu können, wonach ihm der Sinn stand. Irgendwann aber merkte man: Trotz aller Aktivitäten bleibt eine innere Leere zurück. Anstatt sich nun der Bibel zuzuwenden und dort nach Antworten zu su-chen, wandte man sich zunehmend anderen Religionen oder Religionsformen zu. Diese Strömung faßt man unter dem Begriff New Age zusammen, was auf deutsch 'Neues Zeitalter' heißt. In diesem Zeitalter wollen die Vertreter dieses Denkens das Paradies auf Erden errichten, wobei mystische Erleuchtung und Selbstvervollkommnung des Menschen Mittel sein sollen, die eigene Gottwerdung schrittweise zu vollziehen.

Auf diesem vermeintlichen Weg zum Glück gewinnt auch die Idee des Eingebundenseins in die Natur sowie die Hinwendung zum weiblichen Prinzip' immer mehr an Bedeutung. Die prominenteste Partei der Ökologiebewegung, Die Grünen, sowie der Feminismus versuchen die Ideale der New-Age-Bewegung zu verwirklichen, indem sie die Natur oder das weibliche Prinzip' dafür instrumentalisieren wollen, das Paradies auf der Erde zu errichten. Zu diesem Zweck werden auch die verschiedensten (zumeist fernöstlichen) Glaubens- und Aberglaubenslehren reaktiviert. Sie vereinigen Elemente aus Astrologie, Okkultismus und östlichen Religionen, wobei die Magie eine große Rolle spielt.

Aktuell zum Ausdruck kommen Elemente dieses Gedankenguts in der Techno-Kultur. Sie bedient sich der Riten der Naturvölker sowie östlicher Religionen und schlägt eine Brücke zwischen moderner Computerklangtechnik und Spiritualität. Dies zeigt sich darin, daß beispielsweise Tanzbewegungen zu den vorgegebenen Rhythmen vollführt werden, die an die Tanzrituale der Schamanen erinnern, welche sie prak-tizieren, um in Trance zu geraten. Diesen Zustand versucht man in der Technobewegung noch durch die Einnahme von Drogen - besonders der New-Age-Droge Ecstasy - zu intensivieren.

Subtile Ausformungen dieser Bewegung finden sich immer mehr im ‚normalen' Leben des Bürgers wieder. Alltägliche Lebensbereiche sind häufig die Anknüp-fungspunkte, so z.B. innerbetriebliche Fortbildungs-maßnahmen, wo die Firmenmitarbeiter - im Zuge des New Age - auf ,positives Denken' und friedfertige Teamarbeit geschult werden. Auch in der Medizin und Psychotherapie haben diese sogenannten ,ganzheitlichen Ansätze' längst ihren Außenseiterstatus verloren und werden sogar von der Bürokratie der Krankenkassen weitgehend anerkannt.

Dieser Markt der religiös-esoterischen Möglichkeiten ist mittlerweile nicht nur unübersehbar geworden, sondern seine Ausprägungen wie Meditationstechniken, fernöstliche Weisheiten, ganzheitliche Heilmethoden in Verbindung mit Handauflegen usw. treffen auch auf eine breite Akzeptanz seitens der Bevölkerung. „Normale' Fitnesszentren nehmen Yoga in ihr Programm auf und folgen damit dem aktuellen Trend, der dafür verantwortlich ist, daß auf dem Gebiet der Esoterik in Deutschland laut Schätzungen an die 18 Milliarden Mark alljährlich umgesetzt werden, und in dessen Strömung Menschen Hilfe für Körper und Seele zu finden hoffen. Von diesem Gedankengut durchdrungene Bücher zur Lebensberatung oder Erziehung bergen die gleichen Gefahren wie das eben erwähnte Yoga in sich. Dort hofft man durch körperliche oder geistige Ubungen Entspannung zu finden. Gymnastische Übungen, die als ,Yoga' bezeichnet werden, dürfte man normalerweise nicht so nennen. Wenn es sich aber wirklich um Yoga handelt, so führen diese Übungen unweigerlich in eine vom Hinduismus geprägte Lebensweise hinein. Yoga im eigentlichen Sinne ist Selbsterlösung, oder es ist kein Yoga.

Das große Problem ist also einerseits, daß dieses gefährliche Gedankengut allgemein aufgenommen wird, ohne bemerkt zu werden; andererseits aber wird die Gefahr dort, wo sie bemerkt wird, oft verkannt.

Dies gilt beispielsweise auch für moderne Märchen, Fantasy-Literatur sowie Comics oder Computerspiele, in denen Themen wie mittelalterliche oder vorzeitliche Mythen, Zauberer, gottähnliche Helden, Feen und Bösewichte eine Rolle spielen. Es läßt sich festhalten, daß das New Age das erste siegreiche postmoderne Glaubenssystem ist.

 

Aberglaube

Haben wir soeben eher allgemein von den Gefahren der New-Age-Bewegung gesprochen, so kommen wir nun konkret zum Aberglauben. Betrachten wir zuerst den Begriff, dann müßte verständlicher werden, was konkret unter „Aberglaube' zu verstehen ist. Die Vorsilbe ‚Aber' bedeutet unter anderem ,abweichend' oder verkehrt'. Aus der Sicht der Bibel handelt es sich also um einen verkehrten Glauben. Worin dieser besteht, soll nun versucht werden zu zeigen.

Grundsätzlich müssen wir festhalten, daß beim Aberglauben allem irgendwie Auffälligen oder Ungewöhnlichen schicksalhafte Bedeutung zugeschrieben wird, man es also als Zeichen mit einer bestimmten Botschaft deutet. So glaubt man, fallende Bilder würden Unheil voraussagen, beim Anblick einer Sternschnuppe dürfe man sich etwas wünschen, oder wenn am Morgen etwas Bestimmtes geschieht (man sieht eine schwarze Katze oder einen Schornsteinfeger), werde davon der ganze Tag be-einflußt werden.

Die abergläubischen Vorstellungen und Praktiken erstrecken sich auf alle Gebiete des menschlichen Lebens: auf Geburt, Liebe, Heirat, Krankheit und Tod. Dort, wo Gefahr droht, greift der Mensch besonders häufig zu magischen Praktiken. Durch eine große Zahl abergläubischer Bräuche soll das Unheil abgewendet, die Scha-densmächte vertrieben und Leben, Glück und Gesundheit gesichert werden.

Die Entwicklungsgeschichte des Aberglaubens zeigt, daß die Grundanschauungen im wesentlichen immer dieselben geblieben sind. Ein großer Teil der Vorstellungen und Handlungen sind also geschichtslos. Einzelne Züge des heutigen Aberglaubens lassen sich unter Umständen schon in genau den gleichen Formen für die griechische und römische Antike belegen. Moderner Aberglaube hat seine tieferen Wurzeln unter anderem in der Angst vor einer unbestimmbaren Zukunft. Dies wird sichtbar in dem zunehmenden Sternenglauben (Astrologie und Horoskope) und in dem Befragen von Orakeln, Kaffeesatz oder Wahrsagern.

Daß die Menschen heute tatsächlich an Horoskope, Amulette oder Talismane glauben, zeigt sich auf vielfältige Weise. Der Glücksbringer im Auto oder beim Fußball ist mehr als ein harmloser Scherz, was bei der Fußball-Europameister-schaft 1996 deutlich wurde: Fast jeder deutsche Nationalspieler hatte ein eigenes Maskottchen und berichtete öffentlich von dessen angeblicher Wirkung. Den Hang zu diesen Praktiken findet man besonders in Berufen, bei denen das Gelingen stark von unüberschaubaren und unbeeinflußbaren Faktoren abhängig ist.

Formeln, die abergläubischen Ursprungs sind, zeigen sich in verschiedenen Lebensbereichen. Im Sport wünscht man sich ,Hals-und Beinbruch', drückt die Daumen oder benutzt die Formel toi, toi, toi', die ein Abwehrzauber ist, um Unglück abzuwehren. Bei den Anstandsregeln ist folgendes zu nennen: Wenn man z.B. jemandem, der den Schnupfen hat und niesen muß, ,Gesund-heit wünscht, oder wenn jemandem zugetrunken wird, indem man ‚Prosit' oder „Prost' sagt, sind das im Grunde Überbleibsel einer magischen Handlung. Sogar scheinbar harmlose Kinderreime wie ,Heile, heile Segen, drei Tage Regen' lassen sich auf Zaubersprüche zurückführen. Schließlich muß noch erwähnt werden, daß sich der Aberglaube heute auf breiter Front auch der Technik bemächtigt. Man glaubt an rätselhafte Erscheinungen auf dem Bildschirm, an fliegende Untertassen und grüne Marsmännchen.

Abergläubische Handlungen finden wir aber auch zu Beginn des Jahres, wenn Böllerschüsse abgegeben werden oder Feuerwerk gezündet wird. Ebenso bei der Eheschließung - dort beginnen sie schon mit den Vorbereitungen zur Hochzeit: Es bringt angeblich Unglück, wenn die Braut ihr Brautkleid selbst näht; Peit-schenknallen, Schießen, Zerschlagen von Porzellan und andere Lärmbräuche am Polterabend sollten ursprünglich alles Dämonische abwehren. Ähnliche Funktion hat die Sektflasche, die beim Stapellauf eines Schiffes gegen den Bug geworfen wird und dabei zerschellen muß, oder die Tatsache, daß bei der Grundsteinlegung eines Gebäudes oft allerlei Dokumente in den Grundstein eingemauert wer-den. Dies ist letzten Endes nur die Erinnerung an Dinge, die in Form eines Bauopfers in alten Zeiten die Haltbarkeit des Fundaments garantieren sollten. Hier handelt es sich um offizielle Veranstaltungen, bei denen abergläubische Handlungen vollzogen werden.

Wir stellen also fest, daß immer dann, wenn es um Glück oder Unglück, um Tod oder Leben geht, die Menschen versuchen, den ‚normalen' Gang der Dinge zu beeinflussen. Dann betätigt sich auch der sogenannte moderne Mensch in vielen Fällen als Zauberer, um mit der Ungewißheit und den daraus resultierenden psychischen Spannungen fertig werden zu können.

 

Was bleibt?

So, das mag genügen! Seid ihr zufrieden, oder hat noch irgend jemand Fragen?"

„Ich wüßte gerne mal, wie man bei so viel Durcheinander noch das Richtige erkennen kann", warf Wolf ein.

„Das ist gar nicht so ein-fach", entgegnete Onkel Hanno. „Mir fällt dazu gerade 1. Johannes 4 ein. Ich möchte die Stelle kurz vorlesen: 'Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausge-gangen. Hieran erkennt ihr den Geist Got-tes: Jeder Geist, der Jesus Christus im Fleisch gekommen bekennt, ist aus Gott; und jeder Geist, der nicht Jesus Christus im Fleisch gekommen bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, daß er komme, und jetzt ist er schon in der Welt.'

Wir sehen also, daß es der Geist des Antichrists ist, der versucht, Verwirrung zu stif-ten. Deshalb bin ich auch froh, daß wir uns heute abend über so manches unterhalten haben, was euch im täglichen Leben begeg-net; denn wenn die Bibel hier vor dem vielen Falschen warnt, was in der Welt ist, so sollten wir immer wieder die aktuellen Probleme, mit denen wir konfrontiert werden, anhand der Bibel bewerten. Wenn wir dann die Gefahren erkannt haben, müssen wir eine andere Stelle anwenden. Ich lese sie vor: 'Im übrigen, Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr zu bestehen vermögt gegen die Listen des Teufels. Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Ortern. Deshalb nehmt die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag zu widerstehen und, nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen vermögt' (Eph 6,10-13). Dieses Widerstehen gelingt aber nur, wenn unser Handeln durch diejenigen Punkte gekennzeichnet ist, die im weiteren Verlauf dieses Kapitels genannt werden: Wahrheit, Gerechtigkeit, Glaube, Lesen und Anwenden von Gottes Wort und anhaltendes Gebet.

Wie sehr Gott den Götzendienst sowie Zauberei und Wahrsagerei verurteilt, sehen wir auch in 5. Mose 13 und 18,9-14.

In Offenbarung 21,8 wird deutlich, welches Ende die Menschen nehmen werden, die nicht den Herrn Jesus angenommen haben und anderen Göttern nachgelaufen sind: 'Den Feigen aber und Ungläubigen und mit Greueln Befleckten und Mördern und Hu-rern und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern - ihr Teil ist in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt, welches der zweite Tod ist.' Wir für uns müssen das, was in Jakobus 4,7.8 steht, festhalten: 'Unterwerft euch nun Gott. Widersteht aber dem Teufel, und er wird von euch fliehen. Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen'.

Nach diesen Ausführungen Onkel Hannos trat eine Pause im Gespräch ein, bis Sebastian plötzlich bemerkte: „Mensch, es ist ja schon 11 Uhr! Die Zeit ging aber schnell rum. Können wir nicht, bevor ich nach Hause gehe, nochmal ganz kurz wiederholen, was wir heute abend besprochen haben?"

„Wer will es denn mal versuchen?" fragte Onkel Hanno. Vielleicht lag es daran, daß die Unterhaltung ziemlich anstrengend gewesen war, auf jeden Fall schien es keinen Freiwilligen zu geben.

„Traust du dir das nicht selber zu?" fragte Tante Sonja Sebastian.

„Also gut. Ich möchte es versuchen. Aber das geht nicht so schnell, weil ich mitschreiben möchte."

Am Ende stand dann auf seinem Zettel: Viele Menschen glauben heutzutage nicht mehr an die Wunder der Bibel. Diese Tendenz begann, gesamtgesellschaftlich gesehen, in der Zeit der Aufklärung. Damals trat der Verstand des Menschen an die Stelle des Glaubens. Er wurde also (z.B. bei der Bibelkritik) zum Maßstab für die Beurteilung der Offenbarung Gottes erhoben.

In dieser Tradition suchen die Menschen (im Zeitalter der Postmoderne) neben der Bibel nach einem Weg zum Heil. Dabei wendet man sich (wie schon Lessing und Goethe) heute vermehrt östlichen Religionen zu.

Durch diese Abkehr vom christlichen Glauben nimmt im Zusammenhang mit dem New-Age-Denken der Aberglaube sowie der Okkultismus ständig zu. Das Verhängnis des Menschen besteht dabei auch darin, daß er (wie Adam und Eva) ein über Gottes Willen hinausgehendes Maß an Erkenntnis und Macht anstrebt.

Nachdem Sebastian den Rest seines Wassers getrunken hatte, stand er auf und verabschiedete sich, nicht ohne für die Gastfreundschaft sowie für die guten Gespräche zu danken.

Als er auf dem Nachhauseweg über den Abend nachdachte, fiel ihm noch etwas ein: „Das größte Wunder ist doch, daß der Herr Jesus aus dem Himmel gekommen, gestorben und auferstanden ist, um uns zu erlö-sen. Das Wichtige aber ist: Ohne daß man daran glaubt, nützt es einem nichts." Dann schaute er zum Himmel, sah die Sterne über sich und dachte an einen Vers, den er noch kürzlich gelesen hatte: „HERR, du bist mein Gott; ich will dich erheben, preisen will ich deinen Namen; denn du hast Wunder ge-wirkt, Ratschlüsse von fernher, Treue und Wahrheit"(Jes 25,1).