Bibel praktisch

Inbrünstig im Geist

Im vorigen Streiflicht haben wir über den Ausdruck „im Fleiß nicht säumig" nachgedacht. Heute soll uns der Ausdruck „inbrünstig im Geist" beschäftigen. Offensichtlich besteht da ein enger Zusammenhang zwischen Fleiß und Inbrunst.

Das griechische Wort für „inbrünstig" ist von zeo abgeleitet, das „brennen, sieden; wallen, wogen; toben, glühen" bedeutet. Es wird übrigens nur von einer Person im Neuen Testament gesagt, daß sie „[in]brünstig im Geist" war, nämlich von Apollos aus Alexandrien (Apg 18,25). Apollos hatte ein brennendes Herz für die Dinge des Herrn. Er hatte nicht nur eine hervorragende Redegabe, er war mächtig in den Schriften, kannte also die Heiligen Schriften sehr gut. Und obwohl er bestimmte Teile der Wahrheit noch nicht kannte, legte er einen beispielhaften Eifer an den Tag: Er redete und lehrte sorgfältig die Dinge von Jesus.

Bibelübersetzer wie J.N. Dar-by sehen in „dem Geist" an beiden Stellen, also sowohl hier in Römer 12 als auch in Apostelgeschichte 18,25, nicht den Heiligen Geist, sondern den Geist des Menschen (spirit im Gegensatz zu Spirit = Heiliger Geist).

Wird hierdurch nicht unterstrichen, daß echter Fleiß und Eifer nicht eine äußerliche Betriebsamkeit sind, sondern ihren Ursprung in einem brennenden inneren Verlangen finden? Der Geist eines Menschen muß ihn zum Fleiß bewegen.

Vor dreißig Jahren gehörte eine Dampflokomotive noch zum alltäglichen Anblick. Wenn genug Dampf im Kessel der Lok vorhanden war, konnte der Lokführer die entsprechenden Hebel betätigen, und der ganze Zug setzte sich in Bewegung, zuerst ganz langsam und dann bis zur vollen Geschwindigkeit.

Lassen auch wir uns in Bewegung setzen und halten?