Bibelstudium
Bibelkurs
Die Opfer im Alten Testament (7)
4.3.5. Das Schuldopfer (Sc.)
Vorbildliche Bedeutung: Das Opfer des Herrn Jesus als Grundlage jeder Wiedergutmachung bei Verschuldungen gegen Gott oder Menschen
Das Sü. begegnet den persönlichen Bedürfnissen des Sünders; es schützt ihn vor Strafe, reinigt ihn und ermöglicht ihm, Gott wieder als Anbeter zu nahen. Das Sc. begleicht den Schaden, den er Gott oder dem Nächsten durch Mißachtung der Rechte zugefügt hat. Solange keine schriftgemäße Wiedergutmachung stattgefunden hat, hält Gott seinen Segen zurück (lies Maleachi 3,7-10). Wie notwendig war daher das Sc.
Der Herr Jesus war am Kreuz auch das wahre Schuldopfer. In Psalm 69 sagt Er: „Was ich nicht geraubt habe, muß ich alsdann erstatten" (V. 4). Als Gottes Geschöpf hat jeder Mensch die Pflicht, Ihm mit ganzer Kraft zu dienen und Ihn zu ehren. Alle haben darin versagt. Selbst über sein Volk, dem Er seinen Willen doch genau bekanntgemacht hatte, mußte Gott urteilen: „Aber mein Volk hat nicht auf meine Stimme gehört, und Israel ist nicht willig gegen mich gewesen" (Ps 81,11). Aber in Jesaja 53, wo der Herr Jesus als der leidende Messias vor uns steht, dürfen wir lesen: „Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen, er hat ihn leiden lassen. Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen, er wird seine Tage verlängern; und das Wohlgefallen des HERRN wird in seiner Hand gedeihen" (es 53,10). Er hat dieses Sc. auf Golgatha gebracht, und damit u.a. die Segnungen des kommenden Friedensreiches sichergestellt. Dann wird endlich wahr werden: „Und alle Nationen werden euch glücklich preisen, denn ihr werdet ein Land des Wohlgefallens sein, spricht der HERR der Heerscharen" (Mal 3,12). Israel wird Gott unter seinem Messias bereitwillig dienen: „Dein Volk wird voller Willigkeit sein am Tage deiner Macht" (Ps 110,3).
Auch wir können uns an Gott und unserem Nächsten - im engeren Sinn an unseren Geschwistern - verschulden. Der Israelit hatte dem HERRN den zehnten Teil von seiner Hände Arbeit zu bringen. Wir dagegen gehören Gott mit allem, was wir sind und haben: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, was euer vernünftiger Dienst (od. Gottesdienst) ist" (Röm 12,1). „Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden; verherrlicht nun Gott in eurem Leib" (1. Kor 6,20). Unsere Kraft und Zeit, unser Können und Geld gehören in erster Linie unserem Gott. Wie oft mögen auch wir unbewußt („aus Versehen") „Untreue an den heiligen Dingen des HERRN" - an den Dingen, die für Ihn reserviert sind - begehen, indem wir einfach unseren Interessen nachgehen. Wird es uns jedoch bewußt, dann laßt es uns bekennen und - soweit wie möglich - erstatten. Wir sollten es mit einem tiefen Bewußtsein darüber tun, welchen Preis der Herr für unsere Verschuldungen zu bezahlen hatte.
War Gott allein benachteiligt, mußte erst der Widder und dann das Silber gebracht werden. War der Nächste benachteiligt (das sieht Gott ebenso als Verschuldung gegen sich an (s. 3. Mo 5,21)), dann mußte die materielle Wiedergutmachung dem Opfer vorausgegangen sein. Wir können nicht mit unbereinigten Dingen zwischen uns und unseren Mitgeschwistern vor Gott hintreten: „Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und dann komm und bring deine Gabe dar" (Mt 5, 23.24).
Es fällt auf, daß bei den Verschuldungen gegen den Nächsten nirgends die Rede davon ist, daß es „aus Versehen" oder Unwissenheit geschehen sein könnte. Um unseren Geschwi-stern, Verwandten, Nachbarn und Kollegen nichts vorzuenthalten oder zu rauben, sie nicht unter Druck zu setzen oder falsch zu informieren - um nur einiges aus der Liste in 3. Mose 5,20-24 zu nennen -, benötigen wir neben Gottesfurcht vor allem Besonnenheit im Reden und Handeln.
Damit wollen wir die Ausführungen zur vorbildlichen Bedeutung der einzelnen Opferar-ten sowie das Bibelstudium zum Thema der alttestamentlichen Opfer überhaupt abschließen. Es wäre schön, wenn die tiefen Eindrücke von dem beispiellosen Gehorsam und der unergründlichen Liebe unseres Herrn, die wir dabei empfangen durften, den Wunsch geweckt hätten, Ihm treuer als bisher nachzufolgen. Vielleicht ist uns nebenher auch deutlicher geworden, wie eng das Alte und Neue Testament miteinander verwoben sind. Christus ist das Bindeglied sowie der Schlüssel zum Verständnis beider. Man kann sich beim persönlichen Bibelstudium nicht, ohne in Praxis und Lehre erhebliche Schlagseite zu bekommen, immer nur auf bestimmte Bibelteile beschränken. Niemand wird zum Beispiel den Hebräerbrief auch nur ansatzweise verstehen, ohne die fünf Bücher Mose genau zu kennen, wie auch keiner die symbolische Sprache und das Anliegen der Offenbarung begreift, der nicht in der Prophetie des Alten Testaments zu Hause ist. Unser nächstes Bibelstudium soll uns nach dem „Gesetz" dann die „Propheten" etwas näherbringen; es hat das Buch Jesaja zum Thema.
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