... auch ein Wunder

... auch ein Wunder

Im Zusammenhang mit dem Begriff „Wunder" möchte ich einige persönliche Gedanken äußern.

Ich bin Jahrgang 1944 und hatte über die Christenlehre bis zur Konfirmation lockeren Kontakt zum Christentum. Bis 1988 lief mein Leben in „geordneten Bahnen". Erst eine schwere Erkrankung brachte mich in eine sehr enge und verhängnisvolle Abhängigkeit zum Alkohol. War es am Anfang noch Genuß und Beruhigung, so änderten sich innerhalb eines Jahres meine Trinkgewohnheiten und -mengen entscheidend. Anfangende körperliche Auffälligkeiten und die politische Wende 1989 vergrößerten das Durcheinander meines Lebens. Die weitere Flucht in den Alkohol und der „soziale Abstieg" waren die Folge. Auf Arbeits- und Wohnungslosigkeit folgten zwei stationäre Entgiftungen. Fehlende Einsicht, eine zunehmende Vereinsamung führten immer wieder zu Rückfällen und schließlich zu einem völligen körperlichen Zusammenbruch.

Umsorgt von einer Hausärztin und Sozialarbeitern begann ich aufs neue den mühsamen und schmerzlichen Weg des Entzugs und der Entgiftung.

Die Demütigung, ohne fremde Hilfe das Bett nicht verlassen zu können, Trotz und Scham veranlaßten mich dazu, bei einem Mitarbeiter der Suchtberatungsstelle des Blauen Kreuzes Hilfe zu suchen.

Die herzliche Aufnahme, die Einladung zum Gebet und Worte aus der Bibel waren für mich der Anfang eines wirklich neuen Lebens ohne Alkohol, mit einem neuen Herrn. Schließlich durfte ich mit meiner ganzen traurigen Vergangenheit zu dem Herrn Jesus kommen und habe IHN als meinen Retter angenommen.

Für mich und meine Umgebung erscheint diese Tatsache (am 19. April 1994 war mein erster trockener Tag) als ein großes Wunder.

Januar 1997, Bernd