Bibel praktisch
Drei wichtige Fragen
En warmer Sommernachmittag im August. Am Straßenrand steht eine Gruppe junger Leute. Ein Polizeibeamter hält die vorbeikommenden Fahrzeuge an. Die jungen Leute gehen auf die Autofahrer zu. „Guten Tag, wir führen eine Ver-kehrsbefragung durch. Bitte sagen Sie uns, woher Sie kommen und wohin sie fahren." Mehr oder weniger bereitwillig geben die so Gefragten Auskunft. Die Antworten werden sorgfältig auf einen dafür vorbereiteten Fragebogen eingetragen und später ausge-wertet. Schon nach kurzer Zeit können die Autofahrer nach einem freundlichen „Dan-keschön" ihren Weg fortsetzen.
Wir alle sind irgendwie auf der Reise. Ich meine jetzt nicht eine Reise in den Urlaub oder den Weg zur Schule, zum Arbeitsplatz, zum Einkaufen usw. Nein, wir alle befinden uns auf der Lebensreise. Jeder Mensch befindet sich auf dieser Reise. Er kommt irgendwo her und geht auch irgendwo hin. Die Fragen, die sich uns allerdings stellen, sind diese: „Woher kommen wir und wohin gehen wir?" Diese Fragen sind nicht etwa neu, sondern uralt. Schon vor ungefähr 4000 Jahren stellte Gott einer Frau genau diese beiden Fragen. Wir lesen in 1. Mose 16,7.8: „Und der Engel des HERRN fand sie [Hagar] an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Weg nach Sur. Und er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du, und wohin gehst du?" Der Beantwortung dieser Fragen wollen auch wir uns stellen.
Woher kommst Du?
Die Frage nach dem Woher des Menschen hat schon viele Menschen beschäftigt. Jeder Mensch, der ein wenig über seine Existenz nachdenkt, wird irgendwie auf diese grundlegende Frage kommen und darüber nach-denken. Wissenschaftler und Philosophen bieten uns von jeher eine Fülle von Antworten an. Es ist jetzt nicht meine Absicht, diese Antworten näher darzustellen und zu un-tersuchen. Eines aber ist klar: Alle Antwor-ten, die ein Mensch unter Einsatz seines Denkvermögens auf diese Fragen gibt, beruhen auf reiner Spekulation. Sie können nur hypothetisch sein. Denn niemand von uns ist dabeigewesen, als der erste Mensch geschaffen wurde. Und da es keine Zeitmaschine gibt, die uns in die Vergangenheit zurückbringen könnte, sind wir Menschen nicht in der Lage, definitive und nachprüfbare Antworten auf diese doch so wichtigen Fragen zu geben.
Auf die Frage nach dem „Woher" des Menschen kann uns nur Gott Antwort geben. Und Er läßt uns auch nicht im dunkeln ste-hen. Die Bibel zeigt uns klar und deutlich, woher wir kommen. Etwa 2000 Jahre, nachdem Gott Hagar fragte: „Woher kommst du?", steht der Apostel Paulus auf dem Areopag in Athen. Seine Zuhörer verstanden etwas von Philosophie, denn das Athen der Antike war das Zentrum verschiedener philosophischer Schulen. Doch die Botschaft von Paulus war für sie völlig neu. So etwas hatten sie noch nie gehört. Paulus zeigt in wenigen Worten, in welcher Beziehung wir als Menschen zu dem einen und lebendigen Gott stehen. Und er geht auch auf die Frage ein, wo wir Menschen unseren Ursprung haben (lies Apg 17,22-31). Er sagt z.B.: „Der Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, ... da er selbst allen Leben und Odem und alles gibt. Und er hat aus einem Blut jede Nation der Menschen gemacht, um auf dem ganzen Erdboden zu wohnen ..., daß sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und finden möchten, obgleich er nicht fern ist von einem jeden von uns. Denn in ihm leben und weben und sind wir, wie auch etliche eurer Dichter gesagt haben: 'Denn wir sind auch sein Geschlecht'" (Apg 17,24-28).
Der Mensch ist aus der Hand Gottes hervorgegangen. „Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; Mann und Frau schuf er sie" (1. Mo 1,27). Das ist das klare Zeugnis der Bibel - keine Spekulation, keine Theorie, sondern Gottes Wort und Gottes Wahrheit.
Doch nicht nur das erste Menschen-paar ging aus der Hand Gottes her-vor. Jeder Mensch, auch Du und ich, sind ein Ergebnis des Handelns Got-tes. Vielleicht denkst Du, daß Du existierst, weil Deine Eltern es so gewollt haben. Vom menschlichen und biologischen Standpunkt aus gesehen ist das natürlich auch so. Aber soviel die moderne Wissenschaft auch auf dem Gebiet der Fortpflanzungslehre geforscht und herausgefunden hat, so kann uns doch bis heute kein Mensch sagen, wie eigentlich Leben entsteht. Das bleibt ein Geheimnis, weil Gott es ist, der Leben gibt.
Gott ist es also, der Leben schafft, und deshalb ist unser Leben auch auf Gott hin angelegt. Der weise Prediger Salomo drückt das so aus: „Auch hat er [Gott] die Ewigkeit in ihr [der Menschen] Herz gelegt" (Pred 3,11). Und damit sind wir bei der zweiten wichtigen Frage, die lautet:
Wohin gehst Du?
„Mit dem Tod ist alles aus" - wie oft haben wir diese Behauptung schon gehört. Und ich möchte gern einmal wissen, was die Men-schen, die so etwas sagen, wirklich denken. Wer ehrlich gegen sich selbst ist, der muß eigentlich in seinem Herzen davon überzeugt sein, daß mit dem Tod eben nicht alles aus ist. „Auch hat er IGott] die Ewigkeit in ihr Herz gelegt." (Pred 3,11). Es gibt ein Leben nach dem Tod. Schon mancher Atheist hat auf dem Sterbebett davon gesprochen und Angst vor dem gehabt, was dann kommen wird.
Wer die Bibel liest, weiß mehr. Für den Bi-belleser ist es keine Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Es ist eine Gewißheit. Die Existenz des Menschen hat zwar einen Anfang, aber kein Ende. Das Leben auf dieser Erde geht natürlich zu Ende, aber was kommt danach? Gott sagt: „Wie es dem Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber ..." (Heb 9,27). Es gibt ein „Danach". Die Frage ist nur, wie es aussieht.
Gott zeigt uns zwei Ziele, auf die wir Menschen zusteuern können. Von Geburt an sind wir alle auf dem Weg des Todes. Gott sagt uns: „Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes" (Röm 3,23). Wer allerdings den Herrn Jesus im Glauben als seinen Heiland annimmt, der kennt ein anderes Ziel. Er ist auf dem Weg zur ewigen Herrlichkeit. In Römer 6,21.22 werden diese beiden möglichen Endpunkte vorgestellt. In Vers 21 lesen wir von Menschen unter der Gewalt Satans. Von ihnen heißt es: „Denn das Ende derselben ist der Tod." Gemeint ist der ewige Tod, das ewige Verderben. In Vers 22 wird von solchen ge-sprochen, die ihr Leben Gott übergeben ha-ben. Von ihnen wird gesagt: „Als das Ende aber ewiges Leben." Und dann lesen wir den bekannten Vers, der das schön zusam-menfaßt: „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christo Jesu, unserem Herrn" (Vers 23). Hier sind die beiden Endziele, ewiger Tod und ewiges Leben. Gott stellt uns beide Möglichkeiten vor. Die Wahl haben wir. Wir müssen entscheiden, auf welches Ziel wir zusteuern wollen. Gott bietet Dir und mir in dem Herrn Jesus Gnade und Errettung an.
Die meisten Bibelleser kennen die Geschichte von dem reichen Mann und dem armen Lazarus (lies Lk 16,19-31). Diese Geschichte zeigt uns die beiden Endziele deutlich. Der reiche Mann war nach dem Tod in Pein und Qualen. Lazarus hingegen war im Paradies, wo er getröstet wurde. Und noch eins macht uns diese Geschichte klar: Im Vergleich zu der Unendlichkeit der Ewigkeit ist dieses Leben ganz kurz. Was wirklichen Wert hat, liegt jenseits dieses Lebens. „Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber seine Seele einbüßte" (Mt 16,26)? So fragte der Herr Jesus einmal Seine Jünger, und diese Frage gilt auch uns.
Die Bibel zeigt uns also, woher wir kommen und wohin wir gehen. Beiden Fragen Gottes sollten wir nicht ausweichen. Jetzt aber schließt sich eine dritte wichtige Frage an, und diese Frage stellt nicht Gott, sondern diese Frage sollten wir stellen, damit wir auch das richtige Ziel erreichen.
Welches ist der richtige Weg?
Stell Dir vor, Du machst eine Reise mit dem Auto in eine Gegend, in der Du noch nie warst. Der Weg dorthin ist Dir unbekannt. Deshalb wirst Du Dir sicher vor Antritt der Reise eine gute Straßenkarte besorgen, damit Du den richtigen Weg findest.
Ein anderes Beispiel: Du willst mit dem Zug von Berlin nach Leipzig fahren. Würdest Du Dir dann eine Fahrkarte nach Hamburg kaufen? Ganz sicher nicht. Um nach Leipzig zu kommen, brauchst Du auch eine Fahrkarte nach Leipzig.
Nicht anders ist es mit dem Weg, der an das Ziel unserer Lebensreise führt. Wir müssen erstens diesen Weg kennen, und zweitens müssen wir auch die richtige „Fahrkarte" haben. Es ist kaum zu glauben, und doch sind viele Menschen, die ihre Reisen auf dieser Erde sorgfältig planen, im Hinblick auf ihre Lebensreise völlig orientierungslos. Andere haben sich „Fahrkarten besorgt", die keinen Wert haben. Da gibt es Menschen, die glauben, sie kämen in den Himmel, weil sie so gut sind und so viele gute Werke tun. Andere Menschen meinen, Gott würde sie schon annehmen, weil sie getauft sind, ab und zu in den Gottesdienst gehen und ihre Kirchensteuer pünktlich bezahlen. Wieder andere weisen darauf hin, daß ihre Eltern ja gute Christen waren, und meinen, daß sich das irgendwie vererben müßte. Doch das alles bringt niemand auf den Weg in den Himmel. Du kannst jeden Tag in der Bibel lesen, kannst die Zusammenkünfte der Gläubigen regelmäßig besuchen, kannst gläubige Eltern haben - wenn Du nicht den Herrn Jesus hast, nützt Dir das alles gar nichts.
Der Herr Jesus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben" (Joh 14,6). Wir brauchen den Herrn Jesus als unser Leben. Wer Ihm seine Sünden sagt und Ihn im Glauben in das Herz aufnimmt, der ist auf dem richtigen Weg. Die „Fahrkarte" in den Himmel können wir nicht irgendwo kaufen. Es gibt sie erstens nur bei dem Herrn Jesus, und zweitens ist sie völlig kostenfrei. Kostenfrei deshalb, weil wir sie gar nicht bezahlen könnten. Der Kaufpreis ist so hoch, daß kein Mensch ihn aufbringen kann. Das Herrliche aber ist, daß wir auch gar nicht zu bezahlen brauchen, denn der Herr Jesus selbst hat bezahlt. Am Kreuz von Golgatha floß Sein Blut, da gab Er Sein Leben. Das war der Kaufpreis. Die Gläubigen sind mit dem kostbaren Blut des Herrn Jesus erlöst (1. Pet 1,18), und Paulus sagt: „Ihr seid um einen Preis erkauft worden" (1. Kor 6,20). Weil der Herr Jesus bezahlt hat, bietet Gott uns das Heil, den Weg zum ewigen Leben, an: „Wen da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens um-sonst" (Offb 22,17). Das ist der Weg, den wir gehen können, wenn wir wollen. Willst Du? Bist Du diesen Weg schon gegangen?
Hören wir zum Schluß die Worte des Herrn Jesus selbst: „Gehet ein durch die enge Pforte; denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die durch dieselbe eingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden" (Mt 7,13-14). Ich wünsche allen Lesern, daß sie diesen Weg finden und dann wissen, wohin die Lebensreise geht.
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