Gedanken zu Richter 3

"Ist es nicht der Mühe wert?" (1. Sam 17,29)

"Bei jeder Mühe wird Gewinn sein" (Spr 14,23)

Gedanken zu Richter 3

Nachdem das Volk Israel unter Josua das Land Kanaan durch Kampf eingenommen hatte, wurde die nachfolgende Generation jetzt, in den Tagen der Richter, in dreierlei Hinsicht auf die Probe gestellt (Richter 2 und 3):

  1. in bezug auf ihren Wandel, „ob sie auf den Weg des HERRN achten werden, darauf zu wandeln, wie ihre Väter auf ihn geachtet haben" (Ri 2,22),
  2. in bezug auf den Kampf, damit „alle, die nichts wußten von allen Kriegen Kanaans ... Kenntnis von denselben bekämen, um sie den Krieg zu lehren" (Ri 3,1ff.),
  3. in bezug auf das Bewahren des Wortes Gottes, „ob sie den Geboten des HERRN gehorchen würden" (Ri 3,4).

Das Mittel dieser Erprobung waren die Feinde des Volkes Gottes, „Nationen, welche der HERR bleiben ließ, um Israel durch sie zu versuchen" (Ri 3,1). Ihr Ziel war, daß das Volk Gott und Seine Regierungswege, aber auch sich selbst kennenlernte.

Was Gott bei den Kindern erprobte, war bei den Vätern vorhanden. Es war nun an den nachfolgenden Generationen, es nicht zu verlieren. Gott kannte Sein Volk und wußte um dessen Neigung zu Lauheit und Selbstzufriedenheit; er prüfte deshalb den Gehorsam der neuen Generation.

Dieser Abschnitt aus der Geschichte des Volkes Israel läßt sich durchaus auch in unsere Zeit übertragen, denn in einer solchen Erprobung steht das Volk Gottes auch jetzt, insbesondere die Generation der „Kinder", die nichts von den „Kriegen" der Väter weiß. Auch wir stehen in der Gefahr, uns nicht bewußt zu sein, daß es an uns ist, einen bewußten (was im Gegensatz steht zu Gleichgültigkeit oder Oberflächlichkeit), Gott wohlgefälligen Wandel zu führen und den Kampf zu lernen. Gottes Wort gibt zu dieser dreifachen Prüfung noch weitere Hinweise:

Wandel und Gehorsam

Gott verheißt grundsätzlich denen Segen, die nach den Pfaden der Vorzeit fragen, welches der Weg des Guten sei und darauf wandeln Jer 6,16). Wesentliches Kennzeichen eines solchen Wandels ist das Bewahren durch das Wort Gottes (Ps 119,9). Zu dem Volk, das nach außen ein Zeugnis von Gehorsam und Treue abgibt, bekennt sich Gott (5. Mo 28,9f.). Die Folgen des Ungehorsams wären dagegen der Verlust des Segens und Strafe durch Gott (Hos 4,6).

In dem endzeitlichen Brief des Paulus an Timotheus, der in Zeiten des Verfalls jeden persönlich anspricht, werden auch wir heute zum Gehorsam aufgerufen. Auch wir sollen an dem Gelernten festhalten (2. Tim 3,14), um treu erfunden zu werden, das Anvertraute weiterzugeben (2. Tim 2,2). Der Weg der Treue in den Zeiten des Verfalls ist der Weg der Absonderung vom Bösen (2. Tim 2,19-21).

Kampf

Ziel unseres Kampfes ist es einerseits, uns Wahrheiten aus dem Wort Gottes zu eigen zu machen, und zugleich, das bereits Erworbene in unserer Praxis zu verteidigen: „Bewahre das schöne anvertraute Gut" (2. Tim 1,14). Gegner in unserem Kampf ist Satan, der die unterschiedlichsten Personen benutzt, selbst solche aus dem Volk Gottes (siehe Achan in Josua 7). Seine Absicht ist dabei, uns zu schwächen, mutlos zu machen (Jos 7,5) und am siegreichen Kampf zu hindern (Jos 7,4f.). Richtschnur und Waffe unseres Kampfes ist das Wort Gottes; denn wer kämpft, wird nicht belohnt, „er habe denn gesetzmäßig gekämpft" (2. Tim 2,5).

Aufruf

Wer kämpft, muß zunächst Stellung beziehen: Er muß wissen, wofür und für wen er kämpft. Hat der Gläubige seinen Standpunkt nach Gottes Gedanken eingenommen, dann wird er erkennen, daß Gott durch Erprobungen erreichen will, daß sich Seine Kämpfer Dinge aneignen, die für das Leben in Gottes Nachfolge wichtig sind: Treue und Gehorsam im Kampf. Ein Beispiel darin sind die ersten Christen in der Apostelgeschichte, die sich freuten, „für den Namen Schmach zu leiden" (Apg 5,41). Wir, die junge Generation, sollen dieselbe Energie und denselben Eifer aufwenden, um die Wahrheiten des Wortes Gottes zu verteidigen. Niemand entgeht diesem Kampf: Jeder, der biblische Wahrheiten für sich/das Volk erobern und verteidigen will, muß dafür kämpfen.

Laßt uns uns gegenseitig ermuntern, gemeinsam den guten Kampf zu kämpfen. Wir sind uns dessen bewußt, daß das mit Energie verbunden sein wird, aber wäre es nicht schade, wenn auch zu uns gesagt werden müßte: „Ihr liefet gut; wer hat euch aufgehalten?" (Gal 5,7).