Fragen und Antworten

Frage: Auf welche Personen läßt sich Johannes 15,6 anwenden? Sind hier „Namenschristen" gemeint, die nie den Herrn als ihren persönlichen Heiland angenommen haben?

S. Schmidt, Burbach

„Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen."

Antwort: Herzlichen Dank für Deinen Brief mit der Frage nach der Bedeutung der Stelle in Johannes 15.

Die Antwort hast Du eigentlich schon selbst gegeben - im 6. Vers handelt es sich um Bekenner, die kein Leben aus Gott haben. Judas ist ein warnendes Beispiel dafür.

Die Schwierigkeit entsteht vielleicht dadurch, daß sie ja trotzdem mit Reben an dem Weinstock verglichen werden. Die Lösung liegt in dem Charakter dieses Kapitels. Es redet nicht von einem Weinstock im Himmel, sondern von dem Weinstock auf der Erde. Cor Bruins schreibt dazu in seinem Buch Er wohnte unter uns. „Deshalb geht es hier nicht um die Wahrheit von Christus als dem Haupt der Versammlung und den Gläubigen als den Gliedern. Dieses Kapitel belehrt uns einfach über die Verantwortlichkeit eines Menschen, der bekennt, Christ zu sein, auf dieser Erde Frucht für Gott zu bringen" (Neustadt/W., S. 240).

Die Anrede ist in Vers 6 auch nicht „Euch" oder „Ihr", sondern „jemand"