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Die Uhr

An einem Geschäft neben dem Versamm-lungsgebäude hängt eine Uhr. Das ist sehr nützlich, denn so kann jeder, der hier vor-beikommt, sehen, wie viel Uhr es ist.

Weniger nützlich ist aber, daß die beiden Seiten der Uhr unterschiedliche Zeiten an-zeigen. Wenn es auf der einen Seite 10 Uhr ist, ist es auf der anderen 11 Uhr. Und noch dazu zeigt keine der beiden Seiten die richtige Uhrzeit an. Wenn es auf der Uhr 10 oder 11 schlägt, ist es in Wirklichkeit Viertel vor 10.

Wozu ist die Uhr dann gut? Wer beide Seiten sieht, bemerkt schnell, daß etwas nicht stimmt; er sieht, daß die Anzeige der Uhr widersprüchlich ist, und wird ihr deshalb keinen Glauben schenken. Wer nur eine Seite sieht und sich auf die Anzeige verläßt, wird von ihr getäuscht und irregeführt werden, weil ja beide Seiten falsch sind.

Die Uhr hat ihren Zweck verfehlt. Sowohl aus der Sicht dessen, der die Uhr installiert hat: Ihre Anzeige ist nicht eindeutig, und sie ist auch noch falsch; als auch aus der Sicht dessen, an den sie sich richtet: Die Uhr ist irreführend und unglaubwürdig.

Das Leben eines Christen gleicht einer Uhr.

Er soll

  • seinen Glauben aus seinen Werken (Jak 2,18) und aus dem guten Wandel seine Werke in Sanftmut der Weisheit zeigen (Jak 3,13).
  • sich gegenüber jungen Leuten als Vorbild guter Werke darstellen (Tit 2,7).
  • tadellos und lauter sein, ein unbescholtenes Kind Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem er scheint wie Licht in der Welt, wodurch er das Wort des Lebens darstellt (Phil 2,15f.).

Es geht also um zwei Dinge: einmal (eher das Verhältnis unter Gläubigen betreffend) darum, gute Werke, einen guten Wandel, gute Lehre darzustellen; zum anderen (evan-gelistisch) darum, die Menschen auf das Wort des Lebens hinzuweisen. Dies ist nach Gottes Willen ein Zweck unseres Daseins, und auch unsere Umgebung kann das von uns erwarten.

Ich soll also jedem, der mich sieht, das gleiche "anzeigen" (nicht dem einen „Passanten" etwas anderes als dem, der aus einer anderen Richtung kommt). Was ich darstel-le, soll stimmig sein (vgl. Mt 5,37; 2. Kor 1,12; 2,17). Das geht nicht, wenn ich zwei verschiedene Seiten habe, die einander widersprechen. Und das geht erst recht nicht, wenn das, was ich dar-stelle, nicht dem Wort Gottes entspricht.

Für alle Bereiche unseres Lebens insgesamt gilt die Ermahnung des Apostels Paulus in Römer 12,1, unsere „Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer". Ist unsere Uhr richtig gestellt?