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Der Schlüssel zu guten Beziehungen
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Die Christen wurden im ersten und zweiten Jahrhundert sehr schlecht behandelt. Da sie sich weigerten, die allgemeinen Götter zu verehren, nannte man sie Atheisten. Da sie zu Liebesmahlen zusammenkamen, beschuldigte man sie der Unmoral. Dieser Verbrechen angeklagt, wurden viele Gläubige oft auf schändliche und qualvolle Weise hingerichtet.
Einige Christen durften ihren Glauben vor den römischen Herrschern verteidigen. Neben anderem machten sie auf Sünden aufmerksam - statt sie selbst zu begehen - und sprachen davon, daß Gott Gerechtigkeit erwartete. Außerdem versicherten sie: „Und wir sind eure Helfer und Verbündete in der Förderung des Friedens, mehr als alle anderen."' Und: „Von allen Menschen stehen wir der Gottheit und eurer Regierung am frömmsten und gerechtesten gegenüber wir beten für eure Regierung."? Die Christen waren wirklich die besten römischen Bürger, die es gab!
Die Bibel lehrt uns, daß wir Christus in derselben Weise bezeugen sollen. Als Seine Gesandten sollen wir an Seiner Statt reden (2. Kor 5,20) und genauso leben, wie Er es tun würde, wenn Er hier wäre. Ob wir Gläubigen oder Ungläubigen begegnen, hochstehenden Persönlichkeiten oder einfachen Leuten, wir sollten ein Geruch Christi für sie sein (2. Kor 2,14.15). Unser Verhalten sollte bei anderen positive Spuren von Christus hinterlassen.
Die ersten Christen waren in einer sehr schwierigen Lage. Sie mußten mit denen auskommen, die ihnen wegen ihres Glaubens offen und heftig widerstanden. Manche stehen heute vor derselben Herausfor-derung. Aber die meisten von uns müssen mit denen auskommen, die einfach nur anders sind als sie. Unterschiedliche Meinun-gen, Ideen, Methoden und Persönlichkeiten verursachen gewisse Konflikte. Wir kennen das „königliche Gebot" der Schrift: „Liebe deinen Nächsten". Es liegt an uns, dieses Gebot auf unser Verhältnis zu anderen anzuwenden und auszuleben. Wir könnten viele schöne Eigenschaften herausstellen, werden uns aber hier nur mit drei wichtigen Gesichtspunkten beschäftigen.
- Beim Umgang mit anderen ist gute Kommunikation sehr wichtig.
- Auch unsere Wortwahl ist wichtig.
- Gnade ist unentbehrlich, um mit anderen auszukommen.
1. Gute Kommunikation
Sie ist beim Umgang mit anderen sehr wichtig, das wird aber oft nicht beachtet. Hier nun drei Elemente guter Kommunikation.
• Lehne es ab, Vermutungen anzustellen.
Wir stellen oft Vermutungen an, warum Menschen in einer bestimmten Weise handeln: „Der Kerl, der auf der Autobahn an mir vorbeigerast ist, wollte bloß angeben." - Vielleicht „raste" er mit einem Freund, der einen Herzinfarkt hatte, zum Krankenhaus! „Diese Schwester hat mich nach der Wortbetrachtung heute abend völlig ignoriert. Sie muß etwas gegen mich haben." - Vielleicht hat sie in ihrer Firma erfahren, daß sie ihre Arbeitsstelle verliert, und war damit beschäftigt. Gott kennt die geheimen Gedanken (Röm 2,16), aber wir nicht. Vermutungen anzustellen, ohne genügend Informationen zu haben, ist der schnellste Weg, jemandes Ruf zu zerstören.
• Sprich zuerst mit demjenigen, mit dem du uneinig bist.
Das ist der einzig richtige erste Schritt, um persönliche Konflikte zu lösen. Laß es mich wiederholen: Das ist der einzig richtige erste Schritt, um persönliche Konflikte zu lö sen. Wie gern erzählen wir Maria, was Johannes getan hat, so daß wir uns zusammen über sein Verhalten aufregen können. Das kommt nicht nur im Ver-sammlungsleben vor, sondern auch an unseren Arbeitsplätzen unter Ungläubigen. Wie leicht wird unser Zeugnis dort durch Beklagen und Verleumden befleckt.
In Matthäus 18 legt der Herr Jesus klar, wie man an einen persönlichen Konflikt herangehen sollte. Die Sache ist „zwischen dir und ihm allein" (Vers 15). Erst später dürfen andere eingeschaltet werden.mDas ist die biblische Richtlinie. Richten wir uns danach?
• „Du meintest es nicht so, wie du es gesagt hast."
Gute Gesprächspartner achten auf das „Wie" jeder gesprochenen Mitteilung. Ein wichtiger Punkt ist der Tonfall in der Stimme. Auch davon spricht der Herr in Matthäus 18,15. Selbst wenn wir allein mit dem anderen reden, wird es keine Lösung des Problems geben, wenn wir anfangen, „ihm die Meinung zu sagen" , und ärgerlich das Problem schildern. Statt dessen sollten wir zeigen, daß wir den Wunsch haben, ihn oder sie zu gewinnen. Das ist eine großartige Einstellung! In Lukas 15 kannst du sie erleben, als der mitfühlende Vater seinen ärgerlichen älteren Sohn anfleht.
2. Die Wortwahl
Ein anderer Schlüsselfaktor ist die Wortwahl. Es gibt viele verschiedene Wege, einen Gedanken auszudrücken. Aber nicht alle werden die erwünschte Wirkung haben. „Goldene Apfel in silbernen Prunkgeräten: so ist ein Wort, geredet zu seiner Zeit" (Spr 25,11; siehe auch Spr 15,23).
Um die richtigen Worte zu wählen, müssen wir überlegen, bevor wir reden. Überlege den Satz, den du sagen willst. Sprich ihn in Gedanken aus. Und dann frage dich: „Möchte ich meine Gedanken wirklich so ausdrük-ken? Könnte mein Zuhörer möglicherweise durch meine Worte ge-krankt werden? Könnte ich mich noch klarer ausdrücken oder noch freundlicher sein?" Bist du zufrieden, so geh hin und sage den Satz, aber erst nach dieser gedanklichen Kontrolle deiner Worte. Man muß sich anstrengen, diese Gewohnheit zu entwickeln. Die reiche Ernte ist eine bessere Verständigung - und bessere Beziehungen.
Hier ein Beispiel zum Nachdenken: Du kommst gerade nach Hause und findest die Keksdose leer vor. Was wäre der beste Weg, um deinen Sohn im Teenageralter daraufhin anzusprechen?
- Na, warte nur! Es kann doch nicht wahr sein, daß du alle Kekse gegessen hast. Warum gehorchst du mir nie?
- Du mußt ja wirklich Hunger gehabt ha-ben, daß du alle Kekse gegessen hast!
- Was ist denn mit den Keksen passiert?
Wegen des besten Tonfalls und der besten Wortwahl wird man sich wahrscheinlich für 3. entscheiden. Der Satz enthält keinerlei Vermutung oder Beschuldigung und ist nicht gefühlsgeladen. Dein Sohn merkt, daß du zuhören willst, egal, wie seine Anwort sein wird. Die Wahrheit ist, daß er Ameisen in der Keksdose bemerkt hatte und verantwortungsbewußt die Büchse säuberte (alle Kekse wurden weggeworfen), um die Ameisen loszuwerden. Wie wäre seine Reaktion gewesen, wenn du 1. oder 2. gewählt hättest?
In Apostelgeschichte 11 finden wir ein schönes Beispiel für gute Kommunikation. Als Petrus aus dem Haus des Kornelius (ein römischer Hauptmann, der gerade gläubig geworden war) nach Jerusalem zurückkam, waren einige Gläubige aus den Juden außer Fassung, weil der Apostel mit unbeschnitte-nen Heiden gegessen hatte. Nun hatte Petrus mehrere Möglichkeiten. Er hätte die An-wort verweigern können, schließlich war er ein Apostel. Er hätte ärgerlich reagieren können; ihre Anschuldigung war grundlos und ließ die Gesinnung Gottes im Blick auf das Evangelium vermissen. Aber durch diese Anworten wäre nur Öl ins Feuer gegossen worden. Statt dessen stoppte Petrus die sich entwickelnde Unstimmigkeit in ihren Anfängen durch die klare und ruhige Beschreibung der Leitung Gottes in dieser Sache. Das Ergebnis war, daß sogar seine Beschuldiger Gott verherrlichten. So werden Beziehungen durch gute Kommunikation erhalten.
3. Gnade
Wenn wir unseren Teil in Gottes Plan tun, so garantiert das nicht die entsprechende Anwort der anderen Partei. Meinungsverschiedenheiten können ungeklärt bleiben. Es kann sein, daß jemand, der uns beleidigt hat, uns nie um Verzeihung bittet. Wir brauchen Gnade - bedingungslose Annahme des anderen -, um in all diesen Lagen zu bestehen. Gnade hilft uns, auch mit den verachtungswürdigsten Charakteren auszukommen.
Wird ein Ball gegen eine Mauer geworfen, so hängt die Richtung, in die er abprallt, davon ab, wie er geworfen wurde. Unsere Beziehungen sind oft genauso. Die Art, wie wir auf andere reagieren, hängt davon ab, wie sie uns behandeln. Wenn jemand freundlich ist, sind wir im Gegenzug gerne groß-zügig. Aber wenn jemand ein aufbrausender Charakter ist, neigen wir dazu, uns selbst zu schützen. Vielleicht, indem wir Gespräche vermeiden, vielleicht dadurch, daß wir selbst ärgerlich werden.
Im Gegensatz dazu erlaubt uns die Gnade, jede Art von Behandlung anzunehmen. Wir können sie in die Liebe Christi einhüllen und dann das Geschenk der Annahme auch an die schlimmsten Ubeltäter zurückgeben. Durch ein Leben in der Gnade werden wir ausgeglichene Persönlichkeiten, wenn wir allen in dieser Weise begegnen (Kol 4,6). "Ein Gefäß mit süßem Wasser wird nie einen bitteren Tropfen vergießen, wie hart man es auch anstößt".
Ein alttestamentliches Beispiel für Gnade finden wir bei Da-vid. Als er vor Absalom floh, wurde er von Simei verflucht und mit Staub und Steinen be-worfen. Davids Diener wollten den Mann töten, aber David erzeigte Gnade. Er sagte: „Laßt ihn, daß er fluche." Als Simei später bereute, vergab David ihm gnädig sein Verhalten (2. Sam 16,5-13; 19,18-23). Gnade erlaubt es, anderen zu vergeben.
Die Gnade ignoriert die Probleme nicht. Gott selbst nimmt Sünder nur an, wenn sie bereu-en. Aber Seine Gnade erlaubt es Ihm, jeden Sünder anzuneh-men, wenn er Buße tut; die Tür ist offen. Er nimmt uns an, wie wir sind, wenn wir zu Ihm kommen. Auch wir können, wenn wir eine Beziehung be-ginnen, andere annehmen, wie sie sind, ohne Perfektion zu verlangen.
Während unseres Lebens lernen wir viele unterschiedliche Arten von Beziehungen kennen. Einige Personen sind Familienmitglieder und enge Freunde, andere sind mehr flüchtige Bekannte. An noch anderen gehen wir einmal auf der Straße vorüber und sehen sie nie wieder. Innerhalb dieser Beziehungen kommen alle möglichen Persönlichkeiten vor. Manche bemühen sich, lieb und hilfsbereit zu sein, andere sind absichtlich gemein. Die meisten Leute sind irgendwo dazwischen.
Durch gute Kommunikation und Gnade werden alle diese Beziehungen, welcher Art auch immer, positiv beeinflußt. So wie Gott Sonne und Regen für alle gibt (Mt 5,45), dürfen wir versuchen, mit allen auszukom-men, die unseren Weg kreuzen. Wir werden Gott verherrlichen, wenn wir uns mehr und mehr wie Sein Sohn verhalten.
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Elberfelder Übersetzung
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