Leuchtende Tiere

Die Fähigkeit vieler Lebewesen, auf biochemischem Wege Licht zu er-zeugen, zählt zu den interessantesten Details der wunderbaren Schöpfung Gottes. Wer ein wenig Einblick nimmt in die unglaubliche Vielfalt ihrer Erscheinungs-formen, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Da gibt es neben den uns allen bekannten Glühwürmchen leuchtende Fische, Mu-scheln, Krebse, Garnelen, Kraken, Quallen, Bakterien, Algen, Pilze und sogar Moose. Ihre besondere Fähigkeit dient ihnen zur Orientierung, Kommunikation, zur Brautwerbung, als Köder für ihre Beute und zum Schutz vor Feinden.

Besonders nützlich sind die eingebauten Lampen natürlich an Orten ewiger Finsternis. So sind mit diesem „Extra" zwei Drittel aller Bewohner der Tiefsee ausgestattet. Hier jagt der Schwarz-bauchfisch im Licht seiner Suchscheinwerfer, ködern Anglerfisch und Leuchtqualle ihre Beute mit glänzendem Schein, während der Beilfisch, der einige tausend Meter höher schwebt, seine Tarnbeleuchtung an der Bauchunterseite angeschaltet hat. So können seine Feinde ihn von unten her nicht gegen das herabschei-nende Sonnen- oder Mondlicht ausmachen.

Wollte man hier die hundertfältigen Möglichkeiten betrachten, in denen Gott diese besondere Gabe in der Schöpfung einsetzt, so käme man zu keinem Ende.

Was denen, die der Evolutionstheorie mehr Glauben schenken als dem biblischen Schöpfungsbericht, zu denken geben sollte, ist die Tatsache, daß sich dieses Phänomen (das Fachwort dafür heißt übrigens „Biolumineszenz") in der Evolution dreißigmal unabhängig voneinander entwickelt haben soll.

Es gibt sogar Fische, die selbst eigentlich gar nicht leuchten können, sich hierfür aber leuchtende Bakterien halten, mit denen sie in einer Symbiose leben.

Auch der Mensch bemüht sich schon lange, sich diese Lichtquelle zunutze zu machen. Die Indianer Südamerikas beleuchten ihre Hütten mit gefangenen Cucujos (Schnellkä-fern), die so hell leuchten, daß schon vier von ihnen zum Zeitunglesen ausreichen.

Die Japaner benutzten im zweiten Weltkrieg zerriebene Muschelkrebse, die, mit Speichel vermischt, genug Licht ergaben, um Frontmeldungen ohne den verräterischen Schein von Lampe oder Feuerzeug lesen zu können.

Seit kurzem werden in der pharmakologischen Forschung der BAYER AG Säugetier-zellen, denen man das Leuchtgen des Glühwürmchens eingepflanzt hat, zur Erprobung neuer Medikamente eingesetzt. Wenn eine neue Substanz sich an der Zelle als wirksam erweist, so leuchtet diese auf.

Phantastisch ist, daß die Tiere Energie nahezu 100%ig in Licht umwandeln. Zum Ver-gleich: eine normale Glühlampe setzt gerade einmal 5% der zugeführten Energie in Licht um, der Rest geht als Abwärme verloren. Auch wenn der Energienutzungsgrad in modernen Energiesparlampen erheblich verbessert werden konnte, so reicht doch keine menschliche Erfindung in ihrer Effizienz an die Konstruktionen des größten Erfinders heran.

Auch wir wurden als „Glühwürmchen" geschaffen. Die Schrift sagt uns:

„Also lasset euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen" (Mt 5,16).

Wir sind von Gott befähigt, die Ener-gie, die wir durch den Heiligen Geist in uns haben, 100%ig in helles Licht umzusetzen. Doch ähneln wir nicht eher der Glühbirne, die ihrem Bestimmungszweck so wenig entspricht und nur wenig Licht nach außen scheinen läßt?

Wir leben in einer dunklen Welt. Sind viele Menschen deshalb noch nicht ins Licht gekommen, weil wir so „trübe Funzeln" sind?