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Fragen und Antworten

Frage: „Was meint der Herr Jesus im Matthäus-Evangelium .. 24,27.28? Denn gleichwie der Blitz ausfährt von Osten und scheint bis gen Westen, also wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. Denn wo irgend das Aas ist, da werden die Adler versammelt werden.' Was ist der Zusammenhang dieser beiden Verse?"

U. Pauly, Brebach

 

Antwort: Die Kapitel 24 und 25 des Matthäus-Evangeliums bilden zusammen die große prophetische Rede des Herrn Jesus. In dem Abschnitt 24,4-14 geht es um die zukünftige Zeit vorläufiger Unruhen, Naturkatastrophen und Kriege (vgl. Offenbarung 6), die der eigentlichen großen Drangsal vorausgeht. Ich gehe einmal davon aus, daß Dir die „große Drang-sal" ein Begriff ist, sonst empfehle ich Dir die Lektüre des Büchleins Die Zeit des Endes, wo diese Zeit behandelt wird. In dem nächsten Abschnitt (24,15-28) erfahren wir dann einiges über die große Drangsal selbst. Dieser Abschnitt endet mit den beiden Versen, die Du besonders ansprichst, denn ab Vers 29 wird ja dann das Kommen Christi beschrieben.

Die Zeit der großen Drangsal ist eine Zeit schrecklicher Gerichte, und zwar in erster Linie für das Volk Israel. Den Begriff „Drangsal" finden wir in Jeremia 30,7, und dort finden wir die Beifügung „für Jakob", ein Name für das Volk Israel. Andere Stellen in Gottes Wort machen deutlich, daß zur gleichen Zeit weltweite Gerichte stattfinden werden, die vor allem die abgefallene Christenheit heimsuchen werden. In unserem kleinen Abschnitt geht es um das Volk Israel, denn es ist ja vom Tempel (in Jerusalem), vom Land Judäa, vom Sabbat, von falschen Christussen usw. die Rede. Da viele falsche Propheten aufstehen werden, der eine hier, der andere da, der eine in dieser Ecke, der andere in jener, sagt der Herr Jesus un-mißverständlich, daß Er selbst als der einzig wahre Christus - der ja bereits als Mensch (= Sohn des Menschen) auf der Erde war -, nicht in irgendeiner Ecke erscheinen wird, sondern für jedermann sichtbar, so wie man einen Blitz weithin leuchten sieht. Dieses Licht wird aber nicht nur die moralische Finsternis „blitzartig" erleuchten, sondern wie ein Gewitter einschlagen, nämlich zum Gericht. Dieses Gericht wird dann in Vers 28 in die Sprache eines Gleichnisses gehüllt: Aas und Adler werden genannt. Das Aas ist ein toter, verwesender Tierkörper und der Adler ein Raubvogel. Das Aas ist daher in diesem Gleichnis ein Bild des Teiles des Volkes Israel, der keine Beziehung zu Gott hat; es ist tot. Das sind die gottlosen Juden, die sich nicht bekehrt haben werden und daher in den Gerichten umkommen. Die Gerichte selbst werden den Adlern verglichen, die sich mit groBer Schnelligkeit auf die Kadaver herab-stürzen.

Die ungläubigen Juden wird bald ein schreckliches Gericht ereilen. Und das Schlimme ist, daß sie es wissen könnten, wenn sie nur im Glauben das Wort Gottes lesen würden. Wie ernst ist es, daß sie den wahren Messias abgelehnt haben, der einmal in Demut zu ihnen kam. Wir wollen Gott täglich danken, daß Er uns die Augen dafür geöffnet hat, daß der Herr Jesus der Sohn Gottes ist, der für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist, so daß wir dem Gericht entkommen können.