Nur 9 Stundenkilometer

Post aus Leimen. Was habe ich mit der Stadtverwaltung dort zu tun? Natürlich nichts. - Aber halt, das ist ja eine Zahlungsaufforderung! Mal sehen, was die schreiben: ,... wird Ihnen ... vorgeworfen, am ... um 7.35 Uhr in der ...straße ... anstelle der Schrittgeschwindigkeit 19 km/h gefahren zu sein ... Zeuge ... Foto ... erheben wir ein Bußgeld von DM

Das kann doch wohl nicht wahr sein! Das ist natürlich ein Versehen! Oder bin ich da wirklich langgefahren? Ja doch, jetzt fällt es mir wieder ein - die gewohnte Route auf der Hauptstraße war verstopft, und deshalb fuhr ich einfach hinter einem anderen Auto her, das wohl einen Schleichweg durch Seitenstraßen kannte. Hätte ich nie gemacht, wenn der nicht gerade vor mir ...! Stimmt, in der Erinnerung taucht ein Blitz auf, über den ich mich damals wunderte. Ah, das war also die Polizei. Aber da stand doch gar kein Schild mit 10 km/h! Oder doch? - Spielstraße! Aber 10 km/h, die erlaubt sind, die kann ich ja gar nicht auf meinem Tacho ablesen, der fängt ja erst bei 20 an! Und überhaupt, wegen 9 km/h zu schnell, die sollen doch nicht so ... Ich bin ziemlich ärgerlich und habe auch genügend Entschuldigungen auf meiner Seite, oder?

Die Situation kommt Dir bekannt vor? Das ist natürlich, denn der Alltag sieht uns oft als Versagende, als Schuldige. Und von Gott oder Mitmenschen darauf angesprochen, reagieren wir ärgerlich, suchen eine Menge Entlastungsgründe. Aber irgendwann müssen wir den Fakten halt doch ins Auge schauen. Schuld bleibt Schuld, und Sünde bleibt Sünde. Gott registriert nicht nur die „großen", nein, auch die "kleinen"

Das sollte Dir auch wieder neu klar werden.

Der englische Bruder J.N. Darby sagte einmal ungefähr so: „In den Augen Gottes ist eine Sünde schlimmer als in unseren Augen tausend!"

Das Erlebnis hat Folgen:

  1. Ich überweise die Strafsumme (Nur gut, daß Jesus Christus alle meine Sünden durch Sein Blut am Kreuz bezahlt hat!).
  2. In Zukunft achte ich mehr auf Verkehrsschilder und weiß nun auch, daß es 10 km/h-Zonen gibt.
  3. Nicht „Herausreden" ist die Lösung, sondern Bekennen und Lassen: „Wer seine Übertretungen verbirgt, wird kein Gelingen haben; wer sie aber bekennt und läßt, wird Barmherzigkeit erlangen" (Spr 28,13).
  4. Sollte diese Erfahrung als kleiner Artikel in dieser Zeitschrift nicht auch Dich zu mehr Vorsicht in allen Lebensbereichen anregen?

Dann wären die DM 30,- Strafe nicht umsonst bezahlt.