Die Brücke

Wer mit dem Auto auf der Rheintal-Autobahn A5 in den Süden fährt, kommt gleich nach dem Grenzübergang in die Schweiz durch die schöne Stadt Basel. Kurz nach der Grenze unterquert die Autobahn eine recht ungewöhnliche Brücke. Diese schwingt sich elegant über die untere Fahrbahn und hört mitten in der Luft plötzlich auf. Abgebrochen, es geht nicht weiter. Natürlich gibt es dazu auch eine Historie: Geplanter An-schluß, Anwohnerprobleme bzw. -proteste, Baustopp, gerichtliche Auseinandersetzungen ... Wie auch immer die genaueren Ursachen oder Hintergründe liegen mögen, Fakt ist, daß da schon lange Zeit dieses abgebrochene Monument steht. Und während dieser Zeit redet es zu allen, die entsprechende „Ohren haben, zu hören."

Hören wir doch einfach einmal zu, ja? „Ich hatte einmal eine glänzende Zukunft, eine tolle Karriere vor mir. Die Baupläne waren exakt vorbereitet, alle Materialien festgelegt. Wie habe ich mich gefreut, als meine ersten Fundamente gegossen und die ersten Pfeiler aufgestellt wurden! Alle konnten sehen, wie es Tag für Tag vorwärtsging. Und mit jedem Hammerschlag, jeder Ladung Beton rückte der „Tag X" näher, an dem ich fertig sein würde. Dann wäre das Ziel erreicht, viele Fahrzeuge würden mich nutzen, um schneller an ihren Bestimmungsort zu gelangen. Aber mitten im fieberhaften Schaffen, direkt aus dem prallen Bauleben heraus, kam das AUS für meine Zukunft: Stopp! Halbvollen-det ist schlimmer als überhaupt nicht ange-fangen. Wie sieht das denn aus, so eine Bauruine? Peinlich! Ziel nicht erreicht - mein Lebenszweck verfehlt!

Liebe(r) Leser(in), ich glaube, daß Du schon längst die Botschaft der Baseler Brücke für Dein ganz persönliches Leben erkannt hast: Gott hat einen Plan für Dein Leben. Er hat alle Voraussetzungen gegeben, hat Dir Fähigkeiten und Gaben geschenkt - und dann hattest Du einen „Entwicklungsstopp" in Deinem Leben oder hast ihn noch. Willst Du nicht mit Gottes Hilfe eine „Ursachenfindung" beginnen, damit nach Beseitigung der Schuld oder der Hindernisse Gott auch mit Deiner „Brücke" zur Vollendung kommt? Vielleicht sind einige biblische Hinweise hilfreich:

• „Demas hat mich verlassen, da er den jetzigen Zeitlauf liebgewonnen hat" (2. Tim 4,10).
• „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt" (1. Joh 1,9).
• „Der Gesetzlose verlasse seinen Weg ..., und er kehre um zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen" (Jes 55,7).
• „Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt" (1. Joh 5,4).
• „Kämpfe den guten Kampf des Glau-bens" (1. Tim 6,12).
• „Laßt uns fortfahren zum vollen Wuch-se" (Heb 6,1).

Geht es Dir wie der Brücke? Du hattest einmal einen guten Start im Glaubensleben, brennende Bereitschaft, Gott zu dienen, hast evangelisiert und für den Herrn gearbeitet, aber dann ... Lag der Stopp für Dich in der Wahl eines ungläubigen Ehepartners, bremst Dich die Vereinnahmung durch Deinen Beruf, sind es Gebundenheiten (z.B. Alkohol), ist Dir Dein Intellekt ein Hindernis zum Verstehen der Güte Gottes, oder kannst Du die Bitterkeit durch geschehenes Unrecht nicht abstreifen? Oder?

Es gibt immer einen Weg zurück! Das ist ein wichtiger Grundsatz in der Schrift. Dort haben das viele Menschen erfahren: Abraham, David und als gravierendstes Beispiel: Petrus.

Epilog: Zurück nach Basel. Vor einiger Zeit begann plötzlich im Bereich „unserer" Brücke eine emsige Tätigkeit, da wurden Bauzäune gesetzt, Erdarbeiten durchgeführt, Baukrane aufgestellt und, Du ahnst es schon, der Bau ging weiter! Die blockierenden Probleme waren beseitigt, die alten Baupläne neu aktiviert, und inzwischen ist das Fehlende fast fertiggestellt. Toll, nicht wahr?

Ich wünsche Dir für Deinen „Brückenwei-terbau" viel Gnade, damit Dein Leben genau den Zweck und Sinn erfüllt, den Gott sich als Plan gedacht hat!