Bibelkurs

2. Thessalonicher 2

Die Rubrik „Bibelkurs" ist als Hilfe und Unterstützung für unsere Leser gedacht, das Wort Gottes regelmäßig und fortlaufend zu studieren. Eure Fragen, die sich für Euch aus dem Bibelstudium ergeben, werden wir gern versuchen zu beantworten. Ebenso freuen wir uns über Eure Anregungen.

,4  welcher widersteht und sich selbst erhöht über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, daß er Gott sei.

Weitere Kennzeichen des Antichrists, die hier erwähnt werden, sind (diesen Kennzeichen stellen wir Charakterzüge unseres Herrn gegenüber):

Der Anti-Christ

→ Widerstand

→ Erhöhung

→ setzt sich in den Tempel Gottes

→ gibt sich für Gott aus

Christus, unser Herr

 

→ völlige Unterordnung, Gehorsam 

→ sich selbst erniedrigt 

→  wurde an das Kreuz erhöht

→ achtete es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein

Der widersteht: Andere Übersetzungen des entsprechenden griech. Wortes sind „gegenüberliegen, entgegengesetzt sein, im Kampf liegen, Widersacher sein".

Und sich erhöht über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist: Maßlose Selbsterhebung und Selbstüberschätzung brechen aus ihm hervor. Deutliche Vorläufer dieser Entwicklung sehen wir in unserer Zeit, wo der Materialismus vergöttert wird. Die „wissenschaftliche" Voraussetzung dafür ist die Evolutionslehre. In ihrem Weltbild hat Gott keinerlei Platz. Der Mensch wird verherrlicht: Er ist die Krone eines langen „Evolutions"-Prozesses, der noch nicht abgeschlossen ist. Der Mensch steigt immer höher auf der Leiter der Entwicklung hinauf: der absolute Höhepunkt wird dieser „Super"-Mensch sein.

So daß er sich in den Tempel Gottes setzt: Dieser Hinweis macht deutlich, daß es zu dieser Zeit wieder einen Ort der Anbetung in Jerusalem geben wird1. Wie kann ein Mensch sich nur anmaßen, den Platz einzunehmen, der einzig und allein Gott zukommt? Die Beschreibung dieses Menschen ist aber noch nicht zu Ende:

Und sich selbst darstellt, daß er Gott sei: Das ist die völlige Entthronung Gottes. An Seine Stelle tritt der Mensch. Ein Vergleich mit Daniel 11,36-39 läßt keinerlei Zweifel offen, daß der dort beschriebene König dieselbe Person ist wie der hier beschriebene Antichrist. Diese Stellen werfen gegenseitig Licht aufeinander. Auch hier gilt: „Viele werden es durchforschen, und die Erkenntnis wird sich mehren" (Dan 12,4). Dieser Mensch kommt in seinem eigenen Namen. Den Sohn Gottes, der in dem Namen Seines Vaters kam, hat das Volk der Juden damals nicht aufgenommen (Joh 5,43). Die Zeit reift heran, wo das jüdische Volk, d.h. der große ungläubige Teil dieses Volkes, diesem Mann begeistert zujubeln wird.

Es fällt auf, daß die Beschreibung des Antichrists sich an dieser Stelle auf seinen religiösen Charakter bezieht. Andere Stellen wie Offenbarung 13,11-18 und Daniel 11,36-39 geben uns auch Einblick in seinen politischen Wirkungskreis.

,5  Erinnert ihr euch nicht, daß ich dies zu euch sagte, als ich noch bei euch war?

Es ist bemerkenswert genug, daß der Apostel während des kurzen Aufenthalts in Thessalonich bereits über die Entrückung und auch über den Tag des Herrn gesprochen hatte. Daraus können wir ersehen, daß Gott schon früh Vorsorge getroffen hatte. Er kennt alle Gefahren im voraus. Wie wichtig ist es für uns heutzutage, die gegenwärtigen Entwicklungen deutlich vor Augen zu haben und ihr Ende zu kennen.

Die mangelnde Aufnahmefähigkeit der Thessalonicher war der Anlaß, daß diese Wahrheit in Gottes Wort niedergelegt wurde. Daraus können nicht nur wir heutzutage Nutzen ziehen, sondern alle Gläubigen der vergangenen Jahrhunderte durften es tun, wenn sie nur aufmerksam die Schriften gelesen haben. Tun wir es heute?

,6  Und jetzt wisset ihr, was zurückhält, daß er zu seiner Zeit geoffenbart werde.

Was war es, das die Offenbarung des Antichrists zurückhielt? Der Apostel nennt es nicht mit Namen. Gott hat das so geführt. Und darum wollen auch wir mit Vermutungen vorsichtig sein. Vielleicht war es damals etwas anderes, als es jetzt ist. Manche Ausleger sehen hierin die Versammlung Gottes, durch deren Gegenwart der völlige Abfall von Gott zurückgehalten wird.

,7  Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur ist jetzt der, welcher zurückhält, bis er aus dem Wege ist,

Dieses Geheimnis wirkt bereits seit mehr als 1900 Jahren. Es wird seine völlige Entfaltung in dem Antichrist finden. Es war Satans Bemühen von Anfang an, unter dem Namen Christi Irrtum mit der Wahrheit zu vermischen; Gesetzlichkeit und Freiheit einzuführen (siehe Apg 20,29.30). Der Herr Jesus hat schon in den Gleichnissen über das Reich der Himmel in Matthäus 13 über dieses Geheimnis gesprochen: (a) das Unkraut im Acker, (b) den großen Baum, in dem die Vögel nisten, und (c) den Sauerteig, den eine Frau in dem Teig verbarg. Wenn damals das Geheimnis der Gesetzlosigkeit bereits wirksam war, wieviel mehr heute, wo wir kurz vor der Zeit des Endes leben.

Nur ist jetzt der, der zurückhält, bis er aus dem Wege ist: Wer ist es, der zurückhält? Letztlich ist es Gott, der zurückhält. Doch hat Er solche auf der Erde, die Ihm angehören und die Er mit dem Heiligen Geist versiegelt hat. Gott selbst ist in der Person des Heiligen Geistes auf dieser Erde! Der Heilige Geist wirkt zur Ehre Gottes und leitet die Gläubigen auf ihrem Weg durch diese Welt.

Gott hält das Böse noch zurück, weil Er Seine Ziele verfolgt. Noch rettet Gott Menschen, indem sie an den Herrn Jesus glauben. Ist es nicht ein Wunder, daß das Zusammenleben der Menschen überhaupt noch so funktioniert, wie es funktioniert? Gott hat alles in Seiner Hand. Doch wenn Er bald die Dinge sich selbst überlassen wird, wird das Böse in kürzester Zeit ausreifen.

Der Abfall wird darin gipfeln, daß der Mensch der Sünde sich über alles erheben und sich in den Tempel setzen und als Gott anbeten lassen wird. Solange aber die Gläubigen noch auf der Erde sind, kann dieser totale Abfall vom Christentum nicht stattfinden.

Die Gegenwart der Gläubigen wirkt wie eine starke Bremse, die den Wagen des Abfalls aufhält. Und solange der Abfall sich nicht völlig entwickeln kann, kann auch der Antichrist nicht offenbart werden. Wenn der Herr Jesus kommt, um all die Seinen zu sich in den Himmel, in das Vaterhaus zu entrücken, dann wird sich, um bei diesem Bild zu bleiben, die Bremse dieses Wagens mit einem Schlage lösen und der Wagen in immer schnellerer Geschwindigkeit dem Abgrund entgegenrasen.

Die Gläubigen sind das Salz der Erde und das Licht der Welt. Wenn sie nicht mehr da sind, ist nichts mehr da, das die völlige Verderbnis und die totale moralische Finsternis aufhält.

,8  und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus verzehren wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft,

Dann erst, nach der Entrückung der Versammlung Gottes, wird der Gesetzlose offenbart2. Hier wird der Antichrist der Gesetzlose genannt. Er lehnt jede übermenschliche Autorität ab. Er gibt sich selbst als das Maß aller Dinge aus. In ihm gipfelt die jahrhundertlange Bemühung Satans, den Menschen von Gott zu entfremden.

Den der Herr Jesus verzehren wird durch den Hauch seines Mundes: Das wird das Ende dieses Menschen sein. Sein Gericht wird in Offenbarung 19,20 beschrieben: er wird lebendig in den Feuersee geworfen. Das wird am TAG DES HERRN sein. Der Hauch seines Mundes ist die innere göttliche Macht des Herrn (vgl. 2. Sam 22,16; Hi 4,9; Ps 18,15; 33,6; Jes 11,4; 30,33).

Und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft: Dieses Gericht wird nicht aus der Entfernung geschehen, sondern durch die persönliche Gegenwart des Herrn.

Es wird nicht lange auf sich warten lassen. Gleichzeitig mit dem Antichrist wird das Haupt des wiedererstehenden Römischen Reiches vernichtet (vgl. Offb 13,1-10; 19,19.20). Diese beiden Personen werden - ohne vorher gerichtet zu werden - sofort dem ewigen Feuersee übergeben. Sie werden dort bereits tausend Jahre sein, wenn Satan selbst dort ankommen wird (Offb 20,10).

Wir fassen an dieser Stelle noch einmal die wesentlichen Ereignisse in ihrer Reihenfolge zusammen:

  1. Die Entrückung
  2. Das Aufkommen des Abfalls
  3. Das Offenbarwerden des Antichrists
  4. Das Kommen des Herrn Jesus zum Gericht am Tag des HERRN.

,9  ihn, dessen Ankunft nach der Wirksamkeit des Satans ist, in aller Macht und allen Zeichen und Wundern der Lüge

Die eigentliche Kraft, die in dem Antichrist wirkt, ist die Macht Satans. In diesem Menschen wird Satan ungehindert wirken können. Das wird geschehen durch alle möglichen Zeichen und Wunder. Der Antichrist wird dadurch einen magischen Bann auf die Menschen ausüben, denn nicht von ungefähr werden sie ihn als Gott in Jerusalem verehren. All das dient der Verführung der Menschen, damit sie der Lüge glauben. „Und es tut große Zeichen, daß es selbst Feuer vom Himmel auf die Erde herabkommen läßt vor den Menschen; und es verführt die auf der Erde wohnen wegen der Zeichen" (Offb 13,13.14).

Sind die mancherlei „Wunder" (Heilungen, Zungenreden) auf charismatischem Gebiet nicht Vorläufer dieser Entwicklung? Es ist erschreckend, wie der Okkultismus im „christlichen" Abendland zunimmt. Okkulte Praktiken sind selbst in Schulen schon gang und gäbe.

Alle diese Wunder sind Zeichen und Wunder der Lüge. Der Herr Jesus hat Zeichen und Wunder in Gnade und Wahrheit getan. Sie waren Zeichen der Gunst Gottes und Beweise dafür, daß Er der von Gott gesandte Messias war. Und diese Wunder bildeten eine feste Einheit mit der Lehre, die Er verkündigt hat. Der Evangelist Matthäus faßt das unermüdliche Wirken des Herrn Jesus zu Beginn Seines Dienstes in Kapitel 4,23 so zusammen: „Und Jesus zog in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen unter dem Volke."

,10  und in allem Betrug der Ungerechtigkeit denen, die verloren gehen, darum daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden.

Die Menschen werden zu diesem Zeitpunkt die Liebe zur Wahrheit abgelehnt haben. Das Annehmen und Festhalten der Wahrheit Gottes ist eine Sache des Herzens und der liebevollen Zuneigung zu Gott. Wer sich dem verschließt, wird ein Opfer des Betrugs der Ungerechtigkeit. Der eine Weg hätte zur Errettung geführt, dieser Weg führt zum ewigen Verderben. Der Betrug der Ungerechtigkeit ist das Kennzeichen aller falschen Religionen; sie alle verführen die Menschen und bringen sie von dem einen wahren Gott ab, zu dem die Thessalonicher sich von Herzen bekehrt hatten.

,11  Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, daß sie der Lüge glauben,

Nun können diese Menschen sich nicht mehr bekehren. Ein Mensch kann sich nicht bekehren, wann er will. Es gibt eine Zeit der Gnade. Und es gibt eine Zeit des Gerichts. Wenn Gott Menschen verhärtet, dann geschieht das nur deshalb, weil diese Menschen das Angebot der Gnade über lange Zeit ausgeschlagen haben3.

In Römer 1 lesen wir dreimal, daß Gott Menschen dahingegeben hat (1,24.26.28). Das ist ebenfalls das Gericht der Verhärtung. So wird Gott bald bewirken, daß die Menschen der Lüge glauben. Sie können gar nicht mehr anders.

,12  auf daß alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.

Es gibt keine Hoffnung für diese Menschen, keine zweite Möglichkeit, sich zu bekehren. ALLE werden gerichtet, ohne jede Ausnahme. Ihr Wohlgefallen galt der Ungerechtigkeit. Anders wird es dann mit den Menschen sein, die das Evangelium bis dahin nicht gehört hatten. Sie können sich dann noch bekehren.

,13  Wir aber sind schuldig, Gott allezeit für euch zu danken, vom Herrn geliebte Brüder, daß Gott euch von Anfang erwählt hat zur Seligkeit in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit,

Paulus hatte in dem vorhergehenden Abschnitt über das schreckliche Verderben derer geschrieben, die die Wahrheit ablehnen werden. Nun schreibt er über den Segen, den die empfangen, die das Evangelium angenommen haben.

Geliebte Brüder: Wie herzerfrischend ist diese Anrede nach dem düsteren Bild, das wir soeben betrachtet haben. Und Gott hatte sie auserwählt. Wieder berührt er nur sehr kurz dieses erhabene Thema der Auserwählung (vgl. 1. Thes 1,4) und dankt Gott dafür. Wenn die Gläubigen dort auch ernsten Gefahren ausgesetzt waren, so erinnert sich der Apostel doch, daß es viel Grund zu danken gab (1,3). Nun dankt Paulus nicht für das Gute, das Gott in ihnen gewirkt hatte, sondern für die große Gnade Gottes, die Er den Gläubigen zuteil werden ließ.

Daß Gott euch von Anfang erwählt hat zur Seligkeit [o. Errettung]: Die Tatsache, daß sie das Evangelium geglaubt hatten, war der Beweis, daß sie auserwählt waren. Diese Auserwählung hat im Anfang (in der Ewigkeit) stattgefunden. Und Gott hat die Seinen auserwählt, damit sie errettet werden. Ein wichtiger Teil dieser Errettung wird sich erst vollziehen, wenn der Herr Jesus als Heiland (= Erretter) unseres Leibes kommt, um die Seinen zu entrücken (Phil 3,20.21).

In Heiligung des Geistes: „In" hat oft die Bedeutung von „durch, mit". Heiligung ist das umfassende Werk des Geistes Gottes. Es beginnt mit dem ersten Wirken des Geistes Gottes, wodurch ein Mensch zur Buße und zum Glauben gebracht wird, also zu neuem Leben erweckt wird. Dieses Werk setzt sich im Leben eines Gläubigen fort und sondert ihn zunehmend auch praktisch für Gott ab (1. Thes 4,3.7; 5,23).

Und im Glauben an die Wahrheit: Die Auserwählung bestätigte sich in dem Augenblick, wo die Thessalonicher der Wahrheit glaubten. Welch schroffen Gegensatz bildet das zu denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben. Die Thessalonicher hatten in der Einfalt ihrer Herzen an die Wahrheit und damit dem Wort Gottes und dem Herrn Jesus geglaubt.

,14  wozu er euch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus.

Gott hatte sie zur Errettung berufen. Die Berufung geschieht durch das Evangelium. Auf der Grundlage des Gesetzes wird kein Mensch gerechtfertigt. Paulus durfte dieses Evangelium verkündigen. Er identifizierte sich zusammen mit seinen Mitarbeitern völlig damit und nennt es daher unser Evangelium.

Zur Erlangung der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus: Das Ziel der Errettung ist die Erlangung der Herrlichkeit Christi (Joh 17,22; 1. Thes 2,12). Und wann erlangen die Gläubigen diese Herrlichkeit? Wenn ihr Herr kommt.

Wollen wir uns nicht viel mit diesem Kommen beschäftigen? Das gibt echte Freude und Kraft. Darin liegt das Geheimnis des Friedens. Lieber Leser, laß Dich durch nichts von dieser Quelle der Freude und der Kraft abbringen.

Und wenn Er aufs neue erscheinen wird, werden wir mit Ihm in Seiner Herrlichkeit erscheinen (vgl. Kap. 1,10).

  1. Suche fünf Personen im Alten Testament, die in besonderer Weise Gott Widerstand leisteten.
  2. Fertige bitte eine kleine Charakterisierung des Antichrists an aus den Stellen in 2. Thessalonicher 2, Offenbarung 13 und Daniel 11.
  3. Studiere bitte die drei prophetischen Kapitel in der Bibel: 3. Mose 23, Matthäus 13 und Offenbarung 2 und 3. Man hat diese Kapitel die großen drei prophetischen Siebenen genannt, weil diese Kapitel jeweils sieben Teile enthalten.
  4. Wo haben Menschen Zeichen und Wunder in der Bibel durch okkulte Kräfte ausgeübt?
  5. Welche Menschen konnten sich nicht mehr bekehren, nachdem sie die Gnade verschmäht hatten?

 

1 Vgl. dazu das Büchlein „Die Zeit des Endes", Fußnote auf S. 14+15.

2 Alle Bemühungen, die Zahl dieses Menschen (666) zu erklären (siehe Offb 13,18). müssen einfach deshalb scheitern, weil der Antichrist erst nach der Entrückung offenbart wird. Wie viele Versuche einer Deutung hat es schon gegeben. Die symbolische Bedeutung dieser Zahl liegt nichtsdestoweniger klar auf der Hand: Die Zahl 6 ist in der Bibel oft die Zahl der Sünde; hier ist die 666 die Trinität des Bösen, die völlige Offenbarung der Sünde im Menschen.

3 Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Geschichte Pharaos. Wie lange hat Gott mit Pharao Geduld gehabt! Erst nachdem er sich sechsmal verhärtet bzw. verstockt hatte (2. Mo 7,13.22; 8,15.19.32; 9,7), verhärtete Gott ihn einmal (9,12), dann verhärtet der Pharao sich noch einmal (9,35), und danach verhärtete Gott ihn schließlich dreimal (10,20.27; 11,10).