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Fragen und Antworten

Frage: In 5. Mose 23,3 heißt es ausdrücklich, daß kein Ammoniter und Moabiter in die Versammlung Jehovas kommen sollte, auch nicht das zehnte Geschlecht. Wie soll man dann verstehen, daß Ruth die Moabitin doch die Frau des Israeliten Boas wurde?

L. Kempf, Lauenstein

Antwort: In 5. Mose 23,1-3 werden verschiedene Menschen oder Völker genannt, die Gott verabscheute und die daher keinen Platz in der Versammlung Israels haben soll-ten. Von den Ammonitern und Moabitern sollte sogar nicht einmal das 10. Geschlecht zugelassen werden. Das heißt wohl kaum, daß das 11. Geschlecht wohl zugelassen werden konnte; das würde doch im Gegensatz zu Vers 6 stehen, wo es nämlich heißt: „Du sollst ihren Frieden und ihr Wohl nicht suchen alle deine Tage, ewiglich." Zwischen diesen Völkern und Israel bleibt also eine unaufhörliche Feindschaft, denn es war ja der König von Moab, der Israel durch Bileam verfluchen wollte (vgl. 4. Mo 22-24). Das bedeutet aber nicht, daß nicht einzelne Personen aus diesen Menschen oder Völkern Gott wohlgefällig waren, wenn sie den Gott Israels aufrichtig suchten. Ich denke, daß Ruth dafür ein Beispiel ist. Ihr wurde sogar die besondere Gnade zuteil, daß sie in die Reihe der Vorfahren des königlichen Geschlechts eingeführt wurde und so schließlich eine Vorfahrin des Herrn Jesus wurde (Mt 1).