Bibel praktisch
Das Beten in der Familie
Gemeint ist hier natürlich die „christ-_liche" Familie, in der Vater und Mutter den Herrn Jesus als ihren Heiland und Herrn kennen und bekennen und wo Er - im eigentlichen Sinn - das Sagen hat. Daß in einer solchen Familie das Gebet einen besonderen Platz hat - haben muß! -, ist sicher völlig einleuchtend. Wie sieht es damit praktisch aus?
Wenn wir die in diesem Heft vorgelegten Gedanken zur Frage des persönlichen Gebets gut und nachdenklich gelesen haben, wird uns klar sein, daß diese grundsätzlichen Erwägungen zur inneren Haltung und zu den „Bedingungen" beim Beten auch hier ihren Platz haben:
- Jeder in der Familie wird ganz persönlich beten, in einer noch jungen Familie sicher zunächst nur Vater und Mutter. Es wird ihr Anliegen sein, ihrem Gott und Vater alle Angelegenheiten ihrer Familie und Kinder vorzulegen, insbesondere den Wunsch und die Bitte, daß die Kinder schon in früher Jugend durch den Glauben an den Herrn Jesus als ihren Heiland errettet und ein Kind Gottes werden. Die Eheleute werden auch einzeln füreinander und für ihr gemeinsames Leben in Harmonie und Gottesfurcht beten.
- Das Gebet des Ehepaares schenkt Augenblicke der inneren Gemeinschaft miteinander und mit Gott, die sie nicht missen möchten: so etwas „schweißt" sie in unvergleichlicher Weise zusammen. Sie werden die familiären und auch persönlichen Freuden, Probleme und Fragen miteinander besprechen und einfach ihrem Gott sagen. Und wenn sie so vor Gott hintreten, werden sie sich auch bewußt (wenn nicht schon eher), ob irgend etwas in ihrem Betragen und Reden (oder vielleicht auch Denken) ihr Verhältnis zueinander belastet, und sie werden es im gegenseitigen Bekenntnis einander vergeben und vor Gott bekennen. Das schenkt ihnen die Freimütigkeit zum vertrauensvollen Beten (vgl. 1. Pet 3,7: „. auf daß eure Gebete nicht verhindert werden"). Und wenn er oder sie in einer ihrer Aufgaben versagt hat, dann dürfen sie auch dies vor Gott bekennen und mit Seiner Hilfe rechnen: „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben wer-den. Er bitte aber im Glauben..." Jak 1,5ff.).
- Bei einer Reihe von Gelegenheiten versammelt sich die Familie, z.B. zu den verschiedenen Mahlzeiten. Da spricht der Vater oder, wenn er nicht zu Hause ist, die Mutter (oder bei herangewachsenen Kindern der älteste Sohn) jeweils ein kurzes Gebet, um für die Gaben zu danken und auch um Bewahrung und Segen für den weiteren Tag zu erbitten. Hier lernen die Kinder, daß alle Dinge von Gott kommen und daß Gott bei allen Gelegenheiten um Hilfe und Rat gebeten werden darf. In der Praxis werden diese Gebete allerdings oft stereotyp, gleiche Bitten werden in den genau gleichen Sätzen ausgesprochen. Das führt leicht dazu, daß die Kinder (und nicht nur sie!) nicht mehr so richtig zuhören. Es wird zwar „Amen" gesagt, aber ohne daß eigentlich mitgebetet wurde. Was kann man dagegen tun? Vielleicht hilft es, wenn der Vater das Gebet zu einem sehr eindrucksvollen Augenblick vor der Mahlzeit macht, indem er darauf aufmerksam macht, daß die Familie jetzt zu Gott sprechen möchte. Vielleicht kann er das, was die Familie gerade vorher beschäftigte, am Anfang des Gebets Gott darlegen und eine einfache und natürliche Sprache be-nutzen, die deshalb nicht zu „Gebets-floskeln" wird.
- Eine besondere Gelegenheit für das Beten in der Familie muß (ich weiß, warum ich „muß" sage!) die tägliche sogenannte „Andacht" sein: das Wort Gottes wird gemeinsam gelesen und durch eine kleine Erklärung ergänzt, die auch Kinder verstehen, und dann werden gemeinsam die Knie gebeugt vor Gott. Es ist ein unschätzbarer Segen damit verbunden, wenn die Kinder ihre Eltern in dieser Haltung vor Gott sehen. Dieser Eindruck vertrauensvoll betender Eltern wird bleiben, auch wenn die Kinder eines Tages das Haus verlassen. Alle Angelegenheiten der Familie, viele Nöte unter den Kindern Gottes, das Wohl der Glaubensgeschwister, aber auch die Nöte in der Welt und die Verbreitung des Evangeliums können hier ausgesprochen werden. Der Blick geht aber auch zu den vielen Beweisen der Güte Gottes, zu den Segnungen jeder Art und besonders zu der Liebe Gottes, der Seinen Sohn gab, um Sünder zu erretten: die ganze Familie kann Gott dafür Dank sagen (auch mit einem gemeinsamen Loblied!). Das gibt den Kindern auch ein Vorbild für ihr persönliches Gebet. Es führt sie da-hin, einerseits Gott von Herzen zu danken und andererseits nicht allein für sich selbst und ihre Sorgen und Nöte, sondern auch für die Sorgen und Nöte anderer zu beten. Es erweitert einfach den Bereich ihrer Gebetsanliegen. Auch wir, und mit uns unsere Kinder, müssen dies lernen. Auf diese Weise werden wir ein "weites Herz" bekommen in unseren Gebeten. Als die Jünger den Herrn Jesus baten: „Herr, lehre uns beten" (Lk 11,1ff.), da gab der Herr ihnen nicht ein Gebet, das sie einfach „nachsprechen" sollten, sondern Er zeigte ihnen die rechte Gebetshaltung und die Gott wohlgefälligen Gebetsanliegen in ihrer Zeit und Situation.
- In jeder Familie gibt es auch schwierige Augenblicke: ein Unfall, eine Krankheit oder ein Mißerfolg machen plötzlich Angst und Sorge. Was liegt da näher, als diese Dinge sofort unserem Gott und Vater zu sagen, denn „er ist besorgt für euch" (1. Pet 5,7)! Das ist nicht nur eine gute Übung, sondern Gott wird in einer solchen Familie Seinen Frieden herrschen lassen, was alle Lebensumstände in ein anderes Licht taucht.
- In einem familiären Vertrauensverhältnis werden auch die inneren Einstellungen und Gedanken der Kinder den Eltern nicht verborgen bleiben. Wollen die Eltern ihren Kindern eine echte Hilfe sein, dann werden sie dies mit ihnen besprechen, und die Kinder werden auch gern mit Freuden und Sorgen zu ihren Eltern gehen.Dann werden Mutter oder Vater mit dem vielleicht Die noch kleinen Kind beten, sie werden das etwas größere Kind dazu anleiten, daß und wie es seine Sorgen dem treuen Gott anvertrauen kann. Es wird nicht aus-bleiben, daß die Kinder bei allem Grundvertrauen zu ihren Eltern merken, daß diese auch nicht „alles können", und das ist gut so. Denn sie werden dann - durch das Beten ihrer Eltern - auf den Einzigen, den groBen Gott, hingewiesen, von dem wir abhängig sind, der wirklich „alles kann" und auf dessen Liebe und Fürsorge wir stets rechnen dürfen. Und wenn die Erhörung eines Gebets auf sich warten läßt, dann können die Eltern ihre Kinder auch das geduldige Warten leh-ren, indem sie selbst in Frieden auf Gottes Zeit und Antwort warten.
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