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Fragen und Antworten
Frage: „Warum läßt Gott Leid zu?" Diese Frage wurde mir im Ethikunterricht gestellt, als ich Gott „beweisen" sollte.
Chr. Geier, Leipzig
Antwort: Diese Frage ist so alt wie die Menschheit. Es ist nicht leicht, darauf eine Antwort zu geben. Eins aber ist klar, daß Leid letztlich eine Folge des Sündenfalls ist. Wenn Adam und Eva nicht gesündigt hätten, gäbe es weder Leid noch Krankheit, noch Tod in dieser Schöpfung. Doch genauso wird einmal eine Zeit anbrechen, wo es keine Tränen mehr, keinen Tod, keine Trauer, kein Geschrei noch Schmerz geben wird (Offb 21,4). Das wird dann sein, wenn Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde erschaffen haben wird und der Zustand der Vollkommenheit gekommen ist. Nun leben wir noch mitten in einer Welt voller Leiden.
Vieles geschieht, was auch für uns Christen unbegreiflich ist. Das sollten wir ruhig zugeben. Wir dürfen aber als Christen daran festhalten, daß Gott alles getan hat und tun wird, daß dieser Zustand der Vollkommenheit bald erreicht wird. Der Ausgangspunkt dafür ist die Tatsache, daß der Sohn Gottes am Kreuz gestorben ist. Darin sieht man die Liebe Gottes zu uns Menschen. Gott hat Seinen Sohn am Kreuz für unsere Sünden gerichtet, und das hat dem Herrn Jesus unsagbares Leid eingebracht. Gott steht also dem Leid der Menschen nicht empfindungslos gegenüber, sondern Er fühlt zutiefst mit uns Menschen mit. Die entscheidende Frage ist natürlich, ob Menschen bereit sind, die Schuld vor Gott anzuerkennen, die sie durch die Sünde auf sich geladen haben. Stellen wir uns mit unter die Schuld unserer Stammeseltern, Adam und Eva, oder sagen wir, damit haben wir nichts zu tun? Und stellen wir uns ebenfalls unter unsere eigene Schuld?
Anderseits ist es eine erstaunliche Entdeckung, in der Bibel sehen zu dürfen, daß Gott von Anfang an Leiden benutzt hat, um Menschen durch Leid hindurch zu segnen. Eins der deutlichsten Beispiele dafür ist das Buch Hiob. Es gibt nicht viele Menschen, die so gelitten haben wie Hiob, und Hiob hat dennoch an dem Glauben an Gott festge-halten. Gott hat Hiob nach all dem schweren Leid, das er erdulden mußte, doppelt gesegnet (Kap. 42). Unzählige Menschen sind schon durch Leiden gesegnet worden. Viele unbekehrte Menschen haben auf diesem Weg zu Gott gefunden; und viele gläubige Menschen haben dadurch viel näher zu Gott gefunden und sind ebenfalls reich gesegnet worden. Es ist eine allgemeine Er-fahrung, daß Menschen, wenn es ihnen gut geht, sich weit von Gott und Seinem Wort entfernen.
Das Vorhandensein des Leids in der Welt ist an sich natürlich kein Beweis für die Existenz Gottes, aber auch kein Beweis dafür, daß es Ihn nicht gibt. Wohl aber ist die Art und Weise, wie Gott das Leid des Menschen zu seinem eigenen macht und dem Menschen bei der Bewältigung hilft, ein Beweis dafür, daß Gott ein Gott der Liebe ist.
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