Bibelkurs

1. Thessalonicher 4

A EINLEITUNG ZU KAPITEL 4

In diesem Kapitel führt der Apostel das Thema des vorherigen Abschnitts ohne Unterbrechung weiter. Er hatte gewünscht, daß Gott, der Vater, und der Herr Jesus die Thessalonicher in der LIEBE überströmend machten und ihre Herzen dadurch in HEILIGKEIT befestigt würden. Er hatte beides mit dem Kommen des Herrn in Verbindung gebracht und damit das Ziel der Heiligkeit und Liebe ins Auge gefaßt; wenn dieser Augenblick da sein wird, werden alle Gläubigen darin vollkommen sein.

Wir haben schon in der Einleitung zu diesem Brief festgestellt (Heft 4/94), daß Paulus in jedem Kapitel dieses Briefes das Kommen des Herrn erwähnt. Das gibt diesem Brief sein besonderes Gepräge. Den breitesten Raum nimmt dieses Thema in dem Kapitel ein, mit dem wir uns jetzt beschäftigen. Damit kommen wir zu dem Kern des Briefes. Der Apostel macht die Empfänger sehr ausführlich mit Einzelheiten über dieses Kommen bekannt.

B EINTEILUNG KAPITEL 4

  1. HEILIGKEIT der Gläubigen im Blick auf sittliche Unreinheit (V. 1-8)
  2. Noch einmal die BRUDERLIEBE (V. 9.10)
  3. Ein stiller Wandel und das Arbeiten für die eigenen Bedürfnisse (V. 11.12)
  4. Eine Antwort auf Fragen der Thessalonicher bezüglich der Entschlafenen in Verbindung mit dem Kommen Christi (V. 13-18)

C AUSLEGUNG KAPITEL 4

,1  Übrigens nun, Brüder, bitten und ermahnen wir euch in dem Herrn Jesus, wie ihr von uns empfangen habt, in welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt, wie ihr auch wandelt, daß ihr reichlicher zunehmet.

Im vorigen Kapitel hatte der Apostel über seinen Wunsch gesprochen, daß die Herzen der jungen Gläubigen in Heiligkeit befestigt würden. Nun läßt er sie wissen, da es andererseits ihre eigene Verantwortung war, in diesem Punkt mitzuwirken. Er spricht eine Bitte und Ermahnung in dem Herrn Jesus aus, d.h. in Seinem Namen oder Seiner Autorität. Sie hatten Ihn als ihren Herrn angenommen, nun, dann sollten sie auch wissen, was Er von ihnen erwartete.

Wie ihr von uns empfangen habt: Und was der Herr von ihnen erwartete, war dasselbe, was der Apostel und seine Begleiter ihnen bereits gesagt hatten, als sie bei ihnen waren. Sie hatten nämlich nicht nur über ihr ewiges Heil zu ihnen gesprochen, sondern auch über ihre Lebensführung als wiedergeborene Christen. Und dazu gehörten Themenkreise wie ein geheiligtes Leben im Blick auf sittliche Unreinheit, das gegenseitige Verhalten unter Gläubigen, rechte Arbeitsauffassungen und ein gutes Zeugnis gegenüber der Welt. Natürlich hatten sie damals wegen der kurzen Zeit nur über den großen Rahmen sprechen können. Es gab noch viele Einzelheiten auszufüllen.

In welcher Weise ihr wandeln und Gott gefallen sollt: Dieser Wandel beginnt mit dem Augenblick der Bekehrung. Und so wie die Bekehrung eine persönliche Sache zwischen einem Menschen und Gott ist, so bleibt auch seine gesamte Lebensführung in erster Linie eine Sache zwischen ihm und Gott. Die Frage ist: Hat GOTT Gefallen an Deinem und meinem Leben? Es ist der ausdrückliche Wunsch unseres Herrn für uns, die wir uns zu Ihm bekennen, daß wir unser Leben so führen, daß Gott Freude daran hat. Der Herr hat selbst einmal gesagt, daß Er allezeit das Seinem Vater Wohlgefällige tat (Joh 8,29). Und das wünscht Er auch von uns.

Erinnerst Du Dich noch, wie sich die Bekehrung bei den Thessalonichern vollzogen hatte (Kap. 1,9.10)?

  1. Sie hatten sich von den Götzenbildern zu Gott bekehrt,
  2. dienten fortan dem lebendigen und wahren Gott und
  3. erwarteten Seinen Sohn aus den Himmeln.

Paulus bescheinigt ihnen hier zu Beginn dieses Kapitels noch einmal, daß ihr Wandel Gott wohlgefällig war. Doch er wünschte, daß sie darin immer mehr zunähmen. Er war nicht zufrieden damit, daß sie auf dieser Stufe stehenblieben. Auch hier gilt, daß Stillstand Rückgang ist.

,2  Denn ihr wisset, welche Gebote wir euch gegeben haben durch den Herrn Jesus.

Welche Gebote wir euch gegeben haben: Haben wir denn doch noch mit Vorschriften und Geboten zu tun? Wie sind denn Gebote vereinbar mit dem Christentum? Sie gehören doch ausschließlich zur Zeit des Gesetzes im AT, oder?

Das griech. Wort, das hier für „Gebote" gebraucht wird, bedeutet auch „Ankündigung, Kunde, Anweisung, Befehl, Lehre, Unterricht". Wenn ein Mensch zum Glauben kommt, so verläßt er den bisherigen Herrschaftsbereich Satans und der Sünde und erkennt die Autorität Jesu als seines HERRN an. Wer errettet werden will, muß JESUS als seinen HERRN bekennen (Röm 10,9). Außerdem ist er um einen hohen Preis erkauft worden (1. Kor 6,20). Es ist also eine ganz natürliche Folge, wenn Gläubige nun auch auf die Anweisungen (Gebote) des Herrn Jesus achten und sie genau befolgen. Deshalb hat der Herr die Apostel dazu gebraucht, das Wort Gottes zu schreiben, damit wir wissen, wie wir unser Leben führen sollen.

Dabei ist es gut zu bedenken, daß der Herr uns zwar über alle wichtigen Dinge des Lebens und des Dienstes Seine Gedanken mitgeteilt hat, doch daß es viele untergeordnete Punkte gibt, zu denen Er keine ausdrücklichen Anweisungen gegeben hat. Das war nicht etwa ein Versehen, sondern es war offensichtlich Seine Absicht, daß wir in solchen Punkten unter Gebet und der Leitung Seines Geistes Seinen Willen erforschen.

Bei alledem wollen wir nicht übersehen, daß der Herr Jesus uns Sein Wort gegeben hat, damit Gott Gefallen an uns haben und uns durch die Befolgung Seines Wortes segnen kann. Auf der einen Seite sind wir Jünger Jesu und Untertanen im Reich Gottes, weshalb die Apostel sich immer wieder Knechte Jesu Christi nannten, auf der anderen Seite sind wir in ein Verhältnis inniger Liebe zu dem Herrn Jesus gebracht, wodurch Er es uns leicht macht, Ihm zu gehorchen.

,3. Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligkeit, daß ihr euch der Hurerei enthaltet,

Der Wille Gottes und das Gebot des Herrn ist unsere Heiligkeit1. Heiligung ist die aktive Trennung von allem, was uns verunreinigt und uns hindert, Gott geweiht zu leben. Der Zusammenhang hier macht deutlich, daß der Apostel an dieser Stelle an Verunreinigungen durch eine bestimmte Sünde denkt: die Hurerei.

Ein unsittlicher Lebenswandel war für die Thessalonicher früher „normal". Sie mußten daher in diesem Punkt völlig umdenken. Es gab unter ihnen keine Christen, die bereits durch längere Erfahrung oder gar eine gute Erziehung in dieser Hinsicht als Vorbilder für jüngere Christen hätten dienen können.

Hurerei: Die Sünde der Hurerei ist im NT jede Geschlechtsgemeinschaft außerhalb der Ehe. Das griech. Wort dafür ist porneia, wovon das Wort „Pornographie" abgeleitet ist. Wir wollen daher diesen Komplex in seiner Anwendung nicht zu eng fassen, sondern jede Art von Unreinheit miteinschließen, ohne die verschiedenen Bereiche im einzelnen zu nennen. Wir befinden uns als Christen heutzutage in einem Umfeld, wo eine kaum zu überbietende Freizügigkeit propagiert wird. An dieser Entwicklung sind nicht unmaßgeblich die Massenmedien beteiligt.

Junge Menschen, die rein in die Ehe zu gehen wünschen, setzen sich häufig dem Spott ihrer Mitschüler und Arbeitskollegen aus. Verhütungsmittel werden in Schulen kostenlos abgegeben. Der Sexualkunde-Unterricht geschieht in den Schulen nicht selten in einer entwürdigenden Weise. Wie viele junge Menschen mögen durch Gefahren dieser Art auf eine schiefe Bahn gekommen sein!?

Laßt uns die Verse, wie der Apostel Paulus sie den jungen Gläubigen in Thessalonich geschrieben hat, betend überdenken und zu Herzen nehmen. Heiligung ist die Voraussetzung für eine ungetrübte Gemeinschaft mit Gott und geistliches Wachstum. Bindungen und mangelnde Selbstbeherrschung sind ein starker Hemmschuh und verhindern ein Gott wohlgefälliges Leben.

Wir haben bereits früher gesehen, daß Heiligung außerdem die moralische Vorbereitung auf das Kommen des Herrn Jesus ist (vgl. Heb 12,14; 1. Joh 3,3). Und das scheint mir auch der Grund zu sein, warum der Apostel gerade in diesem Kapitel so deutliche Worte darüber spricht, noch bevor er auf die Einzelheiten der Begleitumstände beim Kommen des Herrn eingeht.

,4.5  das ein jeder von euch sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehrbarkeit zu besitzen wisse, nicht in Leidenschaft der Lust, wie auch die Nationen, die Gott nicht kennen;

Manche Ausleger denken bei dem Ausdruck „eigenes Gefäß" an den Ehegatten eines Gläubigen (vgl. 1. Kor 7,2; 1. Pet 3,7), andere an den eigenen Leib (vgl. 2. Kor 4,7). Wir wollen diese Frage hier nicht entscheiden und denken an beides. In jedem Fall geht es um das, was Gott uns anvertraut hat und was wir zu Seiner Ehre gebrauchen dürfen.

Unter den heidnischen Völkern war die Sünde der Hurerei damals sehr verbreitet, so daß die Empfindungen der Menschen gänzlich abgestumpft waren. Das „hochzivilisierte" Griechenland machte da keine Ausnahme, wie die profane Geschichtsschreibung uns bestätigt. Und sieht es heute im christlichen Abendland viel anders aus? Was vor fünfzig Jahren noch undenkbar schien, ist heute gang und gäbe. Was Menschen, die Gott nicht kennen, völlig normal erscheinen mag, ist es für uns eben nicht. Und wir wollen die Versuchungen für uns nicht unterschätzen.

Denke an das leuchtende Beispiel des jungen Joseph in Agypten, und lies noch einmal 1. Mose 39,7-23!

,6. daß er seinen Bruder nicht übersehe noch hintergehe in der Sache, weil der Herr Rächer ist über dies alles, wie wir euch auch zuvor gesagt und ernstlich bezeugt haben.

Den Bruder übersehen oder hintergehen: Wer sich mit einer verheirateten Frau abgibt, sündigt nicht nur gegen Gott und diese Frau, sondern vor allem auch gegen ihren Ehegatten. Seine Rechte werden mit Füßen getreten, er wird hintergangen. Welches Elend ist über ganze Familien und Gemeinden durch solche üblen Dinge gekommen, ganz zu schweigen von dem Schaden für das Zeugnis für den Herrn vor den Menschen, die Jesus noch nicht als ihren Heiland kennen. Der Herr wird sich der Sache des hintergangenen Bruders annehmen. Solche Sünden bleiben nicht ungerichtet.

So schön die Freiheit unter Kindern Gottes ist, denn sie bilden ja zusammen eine große Familie, die Familie Gottes, so deutlich müssen wir auch den Gefahren sündiger Versuchungen innerhalb der Geschwisterschaft ins Auge sehen. Diesen ernsten Punkt hatte der Apostel bereits während seines Aufenthaltes in Thessalonich angesprochen. Er lag ihm sehr am Herzen, so daß er hier die Gelegenheit benutzt, noch einmal mit aller Deutlichkeit darauf einzugehen.

,7. Denn Gott hat uns nicht zur Unreinigkeit berufen, sondern in Heiligkeit.

Kinder Gottes sind zur Freiheit berufen (Gal 5, 13); Gott hat sie zu Seinem eigenen Reich und Seiner eigenen Herrlichkeit berufen (Kap. 2,12). Sie sind in Heiligkeit berufen. Wie kann Gott es dulden, daß Seine Kinder wieder in Sünden verstrickt werden, für die Sein Sohn am Kreuz gestorben ist? Bei der Bekehrung hat Gott alle Sünden von uns abgewaschen (1. Kor 6,11). Der Weg jedes Gläubigen beginnt, wenn Gott ihn als Sünder beruft, d.h., daß Gott ihn durch das Evangelium ruft. Wer diesem Ruf folgt, den heiligt Gott für sich. Ab diesem Augenblick ist ein Mensch fähig, zu Gott in den Himmel, in Seine heilige Gegenwart, einzutreten. Diese Heiligkeit sollte ihn daher während seines ganzen Lebens kennzeichnen.

,8  Deshalb nun, wer dies verachtet, verachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, der euch auch seinen Heiligen Geist gegeben hat.

Mit diesem Vers kommt der Apostel zum Abschluß dieser inhaltsreichen Ausführungen und auch zum Höhepunkt seiner Argumentation: Wer die klaren Anweisungen des Apostels, das Gebot des Herrn und den Willen Gottes in dieser Sache verachtet2, verachtet Gott. Gott ist es, der uns Menschen geschaffen hat, und Er ist es auch, der die ehelichen Beziehungen zwischen Mann und Frau eingerichtet hat. Wer dies mißachtet, mißachtet den Geber dieser Beziehungen.

Außerdem hat Gott uns Seinen Heiligen Geist3 gegeben hat. Der Geist Gottes wohnt in den Gläubigen, die dadurch Tempel des Heiligen Geistes sind. Lies bitte in diesem Zusammenhang 1. Korinther 6,12-20, besonders Vers 19.

Bist Du Dir eigentlich so recht bewußt, daß der Heilige Geist in Dir wohnt, wenn Du den Herrn Jesus als Deinen Heiland angenommen hast? Berührt Dich solch eine Aussage eigentlich noch zutiefst? Oder gehst Du im nächsten Augenblick zur Tagesordnung über?

Liebe(r) Leser(in), es besteht die Gefahr, daß wir uns an solche großartigen Aussagen der Bibel so gewöhnen, daß sie uns nichts mehr sagen. Der eigentliche Grund dafür ist aber, daß wir unser Leben nicht bewußt in der Gegenwart Gottes führen. Oder bist Du sogar in sündige Bindungen verstrickt? Gott möge uns zarte Gewissen schenken. Unsere Zeit ist eine Zeit größter Verführung, die im totalen Abfall von Gott endet. Mehr darüber, wenn wir zu 2. Thessalonicher 2 kommen.

Die Sünde der Hurerei ist daher nicht nur eine Beleidigung und Verachtung Gottes, sie ist auch eine Beleidigung und Verachtung des Heiligen Geistes, den Gott uns gegeben hat.

,9.10  Was aber die Bruderliebe betrifft, so habt ihr nicht nötig, daß wir euch schreiben, denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, einander zu lieben; denn das tut ihr auch gegen alle Brüder, die in ganz Mazedonien sind. Wir ermahnen euch aber, Brüder, reichlicher zuzunehmen

Was die Briefempfänger eng miteinander verband, war der gemeinsame Glaube an Jesus Christus und dasselbe göttliche Leben, das sie durch die neue Geburt empfangen hatten. Außerdem hatten sie alle den Heiligen Geist. Johannes schrieb etwa vierzig Jahre später von der Bruderliebe: „Wir wissen, daß wir aus dem Tode in das Leben übergegangen sind, weil wir die Brüder lieben" (1. Joh 3,14). Man kann einen echten Christen daran erkennen, daß er die Brüder liebt. Wenn sich das neue Leben in einem Gläubigen entfaltet, ist Bruderliebe die natürliche Folge. An anderer Stelle schreibt Johannes: „GOTT ist LIEBE" (1. Joh 4,8.16). Und wer der „göttlichen Natur" teilhaftig geworden ist, wie Petrus es ausdrückt (2. Pet 1,4), in dem wirkt dieses Leben in der gleichen Weise.

Darum ist eine weitere Belehrung eigentlich nicht erforderlich. In diesem Sinn waren die Gläubigen von Gott gelehrt4. Wir unterscheiden daher zwischen einem „inneren" Wissen und einer Erkenntnis, die wir von „außen" - durch das Kennenlernen und Aufnehmen der Wahrheit des Wortes Gottes - empfangen. Beide sind erforderlich und ergänzen einander.

Doch wenn es um die Umsetzung geht, gibt es immer noch ein „reichlicheres Zunehmen".

Ob wir da eine Ausnahme bilden?

,11.12  und euch zu beeifern, still zu sein und eure eigenen Geschäfte zu tun und mit euren [eigenen] Händen zu arbeiten, so wie wir euch geboten haben, auf daß ihr ehrbarlich wandelt gegen die, welche draußen sind, und niemandes bedürfet.

Nun folgt ohne jede Unterbrechung eine Ermahnung, die in engem Zusammenhang mit dem Vorhergehenden steht. Offensichtlich gab es bei der gegenseitigen Bruderliebe Störfaktoren, die darin bestanden, daß einige

  • kein stilles Leben führten,
  • keiner geregelten Arbeit nachgingen und
  • dadurch dem Zeugnis für den Herrn schadeten und dann
  • von anderen finanziell unterstützt werden wollten.

Meinten sie vielleicht, daß sie mehr Bibelkenntnis als ihre Brüder hatten, daß sie geistlicher oder treuer waren als andere? Oder meinten sie, Arbeiten sei Zeitverschwendung, weil der Herr bald käme? Jedenfalls war dieses Verhalten alles andere als dazu angetan, die gegenseitige Bruderliebe zu fördern.

Niemandes bedürfet: Verstanden sie die Bruderliebe so, daß die anderen sie unterstützen müßten? Das war sicher eine falsche Vorstellung von der Bruderliebe. Die Bruderliebe gibt, sie erwartet nicht von anderen. In diesem Punkt war der Apostel ein schönes Vorbild. Er arbeitete „Nacht und Tag", um niemand beschwerlich zu fallen (Kap. 2,9), sondern um anderen sogar noch etwas geben zu können.

Fragen und Anregungen zur Ausarbeitung

  1. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Liebe und Heiligkeit?
  2. Wo wird im Neuen Testament überall die Entrückung behandelt?
  3. Was sagt das Neue Testament darüber, wozu Gläubige berufen sind?
  4. Bitte beweise aus dem Neuen Testament, daß Gläubige den Heiligen Geist empfangen.
  5. Hatten die Gläubigen während der Zeit des Alten Testaments den Heiligen Geist in sich wohnend?
  6. Was ist ein sicherer Beweis dafür, daß ein Mensch von neuem geboren ist?
  7. Was ist der Unterschied zwischen „Erkenntnis" und „Wissen"?

 

1 Das hier mit „Heiligkeit" übersetzte Wort hagiasmos bezeichnet vor allem den aktiven Heiligungsprozeß im Leben eines Gläubigen, der die praktische Heiligkeit im Leben zur Folge hat; daher könnte man hier besser übersetzen: Heiligung, Geheiligstsein. Hagiasmos kommt auch vor in 1. Thes 4,4.7; 2. Thes 2,13. Das allgemeine Wort für „Heiligkeit" ist hagiosyne und kommt vor in 1. Thes 3,13.

2 Andere Übersetzungsmöglichkeiten des hier gebrauchten griech. Wortes atheteo sind: beseitigen, verwerfen.

3 Beachte, daß er hier der Heilige Geist genannt wird. Dadurch liegt der Nachdruck darauf, daß Gottes Geist uns zu einem geheiligten Leben führen will.

4 Von dem Volk Israel, das im Tausendjährigen Reich wiederhergestellt sein wird, heißt es, daß auch sie „von dem HERRN gelehrt" sein werden (Jes 54,13; vgl. Joh 6,45). Dabei geht es um das Werk Gottes im Inneren dieser Menschen, wenn auch sie neues Leben empfangen haben werden.