Post von Euch

Lieber Bruder Mücher, zu Deiner Antwort auf die Frage „Geht ein Selbstmörder ewig verloren?" (Heft 6/94) möchte ich gern Stellung nehmen.

... Vielleicht hast Du auch an die gedacht, die selbst in großer Not waren - oder es noch sind. Natürlich sollte ein Selbstmord nicht verharmlost werden (was Du auch klar zum Ausdruck bringst), weil uns als gläubigen Christen „sowieso nichts passieren kann", aber wir dürfen in Gottes Wort lesen, wie gnädig und barmherzig der HERR ist. ER kann alles zum Guten wenden. Uns steht es nicht zu, einen Notleidenden zu verurteilen, vielmehr sollten wir ihn tragen und ihm beistehen (Gal 6,2). Wir sind oft ge-neigt, unseren seelisch leidenden Mit-geschwistern mangelnden Glauben vorzuwerfen, und merken gar nicht, daß wir ihre Not noch vergrößern.

Dazu kommt noch, daß jemand, der Selbstmordgedanken hat, im Innersten weiß, daß er im Begriff ist, eine Sünde zu begehen.

Wie leicht auch ein Christ in ernste Not geraten kann, weiß ich aus eigener Erfahrung. Der HERR schenkte Gnade: mir wurde durch lie-bevolle, frühzeitige Seelsorge geholfen. Angst und Depression wichen - ohne Einsatz starker Medikamente! So kann ich auch den letzten Absatz Deiner Antwort bestätigen. Heute kann ich mich wieder im HERRN freuen!

Zum Schluß möchte ich allen, die in ernster Not sind, wünschen, daß der HERR ihnen aus all ihren Bedrängnissen hilft und ihnen Kraft für den weiteren Weg schenkt (Ps 34,6.17.18).

Herzliche Grüße

Deine XXX (Name ist der Redaktion bekannt)