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Bemerkungen zu dem Artikel „Alt und Jung“
Es wurde mir persönlich nicht ganz - klar, was der Autor mit diesem Artikel nun eigentlich sagen wollte. Wenn die Beziehung zwischen älteren und jüngeren Gläubigen das Thema war, so ist an diesem Thema vorbeigeschrieben worden. Im übrigen finde ich eine Aussage auf Seite 5 äußerst zweifelhaft: „Der Herr beruft seine Knechte in der Regel aus einem erfolgreichen Berufsleben und aus geordneten familiären Verhältnissen ...“ Wenn der Autor das so meint, wie er das hier geschrieben hat, ist das meiner Meinung nach völlig entgegen dem Gedanken der Schrift („der Geist weht, wo er will”). Auch die angeführten Beispiele stützen diesen Gedanken nicht. Was sollen denn solche denken, die aus ärmeren Verhältnissen kommen und diesen Abschnitt lesen? Werden sie nicht ganz entmutigt und denken, der Herr könnte und wollte sie nicht gebrauchen, weil sie in einer nicht so erfolgreichen sozialen Stellung sind? Was ist mit den Geschwistern aus der 3. Welt? - Ich finde diesen Gedanken äußerst irreführend und von materialistischem Gedankengut geprägt. Der Herr sieht nicht auf das Äußere, sondern auf das Herz (1. Sam 16,7b). Es wäre vielleicht gut, das richtigzustellen.
Michael Klein, Wiehl
Lieber Michael,
.. Mit „erfolgreichem Berufsleben“ habe ich überhaupt nicht an die soziale Stellung gedacht, sondern Tüchtigkeit im Beruf gemeint. Die wird man von einem kleinen Angestellten ebenso wie von einem Konzernchef erwarten.
Gutenberg, Bach, Diesel und andere waren sicher erfolgreich, aber keineswegs reich. Tüchtigkeit hat also primär nichts mit arm oder reich zu tun. Natürlich verbindet man heute „erfolgreich“ meist mit „hohem Konto“. Deshalb hätte ich mich vielleicht deutlicher ausdrücken müssen.
Ich meine aber, dass die Grundaussage zutrifft. Paulus war durchaus ein tüchtiger Zeltmacher, er konnte „nebenbei“ den Lebensunterhalt für sich und seine Mitarbeiter verdienen (Apg 20,34). Seine Kollegen Aquila und Priscilla legten Apollos den Weg Gottes genauer aus, andrerseits ermöglichte ihnen ihre Berufsarbeit, die Versammlung zu beherbergen. Mose war ein studierter Mann, aber er konnte ebenso Schafe hüten. Daniel war beruflich nichts Negatives nachzuweisen, so sehr sich seine Gegner auch bemühten. Auch Matthäus ging nicht ins „Werk des Herrn“, weil er als Zöllner nicht zurechtkam. Übrigens müssen wir uns hüten, Beruf und Arbeit für den Herrn zu scharf voneinander zu trennen: jeder Christ ist rund um die Uhr Diener Christi, wie Kolosser 3,23.24 z.B. zeigt.
Auch heute noch sind viele Missionare u.a. tüchtige Ärzte, Lehrer oder Landwirte. Es wird sicher allgemein so sein, dass jemand, den der Herr beruft, schon länger einen zunehmend größeren Prozentsatz seines Zeitfonds im Dienst an Verlorenen oder Kindern Gottes verwendete, im übrigen aber treu seine beruflichen Pflichten erfüllt hat. ...
Dein Bruder im Herrn Hans-Joachim Kuhley
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